PS4-Rücktasten-Ansatzstück im Test - Einfallsreicher als sein Name

Der kleine Controller-Aufsatz erweitert den DualShock 4 um zwei Tasten. Sinnvolle Erweiterung oder nutzloses Gimmick?

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Wir haben uns das Rücktasten-Ansatzstück für die PS4 genauer angeschaut. Wir haben uns das Rücktasten-Ansatzstück für die PS4 genauer angeschaut.

Käufer von Edel-Controllern wie dem Xbox Elite Series 2 oder den Scuf-Pads kennen sie schon länger: Tasten auf der Rückseite, die sich beliebig belegen lassen. Vornehmlich, um in Spielen wie Shootern nicht umgreifen zu müssen und dadurch Zeit zu sparen.

Mittlerweile hat auch Sony diesen Trend erkannt, setzt bei der eigenen Lösung allerdings nicht auf einen eigenen - und teuren - Spezial-Controller, sondern auf einen kleinen Aufsatz mit dem wenig griffigen Namen "Rücktasten-Ansatzstück". Glücklicherweise entpuppt sich das Andockteil im Test als deutlich gelungener als dessen Bezeichnung.

Kaum Gewicht & schnell montiert

Aber der Reihe nach. In der kleinen Verpackung befindet sich neben dem Ansatzstück selbst nur eine Bedienungsanleitung. Das Equipment ist überraschend leicht, laut Herstellerangaben gerade einmal knappe 25 Gramm. Mindestens ebenso leicht ist das Ansatzstück auch montiert. Der bewegliche Klinkenadapter kommt in den Kopfhöreranschluss des DualShock 4, anschließend lässt sich das Zubehörteil ohne große Anstrengung auf die Unterseite pfropfen.

So unscheinbar kommt das Ansatzstück aus der Verpackung. So unscheinbar kommt das Ansatzstück aus der Verpackung.

Und sitzt dann dank der leicht gummierten Oberfläche angenehm stramm am Controller, ohne störende Spaltmaße oder ähnliche Ärgernisse, lediglich auf der Vorderseite gibt es eine kleine Kante unter dem PlayStation-Button. Wieder entfernen lässt sich das Ansatzstück ebenfalls ohne Probleme und natürlich muss auch auf den Kopfhöreranschluss nicht verzichtet werden, denn das Signal wird einfach durchgeschleift.

Ein neues DualShock 4-Gefühl

Schon nach ein paar Minuten mit dem zunächst ungewohnten Aufsatz steht für uns fest: Die Verarbeitung des Rücktastenansatzstücks ist gelungen. Das Zubehör besteht aus demselben Plastik wie der DualShock 4 und auch wenn die zwei zusätzlichen Tasten etwas Spiel haben, klappert hier nichts. Im Gegenteil.

Installation: 1 Setzt den Klinkenadapter zunächst an den entsprechenden Anschluss.

2 Dann kippt den Controller leicht und drückt den Aufsatz von unten auf.

Die länglichen Tasten haben einen angenehmen Druckpunkt mit leichter Klick-Rückmeldung, schmiegen sich ideal an Mittel- bzw. Ringfinger (je nachdem, ob ihr die Schultertasten mit zwei oder vier Fingern bedient) und der leicht veränderte Schwerpunkt sorgt dafür, dass der PS4-Controller unserer Meinung nach noch etwas satter in der Hand liegt als ohne.

Handhabung ist aber nur das eine, Funktionalität das andere. Aber auch hier kann das Ansatzstück mit seiner intuitiven Bedienung punkten. Das runde Element des Zusatzes ist gleichzeitig OLED-Bildschirm und großer Knopf. Einmal gedrückt gelangen wir in ein simpel gehaltenes Menü, in dem wir über Bestätigen der jeweiligen Buttons einstellen können, welche Knöpfe des PS4-Controllers auf die rückseitigen Tasten gespiegelt werden soll.

Das Display zeigt an, welche Tasten aktuell gespiegelt werden. Das Display zeigt an, welche Tasten aktuell gespiegelt werden.

Bis auf Touch-, Share- und PlayStation-Button stehen dafür alle Elemente zur Verfügung. Das geht angenehm fix, unseren ersten Eindrücken nach sogar bequem während eines laufenden Spiels. Praktisch zudem: Wer die Rücktasten aktuell nicht braucht, muss nicht das gesamte Ansatzstück entfernen, sondern kann die Funktion einfach abschalten.

Das Ansatzstück im Einsatz

Wir probieren das Ansatzstück im Test als erstes mit dem Jump&Run Yooka-Laylee and the Impossible Lair aus. Springen haben wir auf die rechte Rücktaste, den Rollangriff auf die linke Taste gelegt. Und ehrlich gesagt müssen wir uns anfangs zwingen, die Zusatztasten zu nutzen, zu gewohnt sind wir an die "klassische" Bedienung. Als das nach zwei gespielten Leveln schließlich etwas natürlicher von der Hand geht, stellen wir auch im Praxistest fest: Angenehmer Druckpunkt, schnelle Tastenreaktion, hier gibt es absolut nichts zu meckern.

Änderungen sind mit einem Druck auf den Display-Knopf schnell erledigt. Änderungen sind mit einem Druck auf den Display-Knopf schnell erledigt.

Seine wirklichen Stärken spielt das Ansatzstück aber bei den Titeln aus, bei denen der Spieler dank der Zusatztasten seine Daumen nicht mehr vom Stick nehmen muss. Hier sind Shooter natürlich ganz vorne mit dabei, weswegen wir als nächstes Call of Duty: Modern Warfare anwerfen und uns in eine Multiplayer-Partie stürzen. Und hier, wo es hauptsächlich um Schnelligkeit geht, zeigen sich die Vorteile des Ansatzstücks überdeutlich.

Mit Nachladen und Waffenwechsel auf den Rücktasten sparen wir bei den entsprechenden Aktionen schon nach kurzer Zeit wertvolle Sekundenbruchteile. Mag nach wenig klingen, aber bei kompetitiven Spielen kann das das Zünglein an der Waage sein.

Akkuverbrauch: Das Ansatzstück hat keinen eingebauten Akku und saugt sich dementsprechend die benötigte Energie aus dem DualShock 4. Während des Tests haben wir zwar festgestellt, dass sich die Benutzung des Ansatzstücks durchaus auf die Laufzeit des Controllers auswirkt, allerdings nicht signifikant.

Für wen das Ansatzstück gedacht ist - und für wen weniger

Dementsprechend ist das PS4-Rücktasten-Ansatzstück vor allem für diejenigen eine Empfehlung, bei denen die erwähnten Millisekunden entscheidend sind, also beispielsweise kompetitive Shooter-Spieler. Die bekommen durch die Rücktasten tatsächlich einen sinnvollen Mehrwert, der im Vergleich zu hochpreisigen Spezial-Controllern zudem noch vergleichsweise kostengünstig ist.

Alle anderen sollten sich dagegen gut überlegen, ob sie die 40 Euro für das gut verarbeitete und schnell montierte Ansatzstück wirklich ausgeben wollen. Denn für den absoluten Großteil der Spiele und Anwendungen hält sich der Nutzen des Equipments in überschaubaren Grenzen.

Pro und Contra
+ gute Verarbeitung
+ angenehmer Druckpunkt
+ schnelle Installation
+ intuitive Bedienung
- hoher Preis

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