Ein Virus als Star
Die Haupthandlung funktioniert in Prototype 2 wieder nach dem in Open-World-Spielen etablierten Missionsprinzip. Heißt: Mit jeder erfüllten Mission rückt das Hauptziel Mercer näher. Dieses Mal bekommt Heller die Aufträge aber seltener von einzelnen Personen, sondern hackt sich dafür ins Blackwatch-Netzwerk und stöbert dort nach lukrativen Beschäftigungen. Natürlich können wir entweder der Haupthandlung folgen (die laut dem Radical Studiochef Ken Rosman »Story A« ist) oder uns auch mit Nebenmissionen und Seitenverzweigungen der Story beschäftigen, die ein noch tiefergehendes Geflecht rund um das Virus und die Geschehnisse in New York Zero enthüllen (»Story B««).
Der eigentliche Star des Spiels ist aber nach wie vor das Blacklight-Virus selbst. Das beschert uns nämlich nicht nur jede Menge geifernder infizierter Gegner (in allen erdenklichen Größen) sondern Heller auch sagenhafte Kräfte, die er auf der Jagd nach Mercer einsetzt. Zum Beispiel mutiert er auf Knopfdruck seine Hand in eine riesige Sichel – der Effekt auf die Gegner ist verheerend. Oder er wütet mit einer überdimensionalen Faust – besonders gegen Fahrzeuge sehr effektiv. Wie kaum ein anderes Spiel vermittelt Prototype 2 dem Spieler ein Gefühl von Übermacht und Stärke. Es ist einfach wahnsinnig befriedigend und spaßig, mit Superkräften unter den Blacklight-Infizierten aufzuräumen, Fäuste zu schwingen oder tonnenschwere Objekte umher zu pfeffern. Heller wird dadurch zum Jäger, zur Spitze der Nahrungskette.
Lecker Mensch!
Die wohl wichtigste Fähigkeit hat James Heller von Alex Mercer übernommen. Auf Knopfdruck absorbiert er die Körper und Fähigkeiten von Gegnern und kann somit Missionsziele und Aufgaben auf verschiedenen Arten und Weisen angehen. Die Körperwandler-Funktion soll nun noch stärker genutzt werden als im ersten Teil. Wer beispielsweise wissen möchte, wo ein Helikopter mit wichtiger Fracht landen wird, sollte am besten bei einer Besprechung von Blackwatch-Soldaten dabei sein – doch wie daran teilnehmen ohne unangenehm aufzufallen?
Ganz einfach: einen von den armen Wichten packen, mit einem netten Effekt absorbieren und schon stolziert man als Blackwatch-Wache zur wichtigen Besprechung – allerdings nur, wenn man beim Körperfressen nicht beobachtet wurde. Denn Beobachter verhindern, dass wir unsere Zielperson einfach absorbieren können. Ein Batman ähnlicher sechster Sinn verrät, wer uns gerade anstarrt und gibt uns die Möglichkeit zu warten bis die jeweilige Person sich umdreht, damit wir unser Werk vollenden können. Daran sieht man auch, dass durchaus auch unblutige Aktionen zum Erfolg bei führen können – es muss nicht immer Suppe spritzen, auch Schleichen und Stealth-Einlagen sind fester Bestandteil des Prototype 2-Spielprinzips.
Spezielles Ränkespiel
Doch Prototype 2 lässt Heller selbstverständlich nicht nur mit altbekannten Mitteln ins umkämpfte New York Zero los, sondern spendiert dem Helden auch eine ganze Ladung neuer Fähigkeiten. Der frischeste Einfall im modifizierten Erbanlagen-Virus-Mix des Hauptdarstellers sind dabei die neuen Tendrils. Die lassen sich am besten als fleischige Fangarme beschreiben, die er jederzeit hervorschießen lassen kann und für allerlei witzige und spektakuläre (Kampf-) Aktionen einsetzt. Zum Beispiel packt sich Heller damit unachtsame Gegner, reißt sie in der Mitte auseinander oder durchbohrt sie.
Kurios: tote Gegner bleiben an den Tendrils wie Wäsche an einer Leine hängen. Auch für größere Gegnertypen wie die neuen gewaltigen Juggernauts eignen sich die Tendrils vorzüglich, denn mithilfe der Fangarme haltet ihr beispielsweise die Arme und Beine des Opfers in Position, während ihr mit anderen den Rest des Körpers bearbeitet. Sogar schwarze Löcher erzeugt der Hauptcharakter mit den praktischen Fangarmen. Einer der Fleischspieße wirbelt dabei herum, ein zweiter schießt hervor, klammert sich an alle losen Objekte in der Umgebung und zieht sie mit Gewalt in den materielosen Raum. Die Tendrils bleiben nach Benutzung in der Umgebung zurück und ranken oder spannen sich nach und nach wie ein Spinnennetz durch New York Zero. Schwer zu beschreiben, aber eine äußerst coole Geschichte.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Dein Kommentar wurde nicht gespeichert. Dies kann folgende Ursachen haben:
1. Der Kommentar ist länger als 4000 Zeichen.
2. Du hast versucht, einen Kommentar innerhalb der 10-Sekunden-Schreibsperre zu senden.
3. Dein Kommentar wurde als Spam identifiziert. Bitte beachte unsere Richtlinien zum Erstellen von Kommentaren.
4. Du verfügst nicht über die nötigen Schreibrechte bzw. wurdest gebannt.
Bei Fragen oder Problemen nutze bitte das Kontakt-Formular.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Nur angemeldete Plus-Mitglieder können Plus-Inhalte kommentieren und bewerten.