Mit Persona 3 Reload steht am 2. Februar der nächste Frühjahrs-Hit an und er hat neben seinen erzählerischen und spielerischen Stärken wohl auch noch eine technische Besonderheit zu bieten: Das Rollenspiel kommt nänlich mit der aufwendigen Lichttechnologie Ray-Tracing bei gleichzeitig nativer 4K-Auflösung und 60 fps.
Eine grafische Überraschung, die wir nur selten zu Gesicht bekommen
Die Persona-Reihe ist vor allem für ihren unnachahmlichen Menü-Style sowie ihre exzellent geschriebenen Nebencharaktere bekannt – weniger dafür, technische Maßstäbe zu setzen.
Laut Digital Foundry ist das jedoch beim Remake vom dritten Teil gelungen, denn Reload vereint auf PS5 und Xbox Series X die Zukunftstechnik Ray-Tracing mit einer knackscharfen und absolut flüssigen Bildausgabe.
Dafür wird Ray-Tracing eingesetzt: In vielen Situationen – etwa bei den Fenstern eines Klassenzimmers – erkennt ihr in Echtzeit generierte Reflexionen.
Der Protagonist und auch seine seine Mitschüler*innen zeichnen sich in diesem Beispiel klar und deutlich im Glas ab:
Und auch einige Metall- und Marmorböden reflektieren die gesamte Umgebung:
Unüblich ist dabei laut DF-Redakteur Oliver Mackenzie eine scheinbar native Auflösung von 2160p (er konnte keine Anzeichen für eine dynamische Auflösung messen) und gleichzeitig eine Bildwiederholrate von stabilen 60 Bildern pro Sekunde.
Das ist insofern außergewöhnlich, als dass Spiele, die Bildmodi für Ray-Tracing bieten, ihre interne Auflösung normalerweise reduzieren oder ihre Bildwiederholrate halbieren müssen.
So läuft DOOM Eternal bei aktiviertem Ray-Tracing beispielsweise mit 1800p statt 2160p, die Framerate von Forza Motorsport wird hingegen auf 30 fps reduziert, um volle 4K zu halten.
Kompromisse sind im Hinblick auf Ray-Tracing also die Regel, was daran liegt, dass die Technik zur Berechnung von Lichtstrahlen so immens aufwendig für aktuelle Konsolen-Hardware ist.
Atlus hat konnte Einschnitte bei Auflösung und Framerate im Falle von Persona 3 Reload vermeiden, jedoch müssen Spieler*innen im Gegenzug wohl ein paar andere Einbußen hinnehmen...
Ein herausragendes, aber kein gänzlich perfektes Remake
Persona 3 Reload bringt den PS2-Klassiker in die Gegenwart, ein völlig zeitgemäßes Spiel ist der Titel dennoch nicht. Kampfanimationen und Effekte sind wie gewohnt erstklassig, Umgebungen wurden häufig jedoch arg blass schattiert und wirken dadurch extrem flach.
Sogar viel flacher als im 17 Jahre alten Original:
Fehlende Schattierungen sparen viele Hardware-Ressourcen ein, daher ist eine Umsetzung von Ray-Tracing bei 4K und 60 fps höchstwahrscheinlich möglich geworden.
Außerdem ist die Spielwelt verhältnismäßig detailarm. Da war Persona 5 Royal im Direktvergleich mit seinen vollgepackten Straßenzügen ein ganzes Stückchen lebendiger.
Der zuvor veröffentlichte Persona-Ableger verwendete allerdings auch Atlus' hauseigene und bis zum Maximum optimierte Engine, während bei Persona 3 Reload ein Umstieg auf die populäre und mit vielzähligen Funktionen ausgestattete Unreal Engine 4 vollzogen wurde.
Es ist also durchaus möglich, dass die Entwickler*innen noch nicht alles aus der Unreal Engine holen konnten und sich die gesammelten Erfahrungen dann eher bei einem theoretischen Persona 6 auszahlen.
So viel Style hat Persona 3 Reload im Trailer:
Ist Persona 3 Reload das einzige Spiel mit Ray-Tracing und 4K60?
Persona 3 Reload ist ein Kuriosum, aber anscheinend nicht einzigartig. Zumindest, wenn wir Berichte in Betracht ziehen, die Astro's Playroom eine Implementierung von Ray-Tracing für einige kleinere Spiegelungen attestieren.
Demnach ist das auf jeder PS5 vorinstallierte Jump&Run tatsächlich das erste Ray-Tracing-Spiel mit nativen 2160p und 60 fps.
Für die meisten Triple-A-Spiele dürfte die Marke aber weiterhin keine Option sein, da die Lichtstrahlensimulation extrem Hardware-hungrig ist und andere Grafikeffekte aktuell ebenso große Fortschritte machen.
Gefällt euch der Einsatz von Ray-Tracing bei Persona 3 Reload? Oder seht ihr eher Bedarf in anderen Bereichen des Spiels?
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