PES 2022: Konami schnappt FIFA 22 weitere Lizenzen weg und Fans leiden drunter

Das Gefeilsche von EA und Konami um exklusive Lizenzrechte geht weiter. Mit einer speziellen Strategie soll PES dem großen Konkurrenten FIFA auf Dauer näher rücken.

Weitere Clubs folgen Juventus Turin zu PES. Weitere Clubs folgen Juventus Turin zu PES.

"Früher war alles besser." Diesen Satz hört man sowohl von Fußall-Fans als auch von Gamern immer wieder. Und bei Fußballsimulationen kommen auch noch beide Aspekte zusammen. Der Kampf zwischen EA und Konami, respektive zwischen FIFA und PES, um die Rechte an Wettbewerben, Ligen, Vereinen und Spielern zeigt die fortschreitende Kommerzialisierung im Fußball- und Games-Geschäft.

Konami sichert sich weitere Exklusivrechte

Bis vor Kurzem waren Konamis Bemühungen um Lizenzen noch relativ fruchtlos. Erst als man sich für eFootball PES 2020 die Rechte an Juventus Turin sicherte, merkten FIFA-Spieler*innen erstmals den Dorn in ihrer Pfote. Immerhin mussten wir Ronaldo jetzt mit dem fiktiven Club Piemonte Calcio spielen.

Weitere Vereine wechseln zu PES: Konami hat noch mehr Deals abgeschlossen und besitzt jetzt die Lizenzen für fünf der wichtigsten Vereine in Italien: Juventus Turin, Lazio Rom, AS Rom und jetzt auch für Atalanta Bergamo und (ab PES 2023) SSC Neapel.

PES soll persönlicher als FIFA sein: Natürlich ist das im Vergleich zu den Lizenzrechten, die EA besitzt, noch immer ein Klacks, aber darum geht es Konami momentan auch nicht. In einem Interview mit IGN erklärt PES-Lizenz-Manager David Monk, dass persönliche Beziehungen zu den jeweiligen Vereinen aufgebaut werden sollen, durch die beide Seiten dauerhaft profitieren. Kurz: Wer zu uns kommt, kann eine besondere Behandlung erwarten.

Das gilt aber auch für die Fans der jeweiligen Vereine. Ihr bekommt nicht nur die originalen Namen und Trikots, sondern auch individuelle Stadien und Gesänge. Wer zu einem der Partner-Vereine von PES hält, soll um das Fußballspiel nicht herumkommen, so der Plan.

Weitere Deals werden folgen: Italien ist nur der erste Schritt für Konami. Laut Monk ist der Publisher nicht auf die Serie A beschränkt, sondern fährt eine internationale Strategie. Die PES-Macher werden also immer wieder an vereinzelte Clubs herantreten und ihnen exklusive Deals anbieten.

Da es für viele Vereine immer weniger um Fußball und immer mehr um Vermarktung geht, wird es vermutlich auch immer dankbare Abnehmer*innen für Konamis Angebot geben. Gerade für Mittelklasse-Vereine ist es eine ideale Möglichkeit, aus der Masse (in FIFA) herauszustechen.

Zerstückelung als Ergebnis

David Monk von Konami gibt offen zu, dass die zusätzlichen Lizenzrechte auch die Konkurrenz schwächen sollen: "Es ist wahr, dass diese Arten von Kooperationen häufig einen kompetitiven Vorteil für eFootball PES mit sich bringen." An einer kompletten Freigabe der Lizenzen für beide (oder alle) Fußballspiele, scheint momentan niemand interessiert, weder Konami und EA, noch die jeweiligen Lizenzträger (Vereine und Verbände).

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Natürlich kann man Konami nur schwer einen Vorwurf machen, da EA die Konkurrenz schon seit Jahren mit derselben Strategie klein hält. Letztendlich entsteht durch das Gebaren der beiden Publisher jedoch eine zerstückelte Fußballwelt. Wer einen realistischen Karrieremodus spielen möchte, muss sich entweder damit zufrieden geben, in fiktiven Wettbewerben auf fiktive Vereine zu treffen, oder auf Mods zurückgreifen.

Was haltet ihr von dem Lizenzgeschacher zwischen FIFA und PES?

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