Path of Exile 2 wird kein Zuckerschlecken - und ist genau die Diablo 4-Alternative, die ich mir gewünscht habe!

Während Diablo 4 nach einem fulminanten Release kürzlich in seine erste Season gestolpert ist, gibt es endlich Neuigkeiten zu Path of Exile 2 – und die können sich sehen lassen!

Path of Exile könnte für alle Diablo 4-Fans spannend werden, die sich mehr Komplexität wünschen. Path of Exile könnte für alle Diablo 4-Fans spannend werden, die sich mehr Komplexität wünschen.

Vor einigen Wochen gab auf der hauseigenen ExileCon allerhand Neuigkeiten zu Path of Exile 2, dem Nachfolger zum mittlerweile knapp 10 Jahren alten Action-RPG. Wir konnten uns das – aufgrund seiner spielerischen Tiefe und massiven Umfangs bei Genre-Fans sehr beliebte – Spiel im Rahmen einer Präsentation genau anschauen. 

Während Anhänger*innen des Vorgängers den Start der Beta-Phase am 7. Juni  2024 bereits mit Rot im Kalender markiert haben, fragen sich sehr wahrscheinlich auch viele Diablo 4 Fans, ob hier nicht eine spannende Alternative ins Haus steht. Die Antwort darauf lautet ganz sicher ja. Aber nicht für alle.

Grenzenlose Charakterentwicklung

Zum Start wählen wir eine aus 12 unterschiedlichen Klassen, wie Krieger, Druidin und Mönch. Sechs davon kommen im zweiten Teil neu dazu. Während Diablo 4 mit fünf Klassen auskommt, die alle über individuelle Fertigkeiten, Paragon-Boards und Ausrüstungsgegenstände verfügen, funktioniert die Charakterentwicklung in Path of Exile allerdings weniger statisch.

In diesem Spiel teilen sich alle Klassen einen großen Skilltree. Eure anfängliche Klassenwahl legt neben der ersten Ausrüstung lediglich den Startpunkt in diesem fest. Von dem aus können wir uns dann in verschiedene Richtungen bewegen und so auf klassische Skillungen gehen oder uns einfach kreativ austoben. 

Zudem verschafft euch jede Klasse den Zugang zu drei eigenen Unterklassen, mit denen ihr eure Skillung spezialisieren könnt. So werden aus der Hexe zum Beispiel eine Nekromantin oder ein Okkultist.

Der Mönch ist eine der neuen Klassen im Nachfolger. Der Mönch ist eine der neuen Klassen im Nachfolger.

Dazu kommen diverse Möglichkeiten zur Anpassung, wie das aus dem Vorgänger bekannte Edelstein-System, das für Teil 2 umfangreich angepasst wurde. 

Mit diesen Klunkern können wir unsere Fähigkeiten nicht nur modifizieren, sondern auch passive Auslöser festlegen, die nach gewisser Zeit mächtige Effekte generieren. So hagelt nach einer bestimmten Anzahl ausgeführter Angriffe zum Beispiel automatisch ein großer Komet auf unsere Widersacher herab.

Wie sein Vorgänger bietet Path of Exile 2 damit im Vergleich zu Diablo 4 mehr Möglichkeiten, um euren Charakter bis ins kleinste Detail und nach euren persönlichen Vorstellungen zu entwickeln.

Allerdings kann der erste Blick auf den absurd großen Skilltree, und die 1500 passiven und 240 aktiven Skills, Neulinge auch schnell überfordern und abschrecken. 

Wollt ihr tief ins Charaktersystem einsteigen, müsst ihr entsprechend einige Zeit und gute Planung investieren, auch da Korrekturen an der Skillung nur sehr begrenzt möglich sind.

Anspruchsvolle Kämpfe

Beim Schwierigkeitsgrad solltet ihr euch ebenfalls auf einen höheren Anspruch als bei Diablo 4 gefasst machen. Im Interview verrät uns Jonathan Rogers, dass das Team davon ausgeht, dass Spieler*innen in PoE2 wesentlich häufiger das Zeitliche segnen, als noch im Vorgänger. 

Der knackige Schwierigkeitsgrad kommt unter anderem durch die über 100 handgebauten und mit eigenen Angriffsmustern versehenen Bosse zustande. Diese zwingen euch dazu, taktisch vorzugehen und die neue Ausweichrolle zu nutzen. 

Die ist zwar ohne Einschränkungen und jederzeit nutzbar, macht euch aber nicht wie in den meisten anderen Spielen unverwundbar. Während ihr einzelnen Schlägen und Zaubern zwar mit gutem Timing entgehen könnt, verursachen gefährliche Flächenangriffe auch während des Rollens Schaden.

Die Monster in Path of Exile 2 verlangen uns ordentlich etwas ab - auch dieser Affe hier! Die Monster in Path of Exile 2 verlangen uns ordentlich etwas ab - auch dieser Affe hier!

Endgame ohne Ende

Für viele Genre-Fans ist Path of Exile der unangefochtene König, wenn es um das Endgame geht. Statt eine Handvoll verschiedene Alptraum Dungeons zu farmen, spielt ihr die sogenannten Maps, die euch zu speziellen Bereichen führen, die jeweils mit einer oder gleich mehreren zufälligen Endgame-Mechaniken aufwarten. 

Aber auch abseits der Maps könnt ihr eine Menge Aktivitäten absolvieren. Im Heist-Modus stellt ihr ein Team zusammen und organisiert Raubüberfälle und in der Delve-Liga kämpft ihr euch immer tiefer in eine Mine. Alleine diese Aktivitäten reichen aus, um euch sehr lange zu beschäftigen und trotzdem gibt es noch eine ganze Menge mehr.

Path of Exile 2 übernimmt all diese Inhalte – manche davon leicht angepasst – direkt zum Release und liefert somit vom Start weg unglaublich viel Inhalt.

Schönere Optik, etwas mehr Erzählung

Sprechen wir noch über das Offensichtliche: Das neue Trailer- und Gameplay-Material lässt schnell erkennen, dass Path of Exile 2 grafisch eine Schippe drauf legt. Detailreiche Umgebungen, flüssige Animationen und spektakuläre Effekte sorgen für eine sehenswerte Verbesserung zum Vorgänger. 

Hier könnt ihr euch selbst davon überzeugen:

Path of Exile 2 sieht fantastisch aus und dürfte Diablo 4 ordentlich Konkurrenz machen Video starten 13:44 Path of Exile 2 sieht fantastisch aus und dürfte Diablo 4 ordentlich Konkurrenz machen

Vorbei sind zudem die Zeiten, in denen wir ausschließlich neben NPC’s stehen und den statischen Dialogen lauschen. In der Gameplay-Vorführung sehen wir beispielsweise, wie unser Charakter kurzerhand eine Verbündete herbeiruft, die uns hilft, die Geheimnisse eines Tempels zu lüften. Passende Animationen und vertonte Dialoge lassen das Ganze etwas dynamischer als im Vorgänger erscheinen.

Spektakuläre Render- oder Ingame-Sequenzen und eine generell sehr ausgedehnte Geschichte wie in Diablo 4 solltet ihr hier aber trotzdem nicht erwarten, denn auch Path of Exile 2 legt den Fokus wieder klar auf Charakterentwicklung und Gameplay.

Fazit der Redaktion

Kevin Itzinger

Kevin Itzinger
@aldred138

Keine Frage – Path of Exile 2 wird ein Traum für alle, die schon den Vorgänger gemocht haben und auch viele Diablo 4 Fans sollten sich die Beta einmal anschauen. Die geht voraussichtlich im nächsten Sommer an den Start.,. 

Trotzdem müssen wir nochmal deutlich machen, dass die Spiele, obwohl sie viele Gemeinsamkeiten haben, sehr unterschiedlich sind.

Während sich Diablo 4 viel Mühe gibt, möglichst alle Typen von Spielenden abzuholen und vor allem ein ausgezeichnetes Casual-Erlebnis bietet, ist Path of Exile 2 erneut vor allem für Fans gedacht, die sich richtig tief in die Materie einarbeiten und alleine für die Planung ihres Charakters Stunden aufbringen wollen. 

Path of Exile 2 erscheint erneut als FreeToPlay Titel, der ausschließlich über kosmetische Mikrotransaktionen finanziert wird. Ihr müsst das Spiel also nicht kaufen, um herauszufinden, ob der Titel etwas für euch ist.

Gelingt es dem Team von Grinding Gear Games, ihren neuen Titel zumindest etwas zugänglicher zu gestalten, ohne zugleich an Komplexität einzubüßen, müssen sich Diablo, Mephisto und Co sehr warm anziehen.

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