Seite 2: Red Dead Redemption 2 - Rockstars beste Open World

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Jagdglück mit Schockmoment

Nicht nur Wölfe, Pumas und Co. jagen in der Spielwelt Tiere, auch wir können natürlich nach Herzenslust dem Waidwerk frönen. Was uns zurück zu Arthurs eigentlichem Auftrag bringt. Zwei Hasen werden zuerst Opfer von Arthurs Revolver. Jetzt hat der Outlaw entweder die Möglichkeit, den Hasen als Ganzes mitzunehmen, oder ihm aber per rabiater Abrupf-Animation das Fell vom Leib zu ziehen. Die Tierbehaarung lässt sich dann wiederum bei Händlern zu Geld machen. Zwei lumpige Karnickel reichen aber natürlich nicht aus, um die Mägen einer ganzen Banditenbande zu füllen, weswegen Arthur kurze Zeit später ins Unterholz kriecht und am Rand einer Klippe ein paar Rehen hinterherschleicht.

Der Bogen gehört zu den neuen Waffen in Red Dead Redemption 2 und ist insbesondere für die Jagd nützlich, da die Pfeile die Tierfelle weniger beschädigen. Der Bogen gehört zu den neuen Waffen in Red Dead Redemption 2 und ist insbesondere für die Jagd nützlich, da die Pfeile die Tierfelle weniger beschädigen.

Cool: Um das Fell seiner Beute nicht mit grobem Schrot oder Blei zu zerstören, greift Arthur in RDR2 auf Wunsch auf einen Bogen zurück. Noch cooler: Auf Knopfdruck kann Arthur nun pfeifen, um beispielsweise die Aufmerksamkeit von Gegnern - oder eben Wild - auf sich zu ziehen. Der anvisierte Rehbock blickt beim Pfiff erstaunt in unsere Richtung und hat Sekundenbruchteile später einen Pfeil zwischen den Rippen.

Doch dann der Schock. Der Rehbock ist nicht tot, sondern nur verwundet, strampelt auf dem Boden liegend jämmerlich schreiend mit seinen Beinen. Die wenigen Sekunden, die Arthur braucht, um das sterbende Tier mit seinem Messer zu erlösen, kommen uns ewig vor. Später im Interview wollen wir von Rob Nelson wissen, ob es auch möglich sei, das Tier schnell zu töten. Natürlich sei es das, so der Rockstar North Co-Studio Head, dafür müsse man sich aber mit dem Tier beschäftigen und lernen, an welchen kritischen Punkten man es am besten trifft.

Viele Tiere halten sich nur in bestimmten Gebieten auf, was auch eine Möglichkeit darstellt, sich in der Spielwelt zu orientieren. Viele Tiere halten sich nur in bestimmten Gebieten auf, was auch eine Möglichkeit darstellt, sich in der Spielwelt zu orientieren.

Von der Wucht dieser Szene überrascht beobachten wir mit mulmigem Gefühl, wie Arthur den Bock auf sein Pferd lädt und wieder Richtung Camp reitet. Während der Präsentation sind übrigens alle HUD-Anzeigen ausgeschaltet, im fertigen Spiel dürfte dann eine Anzeige klar signalisieren, wann wir genug Fleisch gesammelt haben. Auch hier achtet Rockstar übrigens penibel auf Details: Lassen wir den toten Rehbock beispielsweise zu lange herumliegen, fängt er an zu verrotten und lockt Fliegen und Aasfresser an. Unendlich beladen lässt sich der Klepper zudem nicht, denn es gibt eine Begrenzung für Wild und Felle, die Arthur mitnehmen kann.

Quatschen oder Ballern?

Die Lebendigkeit der Spielwelt dürfte Red Dead Redemption 2 von vielen anderen Open World-Titeln abheben, mindestens ebenso groß hat sich Rockstar aber auch die Interaktion mit ihr auf die Fahnen geschrieben. Personen, die wir auf dem Weg treffen können wir wie im ersten Teil immer noch theoretisch aus dem Sattel schießen, RDR 2 fächert die Möglichkeiten der Interaktion aber weiter auf, weg vom binären "Töten oder Weiterreiten". Wesentlich interessanter ist es beispielsweise, einen NPC per Druck auf den linken Trigger erst einmal anzuquatschen, dann ploppen nämlich mehrere Dialogoptionen auf. Beispielsweise lässt sich das Gegenüber bedrohen oder auf andere Art und Weise überzeugen, etwa sein Geld herauszurücken oder uns seine Kutsche zu überlassen.

NPCs wie dieser Farmer reagieren auf Arthur, wenn er vorbeireitet. Wie ihr dann mit ihnen interagieren wollt, liegt ganz an euch. NPCs wie dieser Farmer reagieren auf Arthur, wenn er vorbeireitet. Wie ihr dann mit ihnen interagieren wollt, liegt ganz an euch.

Das funktioniert übrigens auch in umgekehrter Richtung, wenn uns ein Sheriff beispielsweise erst mit warmen Worten davon überzeugen möchte, keine Unruhe zu stiften. Überhaupt ist in der Demo sehr eindrucksvoll, wie NPCs und Spielwelt auf Arthur reagieren. Ein Farmbesitzer verscheucht uns beispielsweise fluchend von seinem Grundstück, der Hund eines Fischers bellt uns an, als wir dessen Zelt durchsuchen. Und ein Reiter im Wald zollt uns Respekt, als er den von uns erlegten Rehbock sieht.

Zu Besuch bei Rockstar North
Als eines von wenigen Medien weltweit konnten wir bei Rockstar North im schottischen Edinburgh hinter die Kulissen schauen, und bekamen neben der RDR2-Präsentation auch eine ausführliche Studiotour von Rob Nelson, der uns alle Abteilungen im Schnelldurchlauf zeigte. Besonders beeindruckend war dabei die schiere Anzahl von Monitoren und Arbeitsplätzen sowie die Tatsache, dass die einzelnen Departments regelmäßig untereinander koordiniert werden müssen. Über 300 Mitarbeiter arbeiten bei Rockstar North, das riesige dreistöckige Gebäude erinnert uns beim Besuch an eine amerikanische Mall. Red Dead Redemption 2 entsteht allerdings nicht allein in Edinburgh, sondern ist ähnlich wie GTA 5 ein sogenanntes Multi-Studio-Projekt, an dem sämtliche Rockstar Studios (neben North auch San Diego, New York, Toronto und New England) beteiligt sind. Neben RDR2 kümmert sich Rockstar parallel um den Content-Nachschub für GTA Online, beide Titel werden also gleichzeitig betreut. Uns war es leider nicht gestattet, Bilder im Inneren des Studios zu machen, generell ist die Sicherheits- und Geheimhaltungsstufe bei Rockstar North sehr hoch.

Banküberfall mit Optionen

Zurück im Lager liefert Arthur den Bock bei Pearson ab und schließt sich dann nach einem kurzen Gespräch dem Trupp von Bill Williamson, Lenny Arthur und einer Frau namens Karen an. Ihr Ziel: Die Bank in der kleinen Stadt Valentine. Die Gruppe steigt auf die Pferde und reitet los, dieses Mal durch eine Graslandschaft, durch die sich in der Ferne auch ein Zug dampfschnaubend seinen Weg bahnt. Die Eisenbahnlinien verbinden einige Gegenden der Spielwelt miteinander, im Laufe des Spiels werden Dutch und seine Gang - so deuten es jedenfalls die Trailer an - auch den ein oder anderen Zug überfallen. Während des Ritts unterhalten sich die Bandenmitglieder übrigens ausgiebig, das kennen wir schon aus dem ersten Red Dead Redemption. Ohnehin werden ein Großteil aller Gespräche während des laufenden Spiels stattfinden, klassische Zwischensequenzen gibt es natürlich trotzdem. Valentine selbst präsentiert sich so einzigartig wie fast jeder andere Ort aus der Gameplay-Vorführung und könnte ähnlich wie Armadillo aus dem ersten Teil einem Wild-West-Klischee entsprungen sein: Schiefe Holzschilder, eine große matschige Hauptstraße, gesäumt von Sheriff's Office, Händlern, einem Saloon und -- dem Bankgebäude.

Überfälle spielen eine große Rolle in RDR 2, neben Banken raubt ihr unter anderem auch Güterzüge aus. Überfälle spielen eine große Rolle in RDR 2, neben Banken raubt ihr unter anderem auch Güterzüge aus.

Karen spielt den Lockvogel und geht zuerst in die Bank, der Spieler kann allerdings entscheiden, welches Ablenkungsmanöver gewählt wird (entweder unschuldige orientierungslose Frau oder betrunkene Stressmacherin). Wir entscheiden uns für zweite Variante und rücken dann mit gezücktem Revolver nach. In der Bank dann einschüchterndes Geschrei, einen Bankangestellten prügeln wir ins Hinterzimmer zu den Tresoren. Auch hier haben wir die Wahl zwischen langsamen Aufbrechen und schnellem Aufsprengen. Und es bestätigt sich erneut die klare Richtung der größeren Optionsvielfalt, wie uns auch Rob Nelson bestätigt: "Wir wollen den Spielern so viele Optionen wie möglich geben, allerdings innerhalb dessen, was Sinn ergibt (aus Sicht von Arthur und seiner Rolle)". Wir sind zwar ziemlich sicher, dass Verlauf und Ausgang der Bank-Mission durch die Entscheidungen nicht entscheidend beeinflusst werden dürften, toll ist die Wahlmöglichkeit aber dennoch.

Angepasstes Waffen-Gameplay

Als Arthur die Schließfächer gesprengt hat und sich zusammen mit seinen Kollegen mitsamt dem Diebesgut aus dem Staub machen will, sind draußen bereits die Ordnungshüter angerückt. Es entbrennt eine wilde Schießerei auf den matschigen Straßen der kleinen Stadt, bei der Arthur etliche Angreifer mit seinem Colt niederschießt. Das grundlegende Gun-Gameplay wurde laut Rob Nelson deutlich verfeinert, ähnelt in Grundzügen aber natürlich noch dem des Vorgängers. Sowohl das Dead-Eye-System, mit dem ihr in Zeitlupe mehrere Zielkreuze auf den Gegnern platzieren könnt, als auch ein Deckungssystem, mithilfe dessen ihr euch hinter Objekte und Hindernisse klemmt, sind wieder mit an Bord.

Neu ist, dass ihr jetzt auch in normaler Spielgeschwindigkeit eine ganze Patronentrommel sekundenschnell in eure Ziele jagen könnt, einige Abschüsse werden zudem von einer Zeitlupen-Killcam eingefangen, ähnlich wie zum Beispiel in Max Payne 3. Nelson ergänzt, dass sich das grundlegende Waffen-Handling noch ausgefeilter, noch reifer und wuchtiger anfühlen soll. Nachprüfen können wir das beim Besuch leider nicht, denn auch auf unser flehendes Betteln hin will man uns den Controller nicht geben. An Waffentypen sehen wir während der Präsentation übrigens Arthurs Revolver, ein Gewehr und eine Schrotflinte, die wie im Vorgänger über ein Ringmenü ausgewählt werden. Dabei erhaschen wir auch einen Blick auf die Statusanzeigen der Waffen, die sich wie im ersten Teil in bestimmten Attributen wie Reichweite und Stärke unterscheiden, aufrüsten lassen sich die Schießeisen ebenfalls.

Das Gun-Gameplay ähnelt dem von Red Dead Redemption 1, wurde aber in vielen Nuancen verfeinert. Das Gun-Gameplay ähnelt dem von Red Dead Redemption 1, wurde aber in vielen Nuancen verfeinert.

Natürlich bleiben bei unserem Besuch auch etliche Fragen offen. Über die Feinheiten der Spielmechaniken, die Missionstypen, die Anzahl der Nebenaufgaben und vieles mehr erfahren wir ebenso wenig wie über den Online-Modus des Spiels. Der kurze Sneak Peak verfehlt seine Wirkung dennoch nicht und nach dem Ende der Präsentation wollen wir unbedingt wieder in diese Open World, die vor Details nur so strotzt. Zumal das Spiel schon jetzt eine optische Augenweide ist. Bei der Demo - die laut dem präsentierenden Rockstar-Mitarbeiter auf einer Standard-PS4 läuft -stechen besonders die hohe Weitsicht, die fantastischen Animationen von Menschen und Tieren, die atmosphärischen Lichteffekte sowie die stabile Framerate hervor. Vor Ort bestätigt uns Rob Nelson zudem, dass PS4 Pro und Xbox One X unterstützt werden.

Dazu kommt eine einnehmende Soundkulisse mit hervorragenden Atmo-Sounds und einem dynamischen Soundtrack, dessen Musik sich je nach Situation anpasst, beim Ritt durch das verlassene Dorf etwa Spannung aufbaut und sich auch vor dem Banküberfall in Valentine immer weiter steigert. "Wir wollen eine Spielwelt erschaffen, in die man gerne reisen möchte", hat der Rockstar-Mitarbeiter am Anfang der Präsentation gesagt. Schon jetzt würden wir am liebsten das Ticket buchen.

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