Overwatch - Tracer hat eine Freundin & die Fans sind begeistert

Zur Weihnachtszeit hat uns Blizzard einen neuen Overwatch-Comic spendiert, der Tracer zusammen mit ihrer Freundin zeigt: Tracer steht also zumindest nicht ausschließlich auf Männer und die Fans sind davon begeistert.

Tracer Tracer

Gestern veröffentlichte Blizzard den neuesten Overwatch-Webcomic namens "Reflections" und machte damit der Community ein ganz besonderes Weihnachtsgeschenk: Der Comic zeigt, wie einige der Overwatch-Charaktere pünktlich zum Fest der Liebe in die Arme ihrer Familie zurückkehren, sich mit alten Freunden treffen oder ein, zwei, drei Gläser in der Bar nebenan zu viel trinken.

Tracer erledigt unterdessen die letzten Weihnachtseinkäufe und kauft einen Schal, den sie anschließend ihrer Freundin Emily schenkt - und die sich mit einem Kuss bei Tracer bedankt. Später besuchen sie zum Weihnachtsfest gemeinsam Winston, der von dem Besuch des Paares sehr angetan ist.

Tracer und Emily Tracer und Emily

Schon 2015 hatte Blizzard bekannt gegeben, dass einige Overwatch-Charaktere LGBTQ seien, sagten aber nie, um welche Helden es genau ginge. Nun haben die Entwickler mit ihrem Weihnachtscomic mit Tracer die erste Figur enthüllt, die nicht heterosexuell, sondern lesbisch oder zumindest bisexuell ist.

Die Fans reagieren auf diese Neuigkeit, dass eine der prominentesten Figuren des Spiels eine Freundin hat, überwiegend mit Begeisterung: Kurz nach Veröffentlichung des Webcomcis ging der Hashtag #Gaycer viral und Fans weltweit zeigten sich dankbar dafür, dass Blizzard Beziehungsmodelle jenseits der in Spielen überpräsenten Heterosexualität derart prominent in den Vordergrund rückt.

Neben einigen wenigen Stimmen, die sich auch empört darüber zeigten, dass Tracer nicht einzig und allein als Ziel männlicher Begierde konzipiert wurde, gab es auch einige kritische Stimmen direkt aus der LGBTQ-Community: Bis zu besagtem Weihnachtscomic gab es keinerlei explizite Hinweise auf Tracers Sexualität, die als ungemein attraktiv dargestellte Frau auf die Wünsche des Male Gaze einging, sich also bewusst so präsentierte und in Szene setzte, dass die sexuellen Begierde des männlichen Hetero-Publikums erfüllt wurden.

Diese Figur "nachträglich" nun als bisexuell oder homosexuell zu charakterisieren wird von einigen Spielern als Queer Baiting interpretiert eine berechnende Masche, um nur scheinbar Identifikationsfiguren für homosexuelle Spieler zu schaffen, dabei aber die jeweiligen Figuren weiterhin vage auch als objektiv heterosexuell-männlicher Begierde bestehen zu lassen.

Overwatch Overwatch

Blizzard ist sehr darum bemüht, diesen Eindruck nicht entstehen zu lassen und schickte an mehrere internationale Gaming-Websites folgendes Statement:

"Wie auch im echten Leben helfen uns abwechslungsreiche Charaktere, ihre Identitäten und Hintergründe dabei, ein spannenderes und komplexeres fiktives Universum zu schaffen. Von Anfang an wollten wir, dass das Overwatch-Universum inklusiv ist und die Vielfalt unserer Spieler weltweit widerspiegelt. Wie bei jedem anderen Aspekt unserer Charaktere ist auch ihre Sexualität nur ein Faktor von vielen, der sie zu den Helden macht, die sie sind. Seit wir mit den Arbeiten an Tracer begonnen haben, fühlte es sich richtig an, genau diesen Aspekt zum Teil ihres Charakters zu machen."

Doch egal, wie bitter der Beigeschmack dieser Meldung auch sein mag: Blizzard hat sich entschieden und das Overwatch-Maskottchen unmissverständlich zu einem bisexuellen bzw. homosexuellen Charakter und damit zahllose Fans weltweit glücklich gemacht, die so zum Weihnachtsfest eine neue Identifikationsfigur geschenkt bekommen haben. Und den Wert, den diese Entscheidung für LGBTQ-Spieler hat, dürfen wir niemals unterschätzen.

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