Seite 2: Paper Mario: Color Splash im Test - Ein Loch im Farbeimer

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Nervige Kämpfe und Balanceprobleme

Unten wischen wir auf dem Touchpad, oben auf dem Fernseher läuft die eigentliche Action ab. Unten wischen wir auf dem Touchpad, oben auf dem Fernseher läuft die eigentliche Action ab.

Einen Großteil der Spielzeit nehmen die Kämpfe ein, die in guter alter Serientradition wieder rundenbasiert ablaufen. Um Angriffe zu starten, greift ihr wie im 3DS-Vorgänger Paper Mario: Sticker Star auf Kampfkarten zurück, wobei dummerweise jede Karte nach dem Einsatz verfällt. Noch blöder: Ihr müsst die entsprechende Karte auswählen, sie auf Wunsch einfärben, um die Angriffskraft zu erhöhen, und schließlich noch nach oben Richtung TV-Bildschirm schnippen - ziemlich viele Schritte, um einem Gumba auf die Birne zu hüpfen.

Okay, im späteren Spielverlauf schaltet ihr weitere Kartenslots frei, sodass dieses Gefummel nicht mehr so stark ins Gewicht fällt und ihr mehr Möglichkeiten in den Kämpfen habt, zumal es zig verschiedene Angriffsarten gibt. Im Grunde nutzt ihr aber ohnehin immer nur die gleichen Karten, denn im ersten Spieldrittel sind die Kämpfe schlicht zu einfach, als dass sich stärkere Kampfkarten lohnen würden.

Später kippt jedoch die Balance, dann werdet ihr nämlich in den Bosskämpfen Blut und Wasser schwitzen, weil ihr die Obermotze ausschließlich (!) mit der entsprechenden Dings-Karte bezwingen könnt. Morton Koopa Juniors Flammenhammer lässt sich demnach nur mit der Feuerlöscher-Karte entschärfen. Habt ihr die Karte gerade nicht im Gepäck, müsst ihr sie erst im Shop für Münzen kaufen - und könnt das gesamte Bosslevel noch einmal von vorn anfangen.

Mit gutem Timing erwischen wir mit nur einem Hammerschlag sogar mehrere Feinde. Mit gutem Timing erwischen wir mit nur einem Hammerschlag sogar mehrere Feinde.

Tatsächlich birgt Color Splash gleich mehrere solcher potenziellen Sackgassen-Momente. Ihr habt die Ventilator-Karte nicht, um das Schiff aus dem Hafen zu blasen? Pech gehabt und umkehren. Ihr wisst nicht, wo sich der letzte Papier-Toad versteckt? Tja, da hilft nur lästiges Weitersuchen, denn ausgerechnet bei den knackigeren Kopfnüssen gibt Farbeimer Fabian lediglich generische Tipps.

Darüber hinaus übertreibt es das Spiel gelegentlich und belästigt euch alle fünf Meter mit einem Kampf. Das alles zusammengenommen ist so frustrierend, dass man Paper Mario: Color Splash immer mal wieder genervt beiseite legt, obwohl es im Kern eigentlich ungeheuren Spaß macht.

Ein Auf und Ab der Gefühle

Und genau das ist das Hauptproblem mit dem neuen Mario: Es sieht fantastisch aus, hat einen der besten Nintendo-Soundtracks überhaupt und versprüht einfach gute Laune. In jedem Farbtropfen steckt mindestens ein Liter Herzblut der Entwickler. Außerdem lieben wir den Humor, die Dialoge sind gespickt mit Wortwitzen.

Wir wollen jeden Abend aufs Neue in diese knuffige Welt eintauchen, Gumbas, Shy Guys und Koopas verdreschen und weitere Level freischalten. Andererseits motivieren weder die dünne Geschichte noch etwaige Rollenspielelemente - es gibt nämlich keine mehr, von den banalen Hammer-Upgrades für mehr Farbe im Tank mal abgesehen.

Cool: Dings-Karten werden mit Spezialeffekten in Szene gesetzt. Cool: Dings-Karten werden mit Spezialeffekten in Szene gesetzt.

Auch markante Nebencharaktere fehlen, Fabian bleibt bis zum Schluss der einzige Begleiter. Ein Versäumnis. Color Splash ist deswegen noch lange kein schlechtes Spiel, aber eben auch nicht der Hit, den sich Nintendo-Fans erhofft hatten.

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