Ubisoft vertritt in Rainbow Six: Siege eine sehr spielerfreundliche DLC-Politik: Alle Content-Erweiterungen sind für jeden Käufer des Hauptspiels kostenlos. Allerdings erhalten Season-Pass-Besitzer (neben kleineren Boni wie Ingame-Währung und Waffen-Skins) die neuen Inhalte knapp eine Woche früher. So geschehen im ersten größeren DLC Operation Black Ice, der in Kombination mit Patch 2.1 einige Probleme von Rainbow Six: Siege adressieren soll. Wir beantworten die wichtigsten Fragen zum Update.
Was können die neuen Operators Buck und Frost?
Mit Buck und Frost stoßen zwei neue Spezialisten zu Team Rainbow dazu. Beide sind Kanadier - Frost steht auf Seite der Verteidiger, Buck ist ein Angreifer. Letzterer führt deshalb schwere Geschütze in den Kampf und bringt eine Modifikation mit, die seiner Hauptwaffe einen Schrotflintenaufsatz beschert. Im Endeffekt entspricht das einer zusätzlichen Knarre, denn in Kombination mit einem Distanzgewehr (CAMRS) kann er so auch im Nahkampf effektiv Schaden anrichten und Barrikaden schnell einreißen. Die Kombination aus Long Distance Rifle und Shotgun klingt auf jeden Fall interessant. Mit all den Schrotflinten und Assault Rifles, die es ohnehin im Spiel gibt, wird er die Balance aber wahrscheinlich nicht großartig in neue Richtungen drängen.
Frost hat ebenfalls eine Shotgun im Gepäck, allerdings ist ihre Spezialfähigkeit ein wenig subtiler: Mit einer Art Bärenfalle (»Welcome Mat«) ist sie in der Lage, Angreifern eine fiese, lähmende Falle zu stellen. Die bietet sich vor allem unter Fenstern an, wenn man einen Raum verteidigen will. Wer einen Breach versucht, landet in der Falle und wird zum leichten Ziel für die Gegner. Allerdings lässt sich die Welcome Mat quasi überall platzieren - in den nächsten Wochen werden sicher weitere kreative Einsatzfelder gefunden.
Es bleibt abzuwarten, ob die Effektivität dieser Defensiv-Waffe sich auf Dauer halten kann. Erfahrene Spieler lernen wahrscheinlich ähnlich wie bei den Tripwire-Fallen relativ fix, worauf sie achten müssen. Inwieweit diese beiden Charaktere die Spielbalance langfristig beeinflussen, lässt sich natürlich derzeit noch nicht abschließend sagen, allerdings kosten beide 27.000 Renown und sind somit erfahreneren Spielern vorbehalten. Es sei denn, man besitzt den Season Pass - dann gibt's beide direkt kostenlos im Paket.
Wie gut ist die Yacht als neue Map?
Eine wirklich positive Überraschung ist die Yacht. Und das nicht nur, weil sie zu den schönsten Maps gehört, die Rainbow Six: Siege derzeit bietet. Das vereiste Schiff ist auch eine willkommene Abwechslung zu eher überschaubaren Karten wie Hereford oder House. Das liegt vor allem am komplexen Layout: Es gibt vier Decks, ohne dass man alle über eine Treppe erreichen kann. Die Gänge sind verschlungen, es gibt kaum Sniper-Möglichkeiten.
An der Karte selbst haben wir demnach nichts auszusetzen, allerdings kann man den Umfang des kostenlosen DLCs durchaus kritisieren. Da das nächste Content-Update wahrscheinlich erst im April ansteht, ist eine einzige Map doch ein bisschen wenig Nachschub, zumal das Meta-Game von Siege nach Meinung vieler Spieler allmählich stagniert. Allerdings schlägt Rainbow Six: Siege ja bewusst den Spagat zwischen allgemeiner Spielerschaft und einer Hardcore-Fanbase mit E-Sport-Ambition. Und für letztere trumpft der taktische Tiefgang immer die bloße Anzahl neuer Karten. Hier liefert Yacht auf gewohnt hohem Niveau.
Netcode, Bugs, Glitches - was wurde gefixed?
Ubisoft hat für den aktuellen Patch an einigen Komfortfunktionen gewerkelt, die auf dem Papier zwar klein aussehen, aber manche Aspekte von Siege deutlich angenehmer machen. Beispielsweise sieht man jetzt während der Auswahl eines Operators Karte und Spielmodus - essenzielle Infos, die bisher gefehlt haben. Benutzerdefinierte Spiele verfügen ab sofort auch über einen Spectator Mode.
Abseits davon wurden einige Kleinigkeiten in der Performance und im Balancing getweaked. Es sollen weniger Matchmaking-Fehler auftreten, dazu sind schallgedämpfte Waffen jetzt effektiver und Blendgranaten haben einen vergrößerten Radius. Der berüchtigte Kapkan-Glitch ist jedoch nach wie vor aktiv. Damit kann man seine Minen so tarnen, dass sie nahezu unsichtbar sein. Ein unfairer Vorteil, der allerdings Mitte Februar gefixed werden soll.
Ende Januar sorgte ein YouTube-Video innerhalb der Community für Aufsehen, die den Netcode von Rainbow Six: Siege in der PC-Version detailliert unter die Lupe nimmt und herausarbeitet, wie viel Verbesserungspotenzial dort noch vorhanden ist. Das gilt entsprechend auch für Konsolen. In den offiziellen Patch Notes von Update 2.1 finden sich allerdings keine Angaben, inwieweit daran gearbeitet wurde. Der Netcode ist eines der größten Problemkinder von Rainbow Six: Siege und führt zu Verbindungsfehlern, Lags und verfälschten Ergebnissen. Bei einem Taktik-Shooter mit E-Sport-Ambitionen ist das ein No-Go.
Trotzdem befindet sich Rainbow Six: Siege auf einem guten Weg. Alle Änderungen sind sinnvoll und gelungen, die Entwickler bemühen sich, auf das Feedback der Fans zu reagieren. Das Problem besteht eher darin, dass die Updates in zu großen Abständen erfolgen und die Performance- und Verbindungsschwierigkeiten gerade der Hardcore-Community ein Dorn im Auge sind. Und diese Spielerschaft ist für Siege essenziell. Wir bleiben an der Sache dran und berichten, sobald wir etwas über weitere Änderungen wissen.
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