Vom kranken Mann zum Elitesoldat
Wie praktisch, dass sich herausstellt, dass der Körper, in den der Geist des Milliardärs hineinverfrachtet wurde, der eines Elite-Soldaten ist. Denn so ist es für Edward (neuer Körper, neuer Name), nicht nur einfach, bei den Damen zu landen, sondern auch in hitzigen Situationen die Oberhand zu behalten.
Generell scheint es sich bei Edward (Ryan Reynolds) entweder um ein Recherche-Genie oder bei Albrights Firma um eine Google-Anzeigen-Leiche zu handeln. Denn die eigentlich streng geheime Organisation und das Geheimnis um Albright lassen sich recht schnell von Edward mit Hilfe von Google und YouTube enttarnen.
Den Konflikt zwischen altem und neuem Ich nimmt man Ryan Reynolds dabei nur schwer ab. Zu viel Reynolds und zu wenig Kingsley sprechen rein von der Umsetzung der Protagonisten her oftmals Bände. Während der Oscarpreisträger mit seiner Rolle als privilegierter Industriemogul mit fehlenden Vatergefühlen für seine Tochter (Michaelle Dockery) überzeugt, dümpelt Reynolds schauspielerisch in seiner Rolle nur so dahin.
Die Emotionen kochen zu selten hoch, die Verwirrung über sein eigenes Ich geraten in den Hintergrund, sobald er den Elitesoldaten heraushängen lässt. Sowohl Natalie Martinez, die die alleinerziehende Mutter mimt, als auch Michelle Dockery (als Damiens Filmtochter Claire Hale) können, trotz gefühlsschwangeren Dialogen und Verhalten, das Ruder nicht rumreißen.
Das alles wäre auch nicht so schlimm, wenn die Action stimmen würde. Aber auch die plätschert in Verfolgungsjagden und Schießereien zwischen Mitarbeitern des Forschers und Edward nur so vor sich hin. Dabei ist die Geschichte von »Self/less«, trotz Sci-Fi-Schwächen, durchaus interessant und auch die Ausführung hätte, ohne die ständige Vorwegnahme, brillant sein können. So aber wird »Self/less« nur zu einer seichten Light-Ausführung eines gut durchdachten Sci-Fi-Thrillers.
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