Bei jeder Konsole stellt sich irgendwann die Frage, wie Spiele aussehen, wenn sie die Hardware vollständig ausreizen. Bei der PS3 war das beispielsweise The Last of Us mit seinen lebensechten Protagonisten, bei der PS4 God of War mit bildschirmfüllender Action am laufenden Band, und bei der PS5?
Die ist noch ein Weilchen am Markt. Laut den Entwickler*innen von Team Asobi hat das Spiel des Jahres 2024 – Astro Bot – die Current Gen-PlayStation aber bereits ans technische Limit gebracht.
Ein unscheinbarer Platformer bringt die PS5 bis ans Leistungsmaximum
Das ist passiert: Vor wenigen Tagen konnten einige Fans die Entwickler*innen von Team Asobi für ein spezielles Meet-and-Greet-Event im japanischen Sony-Hauptquartier treffen. Den Gewinner*innen eines Foto-Contests wurden einige bisher geheime Einblicke in Studio-interne Entwicklungsdetails gewährt und im Anschluss konnten sie dann einige Fragen stellen.
Dabei ging es, wie Famitsu berichtet, unter anderem um die Performance der PS5-Hardware. Ein Fan sei überwältigt gewesen, als hunderte kleine Edelsteine vom Himmel fielen, mit denen auch noch in Echtzeit interagiert werden konnte.
Der Spieler fragte sich, bei welchen Effekten Astro Bot die Power der PS5 so wirklich ans Limit bringt, und der leitende Gameplay-Programmierer des Spiels, Takumi Yoshida, fand auch direkt eine Antwort: das Wasser!
Das kühle Nass kann vom Protagonisten in seiner Schwamm-Form aufgesogen und verspritzt werden, beispielsweise um Brände zu löschen oder Pflanzen wachsen zu lassen. Dabei kommt eine sehenswerte Flüssigkeitssimulation zum Einsatz, die die PS5 aber "bis an ihr Limit gebracht" habe.
Die Framerate sei völlig instabil gewesen, das Team habe diesen Teil des Spiels aber bis ganz zum Schluss optimiert, damit das Jump 'n' Run weiterhin nahe bei 4K und vor allem in stabilen 60 fps läuft.
Zudem sei Yoshida stolz auf das Zerhäckseln von Baumstämmen, sobald Astro Bot mit seinen Laser-Füßen darüber schwebt. Bei jedem Video, in dem die Holzstämme ignoriert werden, feuert er deshalb innerlich die Spieler*innen an:
„Zerschneide sie! Zerschneide sie!“
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Astro Bot beherrscht einige Physik-Effekte, so könnt ihr etwa Hölzer zerschneiden
Auch wir sind von den Physik-Effekten enorm begeistert
Astro Bot ist zwar auf den ersten Blick keine offensichtliche Grafikbombe, das knuffige Spiel liefert jedoch plastisch modellierte, extrem detailverliebte Umgebungen mit schicken Reflexionen sowie unzählige Partikeleffekte bei stabilen 60 fps und weitgehend 2160p.
Damit ist der Titel unter den ganzen 1080p-AAA-Spielen heutzutage fast schon ein Ausnahmefall, zu einem der schönsten Spiele 2024 haben wir es dann aber vor allem auch aufgrund der Physik-Effekte gekürt:
Solch eine hübsche Form der Interaktivität bekommen wir heutzutage viel zu selten zu Gesicht und wir glauben Yoshida auch aufs Wort, dass die Konsole dafür bis ans Limit gehen musste.
Vor allem das halbwegs realistische Verhalten von Wasser ist ein enormer Performance-Fresser und der Prozessor der PS5 ist dafür eigentlich nicht außergewöhnlich gut gerüstet. Deshalb reduzieren die allermeisten Spiele die Interaktivität von Flüssigkeiten auch auf ein Minimum.
Dass die PS5 aber schon an ihrem praktischen Limit angekommen ist, das lässt sich in gewisser Hinsicht bereits erahnen. Viele grafisch aufwendige Spiele sehen unscharf aus oder haben mit Rucklern zu kämpfen, da sie die PlayStation aufs Äußerste fordern.
Wie gut perfekt optimierte First-Party-Titel gegen Ende der PS5-Generation aussehen werden, lässt sich aber kaum voraussagen. Intergalactic könnte eine neue Bestmarke setzen, genau wie Saros oder das in diesem Jahr noch anstehende Ghost of Yotei. Aber die werden dann wahrscheinlich auch nicht so viel Physik einbauen, wie es Astro Bot getan hat ...
Was wünscht ihr euch von Entwickler*innen? Möglichst schicke Grafikeffekte oder ein höheres Maß an Interaktivität?
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