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Retro Hall of Fame: Caveman Ninja - Plattform-Abenteuer mit Urzeit-Setting
Spiele mit einem »Ninja« im Titel sind in der Retro Hall of Fame gern gesehen - selbst wenn sie gar nichts mit japanischen Meuchelmördern zu tun haben. Das Höhlenmenschen-DuoJoe & Mac schlitzt sich nämlich nicht mit Schwertern und Wurfsternen durch Gegnerhorden, sondern teilt lieber mit der Keule aus.
Warum dann »Ninja« im Titel? Keine Ahnung - klang wohl besser statt »Caveman Fighters« oder so etwas. Als Feinde müssen übrigens schon in der Steinzeit die Deutschen herhalten. Naja, zumindest dem Namen nach: Eine Horde Neandertaler (besagtes Tal liegt zwischen Rheinland und Ruhrgebiet) hat das Dorf von Joe und Mac aufgemischt und die Frauen von dort vertrieben - also müssen die beiden stärksten Kämpfer des Stammes die Damen wieder einsammeln.
Diese schmale Story wird für damalige Verhältnisse ziemlich witzig erzählt. So berichten uns Texttafeln von Dinosaurier-Demolition-Derbys (»Tyrannosaurus Wrecks«) oder erklären, dass »Fast Food« damals bedeutete, dass man einen Snack nicht flott serviert bekam, sondern ihm blitzschnell hinterherhetzen musste.
Die deutsche Version hatte dann auch noch einen kleinen, aber feinen Übersetzungsfehler: Statt »Höhlenmädels« ist im Intro stets von »Höllenmädels« die Rede. So feurig-diabolisch sind die Steinzeitdamen dann doch nicht, sonst hätten sie sich kaum von den Neandertalern vertreiben lassen.
Um auch noch gewaltige Urzeit-Monster ins Spiel zu bringen, wirbeln die Entwickler obendrein sämtliche Erkenntnisse der Paläontologie durcheinander und lassen die Helden auf jede Menge Dinosaurier treffen, die schon lange vor der Steinzeit ausgestorben waren. Aber der Zweck heiligt die Mittel: Keulenschwinger verdreschen Dinos? Da sind wir bis heute gerne dabei!
In 60 Sekunden bis zum Boss
Caveman Ninja erscheint 1992 für diverse Systeme, wir bekommen damals die Super-Nintendo-Fassung in die Hände. Im Gegensatz zu vielen anderen Spielen der 16-Bit-Zeit sorgt der Titel nicht wirklich für Schweißperlen auf unserer Stirn. Der moderate Schwierigkeitsgrad, der in anderen Varianten wie der Mega-Drive-Fassung teils etwas höher ausfällt, ist eine willkommene Abwechslung zu den vielen beinharten Hüpfspielen und Shootern der frühen 90er-Jahre.
In Caveman Ninja hüpfen wir durch knallbunte Urzeit-Kulissen, schwingen die Keule oder werfen Knochen und Feuerbälle. Die Zahl der Feinde ist moderat, auch knifflige Sprungpassagen eher selten - und obendrein sind die Levels teils verdammt kurz. In manchen Stages schaffen wir es unter einer Minute zum Bossgegner.
Bei den Kämpfen mit den riesigen Urzeit-Monstern verbringen wir letztlich sogar mehr Zeit als in den normalen Level-Abschnitten - für uns als Bossgegner-Genießer natürlich eine Freude. Richtig cool wird es gleich im ersten Level, als wir zunächst über den riesigen Körper eines schlummernden Tyrannosaurus Rex klettern, der später doch noch aus dem Schlaf erwacht und uns als Snack verspeisen möchte.
Doch wir werden für ihn zum »Fast Food«, springen schnell hin und her, um ihm Knochen oder (damals) hochmoderne Steinräder an den Schädel zu schleudern. In den folgenden Levels warten dann Bosse wie ein mürrisches Mammut, Flugsaurier oder ein Skelett-Dino, der sich noch nicht mit seinem Dasein als Fossil abgefunden hat und laut klappernd auf uns eindrischt.
Treffen wir ihn, purzeln seine Knochen zu Boden und wir hören das gleiche Geräusch, als hätten wir auf der Bowling-Bahn alle Pins abgeräumt - solche augenzwinkernden Details machen Caveman Ninja liebenswert.
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