Momentan häufen sich die Gerüchte zu neuen PS5-Varianten und eine davon ist die Pro. Nachdem eine lange Zeit davon die Rede war, dass keine leistungsfähigere Zwischengeneration erscheinen würde, plauderte ein verlässlicher Insider nun über vermeintliche Hardware-Details. Wie diese einzuordnen sind, schauen wir uns im Folgenden einmal genauer an.
Ein riesiger Zuwachs an Grafik-Power
Der Sony-Insider Tom Henderson ist für seine zuverlässigen Aussagen über kommende PlayStation-Hardware und -Software bekannt. Schon vor Monaten schrieb er über den PS5-Handheld 'Project Q', der mittlerweile auch von Sony angekündigt wurde.
Am vergangenen Wochenende war dann die PS5 dran. In einem Artikel auf der Seite KeyToGaming beruft sich Henderson auf Sony-interne Informationen, die eine leistungsfähigere Version der aktuellen PlayStation beschreiben.
Zum Beispiel wird die zusätzliche Grafik-Power in Form sogenannter Work-Group-Prozessoren (WGPs) genannt.
In der originalen PS5 sind 18 Stück davon verbaut, bei der PS5 Pro sollen es 30 werden – eine Steigerung um zwei Drittel. Da die Work-Group-Prozessoren sämtliche Grafikberechnungen durchführen, ist auch mit einem deutlichen Zuwachs an Leistung zu rechnen.
Der Performance-Schub könnte sich in einer höheren Auflösung oder auch einer stabileren Framerate bemerkbar machen.
Beide Aspekte ließen in jüngeren Multiplattform-Spielen stark zu wünschen übrig. Etliche Titel fielen beispielsweise in ihren Leistungsmodi unter eine native Auflösung von 1080p und 60 fps wurden auch nicht durchgängig erreicht. Dazu zählen etwa Star Wars: Jedi Survivor und Final Fantasy 16.
Von der leistungsfähigeren Hardware könnte beide Titel enorm profitieren, aber auch viele weitere Spiele, die Probleme haben, 60 fps zu erreichen.
Zudem würde die Auflösung steigen. Die allermeisten Spiele erscheinen heutzutage nämlich mit einer dynamischen Anpassung der Auflösung, die je nach zur Verfügung stehender Rechen-Power und dem Aufwand einer Szene reguliert wird. Auf der Pro könnte die Auflösung also stets ausgereizt werden.
Kurzum: Statt Leistungsmodi mit durchschnittlich 45 fps und gerade einmal 1080p (oder gar deutlich weniger) ertragen zu müssen, gäbe es einen schönen Boost auf 1440p und 60 fps.
Ähnlich verhalten würde es sich mit 120 Hertz-Optionen, die häufig kein festes fps-Ziel ins Auge fassen (wie bei Hogwarts Legacy) und auch Qualitätsmodi hätten weniger Schwierigkeiten, 30 fps bei gleichzeitig größtmöglicher Bildschärfe zu erzeugen.
Eine volle Steigerung um 66 Prozent, welche die Menge an zusätzlichen WGPs suggeriert, dürfte zwar eher unwahrscheinlich sein, da noch andere Faktoren bei der Framerate eine Rolle spielen, für die meisten Titel würden jedoch schon 20 bis 30 Prozent reichen, um das Maximum bei Bildwiederholrate und Auflösung herauszuholen.
Ausgehend von Benchmarks von AMD-Grafikkarten auf RDNA 2-Basis und sollte das absolut möglich sein, mit einer neueren Architektur wäre aber vielleicht sogar mehr drin.
Schnelleres Ray-Tracing dank neuer Architektur?
Im Artikel unerwähnt bleibt, welche Generation der von AMD gefertigten Grafik-Architektur RDNA zum Einsatz kommen soll. Die PS5 nutzt RDNA 2, RDNA 3.5 steht aber schon in den Startlöchern.
Damit einher ginge eine Leistungssteigerung durch eine verbesserte Anordnung der sogenannten Compute Units. Jeweils zwei davon befinden sich in einem Work-Group-Prozessor.
Sie arbeiten im Tandem, um alle klassischen Grafikkalkulationen abzuarbeiten, aber auch die rechenintensive Lichtstrahlentechnik Ray-Tracing zu beschleunigen.
So funktioniert Ray-Tracing:
Bei Ray-Tracing wird der Pfad verfolgt, den ein Lichtstrahl ausgehend vom sichtbaren Bildausschnitt nimmt. Dabei werden sogar physikalisch korrekte "Abpraller" einbezogen, die diffus einen Bildbereich unter Inbezugnahme der aufgenommenen Farbinformationen ausleuchten.
Genutzt wird die Technologie, um realistische Lichtverhältnisse sowie Schatten und Reflexionen zu kreieren.
AMDs zweite Generation der Ray-Tracing-Beschleuniger (ab RDNA 3) holt einige Bilder pro Sekunde mehr aus Spielen heraus, Tests aktueller Grafikkarten deuten in etwa einen Zuwachs von 30 Prozent an.
In Zusammenspiel mit der grundsätzlich höheren Anzahl an Ray-Tracing-Beschleunigern könnte ein Titel wie Elden Ring durchaus die 60 fps-Marke knacken. Es könnte aber auch aufgrund des exorbitanten Hardware-Hungern noch immer arg knapp werden.
Hier haben wir Elden Ring mit Ray-Tracing getestet:
Das im Artikel erwähnte "beschleunigte Ray-Tracing" könnte außerdem auf ein Patent des PS5-Architekten Mark Cerny hindeuten. Darin werden schnellere Ray-Tracing-Berechnungen beschrieben, indem festgestellt wird, welche Bereiche in einer Szene verdeckt werden.
Damit könnte maßgeblich Aufwand eingespart werden, allerdings stellt Cerny dabei Hardware-spezifische Anpassungen in Aussicht. Ob AMD diese bei RDNA 3 (oder vielleicht sogar RDNA 4, je nachdem, wann die Pro erscheint) umsetzen kann, ist wohl eher fraglich. Wir gehen zumindest nicht davon aus.
Schnellerer Speicher als i-Tüpfelchen
Als letzte Angabe im Artikel wird ein Speicher mit "18.000 Megatransfers pro Sekunde" genannt. Dabei handelt es sich um eine Kenngröße, die jedoch nur wenig über die tatsächliche Speicherbandbreite – also das Datenvolumen, mit dem die Grafikeinheit gefüttert werden kann – verrät.
Insbesondere Ray-Tracing und moderne Skalierungstechniken, die aus der niedrigen Auflösung ein glaubwürdiges 4K-Erlebnis zaubern, belegen immer mehr Speicher, weshalb dessen Schnelligkeit an Bedeutung gewinnt.
Bei der PS5 Pro würde der Zuwachs knapp 25 Prozent (ausgehend von 14.000 Megatransfers pro Sekunde bei der Standard-Konsole) betragen – ein ganz ordentlicher Schritt.
Da aber noch mehr Aspekte zu einer hohen Speicherbandbreite (darunter etwa die Signalübertragung des Speichers) beitragen, lässt sich keine genaue Auswirkung benennen.
Einen kleinen Boost dürfte es bei einer reinen Anhebung der Transferrate aber dennoch geben und das in vielfältiger Art und Weise: Sowohl Schatten als auch Reflexionen, dynamische Beleuchtung und Partikelsysteme sind speicherintensiv. Kann der Speicher schneller auf das Datenaufkommen reagieren, kann auch die Grafikeinheit zügiger damit arbeiten und störende Ruckler vermeiden.
Meinung der Redaktion
Ist es für euch schon an der Zeit für eine PS5 Pro oder ist es noch zu früh?
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