Die Wahl zum Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika gehört neben der Frage nach der Originalrezeptur von Coca Cola zu den größten Mysterien unserer Zeit. Zwei obskure Kandidaten verprassen Millionen Dollar für einen Wahlkampf, an dessen Ende eine Auszählung steht, bei der man das Gefühl hat, sie werde von der vierten Klasse der Grundschule Springfield durchgeführt. Dabei zeigt uns die erste Mission von Saints Row 4 doch, wie viel einfacher man Präsident wird: Man muss lediglich im Call of Duty-Stil ein Terroristennest ausheben, auf eine startende Atomrakete springen, sie zu den Klängen von Aerosmith im Flug entschärfen und schwupp landet man (im wahrsten Sinne des Wortes) im bequemen Chefsessel des Oval Office. Geht doch.
Endlich unzensiert!
Eine tolle Nachricht für alle erwachsenen Fans: Saints Row 4 wird der erste Serienteil sein, der in Deutschland komplett unzensiert erscheint. Nachdem die USK zunächst keine Freigabe erteilte, legte Publisher Deep Silver Protest ein und hatte tatsächlich Erfolg. In der zweiten Prüfung wurde die ungeschnittene Fassung ab achtzehn Jahren zum Verkauf freigegeben.
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Stullen-Andi oder Space Hulk?
Nachdem wir den namenlosen Anführer der 3rd Street Saints also in Amt und Würden geballert haben, geht's erst mal in die Umkleidekabine. Wie schon in den Vorgängern dürfen wir auch in Saints Row 4 das Aussehen unserer Spielfigur nach Gutdünken verändern. Vom hellhäutigen Spargeltarzan mit Vokuhila und Pornobalken bis zum asiatischen Hulk-Verschnitt im Raumanzug sind uns kaum Grenzen gesetzt. Um den verschiedenen Charaktertypen jeweils die passende Stimme zu verleihen, hat Volition gleich sieben verschiedene Sprecher ins Tonstudio geschickt - Respekt!
Neben dem Verändern unserer Spielfigur dürfen wir später im Spiel außerdem Autos tunen und unsere Waffen verbessern. Dabei schalten wir größere Magazine, mehr Durchschlagskraft oder für jede Knarre Spezialmunition frei. Unsere Pistolen können wir etwa mit Brandgeschossen ausrüsten, die jedes Ziel in Flammen aufgehen lassen. Sogar verschiedene Looks für unsere Schießeisen dürfen wir wählen. Das sieht wegen der abgedrehten Modelle zwar cool aus (wie wäre es mit einer Wireframe-Pistole oder einer Gummiband-Kanone als MG?), hat aber keine spielerischen Auswirkungen.
Höllische Nachbarn
Nachdem wir uns also passend in Schale geworfen haben, widmen wir uns den Tagesgeschäften, finanzieren ein Mittel gegen Krebs, besiegen den Welthunger, geben unseren politischen Widersachern auf die Mütze - das übliche also. Doch kaum hat unser Gesäß die ersten Spuren im Präsidenten-Gestühl hinterlassen, da steigen uns schon die Nachbarn aufs Dach oder besser durchs Dach, denn die außerirdischen Zin platzen mit ihren Raumschiffen mitten in unsere Pressekonferenz und entführen unsere Gang. Wir schaffen es zwar zunächst zu entkommen und dank des reichhaltigen Knarrenarsenals des Weißen Hauses (»alle fünf Meter eine Waffe hab' ich gesagt«) auch einige Aliens und ihre Flugscheiben zu zerbröseln, letztlich landen wir aber ebenfalls in den Fängen ihres Anführers Zinya…
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