Als Gamepro auf der PlayStation Experience 2012 in Los Angeles die ersten Schritte im Multiplayer-Prügler PlayStation All-Stars: Battle Royalefür PlayStation 3 wagt, fühlt sich alles noch nach kunterbunter Little Big Planet-Romantik an: Langsam puzzelt sich das Level zusammen, wachsen die braunen Stämme der Bäume in den Himmel, wird eine grüne Textur für die Wiese zugefügt, tauchen im Hintergrund Striche, Linien und Farbpaletten auf. Doch schon im nächsten Moment schnellen wir mit Kratos in die Höhe, treiben unsere Chaosklingen in die Wampe der Fat Princess und jagen Sly Cooper mit dem Bogen des Apollo.
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In Sonys und SuperBot Entertainments (diese Studionamen werden auch immer abgedrehter!) Antwort auf Nintendos extrem erfolgreiche Super Smash Bros.-Serie schnappt ihr euch einen Charakter aus 18 Jahren PlayStation-Geschichte, prügelt und ballert was das Repertoire hergibt, steigert so euer Superpower-Meter, werdet immer mächtiger und zündet letztlich eure Level-3-Spezialfähigkeit.
God of WarKratos stülpt sich dann eine goldene Rüstung über und wächst wie im legendären Bosskampf gegen Ares auf vier Meter heran, und der Twisted Metal-Serienkiller-Clown Sweet Tooth verwandelt sich in Megatooth, wird zum Mech und packt die Gatling Gun aus. Wir konnten bereits vier der sechs bislang bekannten Charaktere Sweeth Tooth, Radec, Sly Cooper, Fat Princess, Kratos und Parappa the Rapper anspielen -- und sind richtig positiv überrascht. Denn das, was in Internetforen gerne als reiner Super Smash Bros.-Klon verschrien wird, spielt sich eigentlich komplett anders.
Okay, auch hier werden natürlich vier Charaktere in ein begrenztes Areal geworfen und müssen sich gegenseitig an die Gurgel gehen. Allerdings bekommt ihr nur für einen echten Knock-Out Punkte. Die Lebensanzeige des Gegners ist eher sekundär; nur wenn ihr ihn K.O. schlagt, füllt sich euer Punktekonto. Die Steuerung ist dabei relativ simpel gehalten: Eine Taste für sehr schnelle, aber weniger harte Angriffe, eine andere für Attacken, die besonders viel Schaden verursachen, aber immer erst mal aufladen müssen, und eine dritte zum Blocken. Spezialattacken werden mit Viereck-, Kreis- oder Dreieck-Taste in Kombination mit den vier Richtungen des digitalen Steuerkreuzes ausgelöst.
Ein Hauch von PSone-Nostalgie
Erinnert ihr euch noch an Parappa the Rapper, den wohl coolsten Hund der Welt, der zwar Geburtstage versaut und zu viel vom Kuchen genascht, dann vor der Herrentoilette aber einfach alle »weggerappt« hat? Er ist bei PlayStation All-Stars: Battle Royale mit von der Partie, trägt noch immer seine orangefarbene Skatermütze, bringt sein Radio mit und vermöbelt die Gegner mit Kung-Fu-Tritten und fiesen Schlägen.
Er ist ein effektiver Charakter, spielt sich aber sehr schwer und braucht viel Einarbeitungszeit. So können wir nur direkt am Mann (oder der Frau) Schläge landen, denn Parappa hat keine Fernkampfattacke. Witzig auch, wie Game Director Omar Kendall diese Designentscheidung im Interview begründet: »Na ja, weißt du, früher war alles etwas härter, etwas weniger einsteigerfreundlich.«
Er grinst, wir nicken und beißen uns durch. Letztlich werden wir mit einer ziemlich coolen Level-3-Waffe belohnt: Dem Skateboard. Einfach draufspringen, Düsen zünden, und wir zischen durchs Level wie eine Rakete. Das ist fast schon etwas zu übermächtig, weil die drei Gegner kaum Möglichkeiten haben, der Wucht des Skateboards auszuweichen. Hier sollte Entwickler SuperBot Entertainment unbedingt nachbessern.
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