Komplett neues Spielgefühl
Allerdings bietet die Crimewave Edition im Vergleich zur Last Gen nicht einfach nur mehr. Payday 2 auf Current Gen spielt sich auch spürbar anders. Zwar ändert sich nichts an der Gamepad-Bedienung, aber die 50 Bugfixes und Balance-Patches krempeln die Spielmechanik im Vergleich zur Variante von 2013 ordentlich um. Das betrifft beispielsweise im Kleinen das Treffergefühl, das damals noch vergleichsweise unintuitiv und unspektakulär war und mittlerweile deutlich mehr Bumms vorweist. Im Großen merkt man die Unterschiede bei den Fähigkeiten unserer Bankräuber.
Denn mit der Flüchtlings-Klasse gibt's eine komplett neue Spielweise, die ganz auf Geschwindigkeit und flinkes Ausweichen setzt. Auch die Perk-Decks sind neu: Mit genügend Erfahrung schalten wir unabhängig von der gewählten Spezialisierung unserer Figur zusätzliche Boni frei. So kann ein ansonsten relativ schwachbrüstiger Techniker mit dem Muskel-Perk-Deck seine Widerstandskraft massiv erhöhen. Diese Erweiterungen im Bereich der Fähigkeiten machen aus Payday 2 mehr denn je ein Rollenspiel, bei dem jedes Mitglied der Vierertruppe eine individuelle Aufgabeerfüllen muss.
Ohne einen Enforcer-Räuber, der mit dicker Panzerung ordentlich austeilt, sind laute Ballereien auf Death Wish beispielsweise nahezu unschaffbar. Auch die Gegner-KI wurde in Ansätzen verbessert. Leichte SWAT-Einheiten tummeln sich jetzt im Schutz von Spezial-Feinden wie den Polizeischildträgern. Allerdings ist das vor allem als Vergleich zur Last-Gen-Fassung zu sehen.
Generell trumpfen die Feinde in Payday 2 nach wie vor durch Masse statt Klasse. Auch unsere eigenen Team-Mitglieder agieren noch immer doof wie Stroh und sind nicht in der Lage, uns bei Missionszielen zu unterstützen, indem sie beispielsweise Taschen schleppen. Manchmal mischen sie erst gar nicht im Geschehen mit, obwohl wir über den Haufen geschossen werden. Deshalb sollte man auch die Crimewave Edition vor allem im Multiplayer spielen.
Bankraub in flüssig und Full HD
Da ist es besonders ärgerlich, dass im Rahmen unseres Anspiel-Events der PS4-Version gerade der Mehrspieler nicht funktioniert. Das liegt aber an logistischen Problemen, nicht am Spiel selbst. Über die Online-Performance können wir folglich keine Aussage machen, dafür aber über das generelle Technik-Gerüst. Die Crimewave Edition wird mit 30 Bildern pro Sekunde und einer Auflösung von 1080p laufen - sowohl auf PS4 als auch auf Xbox One. Das macht insgesamt einen sehr runden Eindruck, das Geschehen ist flüssig, die Ladezeiten nicht zu lang (wenn auch einen Ticken länger als auf dem PC).
Damit ist aber auch schon nahezu alles umrissen, was die Crimewave Edition in puntco Technik besser macht. Denn die Texturen und Modelle bleiben vergleichsweise altbacken, zweckmäßig und detailarm. Das kann man in dem Fall aber verschmerzen, denn der Fokus von Payday liegt seit jeher auf einer suchterregenden Spielmechanik - wenn Overkill sich durch Abzüge in der Grafikpracht ein stabiles Technik-Fundament erschafft, auf dem noch weitere 60 Updates einwandfrei funktionieren, dann ist das durchaus ein gutes Paket.
Das heißt aber nicht, dass die Crimewave Edition hässlich ist: Gerade die Waffenmodelle mit ihren unzähligen Modifikationen sind sehr detailliert nachgebildet. Jeder neue Verschluss verändert das Aussehen eines Gewehrs, die Jagd nach Modifikationen wird dadurch umso motivierender.
Zwar fehlen uns für ein abschließendes Fazit noch Eindrücke zum Online-Mehrspieler, aber dafür sieht die Payday 2: Crimewave Edition in allen anderen Aspekten nach einer sehr guten Konsolen-Umsetzung des Koop-Shooters aus. Klar, wer vor zwei Jahren in die Last-Gen-Versionen investiert hat, dem dürfte es sauer aufstoßen, noch einmal 50 Euro zu investieren. Aber dafür sind die Änderungen an der Crimewave Edition so zahlreich, dass man ohnehin fast von einem neuen Spiel sprechen kann.
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