Im Kampf auf Leben und Tod
Da wir die Spielwelt über eine Karte frei begehen können, hangeln wir uns nicht nervig von Aufgabe zu Aufgabe, sondern lassen dem Blödsinn, der uns gerade durch den Kopf geht immer und überall freien Lauf. So setzen wir zu einem Brachiosaurus im Wassertank ein Seeungeheuer und sehen zu, wer überlebt, lassen den Gewinner dann gegen einen T-Rex antreten und finden heraus, wie viele Piranhas es braucht, um den bösen Dino zu vernichten.
Den Yeti, den wir auf einem Gletscher treffen, verwandeln wir mit zwei Adjektiven in einen gehörnten Barbarenkämpfer, der aufgrund seiner neuen Gesinnung gleich den Bildhauer neben ihm verprügelt. Wenn wir uns ein paar Nintendo-Charaktere herbeischreiben, passiert es schnell mal, dass Bowser und Mario in einem erbitterten Kampf auf Leben und Tod ganze Landstriche auslöschen. Falls dabei auch ein paar hilfsbedürftige Bürger ihr Leben lassen, ist das kein Drama. Alle Levels lassen sich nämlich per Knopfdruck wieder zurücksetzen, die gesammelten Starites bleiben dabei gespeichert.
Wo geht’s denn hier zur Unterline?
So viele Albernheiten wir auch auf die Spielwelt loslassen, ein paar Grenzen setzt uns Scribblenauts Unlimited dann doch. Unflätiges und Markennamen sind verboten. Zudem sind bei der deutschen Übersetzung wohl ein paar Wörter verloren gegangen. So gibt es zum Beispiel das Wort »Schiff« einfach nicht. Wir können zwar ein Wassergefährt schaffen, indem wir Boot oder Fregatte eingeben, ärgerlich ist das aber trotzdem.
Weitere fehlende Objekte schaffen wir uns in der Wii-U-Version bei Bedarf einfach im Editor. Der lässt uns nach kurzer Einarbeitungszeit so ziemlich jeden Schwachsinn erschaffen, wie einen bunt gemusterten, winzig kleinen, geflügelten Bären mit Laserpistolen. Leider wurden die deutsche Übersetzung und Grammatik ein wenig stiefmütterlich behandelt. Statt U-Bahn erwartet uns zum Beispiel die »Unterline«, außerdem passen viele Adjektive passen nicht zu ihrem Substantiv wie bei »kleiner Felsbild«.
Das ist gerade bei einem Spiel, das so sehr auf Sprache ausgelegt ist, ziemlich schade. Da hilft nur, die Konsole auf Englisch umzustellen. Ebenfalls unpraktisch: In der deutschen Fassung bekommen wir nur eine englische Tastatur. Bei der sind z und y vertauscht und Umlaute umständlich auf der Sonderzeichenseite versteckt.
Knuddel-Look
In Scribblenauts Unlimited erwartet uns eine supersüße, kindgerechte Knuddelgrafik, die sogar dem niedlichsten Teddy die Freudentränen in die Augen treiben würde. Die zweckmäßigen Animationen sind auf Dauer vielleicht etwas karg, aber die liebevoll gestaltete Spielwelt, die charmanten Details und unzähligen Nebencharaktere machen es uns leicht, darüber hinwegzusehen.
Der Soundtrack ist ebenso gelungen, und jeder Level wird von seiner eigenen, passenden Soundkulisse begleitet. Im Krankenhaus werden zum Beispiel Ärzte ausgerufen, Defibrillatoren summen und gelegentlich hört man einen Krankenwagen vorbeisausen. Trotzdem verlieren die durchaus abwechslungsreichen, und lieblichen Melodien bei längerer Spielzeit an Reiz.
Mit den Aufgaben verhält es sich genauso. Die sind zwar abwechslungsreich, fangen aber irgendwann an, sich stark zu ähneln. Alles, was uns dann noch davon abhält, nur noch sinnlose Zerstörungsmonster gegeneinander kämpfen zu lassen, ist die Motivation, Probleme noch kreativer zu lösen.
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