Fortsetzung, Vorgeschichte oder »Reboot«? Eine Frage, die sich vielen Autoren stellt, die eine erfolgreiche Geschichte fortführen sollen. Bei Professor Layton und der Ruf des Phantomsentschieden sich die Macher bei Level 5 für Zweiteres: Die Vorgeschichte zu den drei bereits existierenden DS-Adventures sollte es sein, die erzählt, wie sich Rätselexperte Professor Layton und sein junger Helfer Luke Triton kennengelernt haben.
Allerdings ist die »Origin«-Story des Knobelgespanns auch schon das Interessanteste an Professor Layton und der Ruf des Phantoms. Mit dem vierten Teil wird nur allzu deutlich, dass die Serie dringend frischen Wind benötigt.
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Trübe Aussichten
Auf der Spur des »Phantoms«, eines mysteriösen Nebelriesen, der das nebelverhangene Städtchen Misthallery heimsucht, stoßen Layton und seine Mannschaft serientypisch auf zahllose Einwohner des Dorfs, die alle ein Sprüchlein aufsagen dürfen oder im Idealfall eine Kopfnuss parat haben.
Über 170 Rätsel sind es diesmal, die es nahezu alle in ähnlicher Form in den Vorgängern schon einmal gab. Ärgerlich: Einige Aufgaben erfordern das Erkennen von winzigen Hinweisen auf dem ohnehin mickrigen DS-Bildschirm.
Immerhin lassen sich Tipps wie immer per Hinweismünzen erkaufen, die überall in der Spielwelt versteckt sind. Misthallery ist der bisher langweiligste Schauplatz eines Layton-Spiels -- und die Geschichte mit zahlreichen hanebüchenen Wendungen die bisher schwächste. Die Motivation, sich an der Story entlang durch das Spiel zu grübeln, will sich deshalb im vierten Teil nicht so ganz einstellen.
Weniger ist weniger
Das schwächelnde Hauptspielprinzip war den Entwicklern wohl bewusst: Als Ausgleich haben sie diesmal gleich vier Minispiele oben drauf gelegt -- zumindest in den Importversionen. Der europäischen Fassung von Professor Layton und der Ruf des Phantoms liegt nämlich der charmante und zeitintensive Animal Crossing-Klon »Professor Layton’s London Life« nicht bei, angeblich wegen der zu langen Übersetzungsdauer. Europäische Spieler müssen sich also mit den drei übrigen Minispielen begnügen, die aber auch alle stark an die Bonusaufgaben der Vorgängerspiele erinnern.
Optisch hat sich bei Professor Layton und der Ruf des Phantoms auch nichts getan: Die Comicgrafik und die Zeichentricksequenzen wirken nach wie vor sehr sympathisch, aber inzwischen auch leicht angestaubt. Da lohnt sich sicherlich das Warten auf die kommenden 3DS-Ableger der Layton-Reihe: Professor Layton and the Miracle Mask und Professor Layton vs. Ace Attorney. Die bieten dann hoffentlich auch spielerisch einige Neuerungen.
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