Kerniges Effektspektakel: Alienation
Den besten Eindruck in Sonys Digital-Trio hat eindeutig der Twin-Stick-Shooter Alienation hinterlassen, der beim finnischen Entwicklerteam Housemarque in Entwicklung ist. Dabei ist das Spiel an sich sehr traditionell und geht grafisch wie spielerisch keine großen Wagnisse ein. Dafür wirkt es aber schon jetzt sehr rund und stimmig. Das Gesamtkonzept funktioniert: Wir treten Aliens in Arsch - mit Waffengewalt.
Alienation spielt sich wie der Housemarque-Zombieshooter Dead Nation. Wir steuern unsere Figur mit dem einen Stick in der Vogelperspektive und feuern mit dem anderen in alle Richtungen. Nur statt auf Untote halten wir nun auf Aliens, die in allerlei Formen, Größen und Angriffstaktiken auf uns zustürmen. Je nach gewählter Soldatenklasse - es gibt nen Heavy, nen Sani und einen Späher - stürzen wir uns mitten in die Schlacht, halten etwas Abstand oder nutzen Tarnfunktionen, um Aliens in den Rücken zu fallen. Nun - im Probespiel war das direkte Draufhalten mit allen Klassen das Mittel der Wahl. Gegner gibt es in den detailreichen Umgebungen zur Genüge, immer wieder werden wir beinahe überrannt und müssen uns mit Spezialmoves wie Sprints, Schutzschilden oder Flächenangriffen vor dem Untergang bewahren. Solche Aktionen können wir nur alle paar Minuten ausführen.
Im Demo-Level waren wir zu zweit im Koop unterwegs, das ist nur online möglich. Einen Couch-Koop gibt es nicht, dafür soll es möglich sein, laufenden Sitzungen jederzeit beizutreten oder sie zu verlassen. Der Schwierigkeitsgrad passt sich automatisch an.
Wir ballerten uns also durch Alienmassen, ließen Autowracks explodieren, warfen Granaten, sammelten Loot ein und erlebten diverse Bildschirmtode. Dank gut verteilter Checkpoints und geringer Strafen fürs digitale Ableben, bliebt die Motivation konstant hoch und das Effektfeuerwerk, das im Spiel abgefeuert wird, ließ uns immer wieder staunen. Es ist eine verdammt oberflächliche Einschätzung aber die famose Optik von Alienation ist ganz klar einer der Gründe dafür, warum es uns so beeindruckte.
Nicht nur sind die Umgebungen sehr detailreich ausgestaltet und mit Widersachern vollgestopft, obendrein wird die feine Optik mit zahlreichen modernen Effekten verfeinert. Beim Ballern prasseln überall Partikel umher, Aliens zerplatzen in grellbunte Flüssigkeiten, Rauch und Nebel wird von Geschossen farbig beleuchtet, lodernde Flammen werden vom Kugelhagel beeinflusst und Schnee weht physikalisch korrekt um Hindernisse herum. Die Grafik des Spiels ist hochmodern, sehr bombastisch und schafft es gerade so, es mit dem Effektgewitter nicht zu übertreiben.
Doch was bleibt, wenn man sich an den schönen Schein von Alienation gewöhnt hat? Um Spieler langfristig zu motivieren, setzen die Entwickler auf ein Diablo-ähnliches Loot-System: In den Levels finden wir zufallsgenerierte Waffen in verschiedenen Typen, mit diversen Spezialeigenschaften und in diversen Seltenheitsstufen. Genauso gibt es zufällig generierte Elite-Gegner, die besonders stark austeilen oder gegen bestimmte Angriffe immun sind. Unsere Ausrüstung können wir durch Energiekerne - noch eine Sorte Loot - weiter aufrüsten und anpassen, dazu kommt eine simple Crafting-Komponente. Ob diese Mechaniken gut funktionieren, fair ausbalanciert sind und dauerhaft motivieren, können wir noch nicht abschätzen. Die Entwickler versprachen jedoch, dass wir nicht stundenlang nach bestimmten Rohstoffen grinden müssen. Sie sehen ihr Spiel als eine schnelle Gaming-Zwischenmahlzeit, die man immer wieder mal anschmeißt, um kurz Spaß zu haben und dabei auch langfristig etwas zu erreichen. Deshalb sind pro Mission auch nur 15 bis 20 Minuten Spielzeit angepeilt.
Wie beschrieben: Wir halten Alienation klar für das stärkste Spiel des uns gezeigten PSN-Trios, auch wenn es nicht gerade einen Innovationspreis gewinnt. Dafür wirkt es schon jetzt erfreulich fertig und gut spielbar, es hat einen Entwickler hinter sich, den im letzten Jahrzehnt(!) nur gute Spiele gemacht hat und es sieht obendrein super aus. Da ist etwas Vorfreude durchaus gerechtfertigt.
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