»Die Hard« auf Tatooine
Das von David Twohy erdachte Riddick-Universum bietet Stoff für viele interessante Geschichten: Nicht zuletzt PC- und Videospieler hatten bereits in Chronicles of Riddick: Escape from Butcher Bay und Assault on Dark Athena die Gelegenheit, viel über die Hintergrundstory von Riddick zu erfahren. Der aktuelle Film ist allerdings so ergiebig wie der Wortschatz seines Helden.
Die Ereignisse rund um den Thron der Necromonger werden schlichtweg wieder auf Null gesetzt und der titelgebende Held findet sich in der fast gleichen Situation wie in Pitch Black wieder: Ein lebensfeindlicher Planet, Söldner, die auf der Jagd nach ihm sind, eine notdürftige Allianz der Parteien und das seit Alien bekannte »Reise nach Jerusalem«-Prinzip, das lediglich der Frage klärt, wer von den Söldern wann und auf welche Art ins verdorrte Gras beißt.
Richtig originell dagegen wirkt die erste halbe Stunde des Films, in dem Riddick komplett auf sich alleine gestellt die Umgebung und ihre Kreaturen erforscht. Hier gönnt der Regisseur seinem Helden die nötige Zeit und Ruhe, um eine spannende Survival-Geschichte ohne große Effekthascherei zu erzählen.
Es sind diese gelassenen Momente, die erneut auf gelungene Art zeigen, warum die Furianer derart gute Überlebenskünstler sind. Die anschließenden Scharmützel und Wendungen mit den Söldnern dürften nur Zuschauer überraschen, die Pitch Black schlichtweg vergessen oder nie gesehen haben.
Fazit
Alexander Voigt: Es ist ja lobenswert, dass Vin Diesel wieder zu den Wurzeln von Pitch Black zurückkehren will, um sein Alter Ego Riddick wieder als knallharten Nietzsche-Fan (»was mich nicht umbringt, macht mich stärker«) zu präsentieren. Nur scheint er sich mit Autor und Regisseur David Twohy zu sehr an der Formel des erfolgreichen Debutfilms zu orientieren: Ist Riddick in der ersten Hälfte noch ein düsterer und atmosphärisch dichter Sci-Fi-Überlebensstreifen, spielt er in der zweiten Hälfte nur eine etwas durch Katee Sackhoff aufgehübschte Variante des ersten Films ab.
Das Gefühl, alles bereits einmal gesehen zu haben, dürfte Riddick-Fans den Genuss des Filmes erheblich eintrüben. Leider schafft es das Lichtspielerlebnis auch nicht, dem für Hollywood-Verhältnisse unverbrauchten Riddick-Universum irgendetwas Neues abzugewinnen. Was bleibt, ist ein Film für Fans von Riddick und Starbuck, den man am besten so anschaut, wie seiner Zeit Pitch Black: zu Hause auf DVD.
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