In One Piece Odyssey können wir erstmals in einem One Piece-Spiel lebendige Städte wie Water Seven und Alabasta erkunden, die mit viel Liebe zum Detail geschaffen wurden. Auch grafisch ist es das schönste Abenteuer, das Ruffy und die Strohhutpiratenbande je in einem Videospiel erleben durften.
Während des Spiels tauchen nicht nur neue Charaktere, sondern auch altbekannte Figuren auf, die wir in verschiedenen Arcs der Anime- und Mangareihe sehen konnten. Doch ich vermisse einen bestimmten Arc schmerzlich, der es bislang in noch keines der Hauptableger der One Piece-Videospielreihe geschafft hat. Und das, obwohl er so viel Potential bietet.
Vorsicht, Spoiler: Der folgende Artikel verrät Inhalte des Thriller Bark-Arcs und welche Arcs in One Piece Odyssey vorkommen.
Die Geschichte des Thriller Bark-Arcs
Was passiert im Thriller Bark-Arc? Der besondere Arc, von dem ich rede, ist der Thriller Bark-Arc. Die namensgebende Thriller Bark ist ein gigantisches Geisterschiff. Hier trifft die Strohhutcrew auf das musikalische Skelett Brook, das später in die Bande aufgenommen wird. Sie bekommen es außerdem mit dem Piratenkapitän Gecko Moria zu tun, einem der Sieben Samurai der Meere.
Dieser besitzt die Fähigkeit, Schatten zu stehlen und sie in Leichen zu pflanzen, um sie als Zombies wiederzuerwecken. So belebt er auch den gigantischen Zombie Oz mithilfe von Ruffys Schatten wieder. Doch natürlich kann Ruffy seinen Schatten zurückgewinnen und sowohl Oz als auch Gecko Moria besiegen.
Das ist das Besondere am Arc
Der Thriller Bark-Arc hat einen der für mich spektakulärsten Endkämpfe. Ruffy verleibt sich 100 Schatten ein und wird dadurch zu Nightmare Ruffy, der mit Oz und Gecko Moria gleich zwei mächtige Gegner besiegt. Der Kampf hätte in One Piece Odyssey mithilfe des rundenbasierten Kampfsystems wunderbar inszeniert werden können, da im Spiel vor allem die Gear-Formen von Ruffy gut zur Geltung kommen.
Doch nicht nur der Endkampf ist ein Grund, wieso der Arc es verdient hat, in One Piece Odyssey vorzukommen. Mit der Thriller Bark wagt sich One Piece erstmals in ein gruseliges Horror-Gebiet voller Untoter. Das Geisterschiff hätte mit einer modernen Grafik ein wahres Albtraum-Level werden können: Wabernde Nebel, Zombie-Gestalten, ein düsterer Wald, Friedhöfe und stimmungsvolle Musik hätten uns ein schauriges Erlebnis bescheren können.
Außerdem gibt es auch im Thriller Bark-Arc einen der für mich emotionalsten Momente der One Piece-Geschichte. Hier taucht Bartholomäus Bär, ein wichtiger Charakter in One Piece, das erste Mal auf und will die Strohhutbande vernichten. Zorro opfert sich in diesem Zuge für seine Kameraden und nimmt all die Schmerzen von Ruffy auf sich, die Bär aus ihm herausgesaugt hat. Bär denkt, er habe Zorro damit getötet, doch der Schwertkämpfer übersteht blutüberströmt diese extreme Tortur und tut so, als sei nichts geschehen.
Zudem kommt im Thriller Bark-Arc mein absoluter Lieblingscharakter vor. Die Figur, die ich selbst sogar mal gecosplayed (also mich als dieser Charakter verkleidet) habe, ist Geisterprinzessin Perona. Mit ihrem markanten Gothic-Look und den knallpinken Haaren hebt sie sich selbst aus der Masse an abgedrehten One Piece-Charakteren hervor. Sie hat einen so bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen, dass ich sogar mein Pseudonym „Kerona“ nach ihr benannt habe.
Außerdem hat sie eine der für mich coolsten Fähigkeiten: Sie kann Geister erschaffen, die Körper durchstreifen und so bestimmte Emotionen auslösen können. Meist nutzt Perona diese Attacke, um ihre Gegner zu demoralisieren. Diese Eigenschaft hätte in One Piece Odyssey ein fieser Debuff werden können, was sie zu einem starken Gegner gemacht hätte. Deshalb hätte ich mich gefreut, sie endlich einmal in moderner Grafik in einem Videospiel zu sehen.
Unbeliebteres Setting statt Evergreen-Arcs
Natürlich kann ich nachvollziehen, wieso sich die Macher*innen von One Piece Odyssey für die im Spiel vorkommenden Arcs entschieden haben. Sie alle bieten eine emotionale Story: Von Vivis Kampf gegen die Rebellenarmee über die Schlacht von Marine Ford bis hin zur Tyrannei von Don Quichotte de Flamingo erleben wir die stärksten Momente der One Piece-Historie.
Allerdings haben es diese Arcs schon in etliche andere One Piece-Titel geschafft, darunter beispielsweise One Piece Pirate Warriors 4 und One Piece Burning Blood. Daher sind sie für mich als Videospiel-Umsetzungen völlig ausgelutscht und ich empfinde mittlerweile nur noch abgestumpfte Emotionen für die eigentlich so besonderen Szenen. Den bisher größten Videospiel-Auftritt, den der Thriller Bark-Arc dagegen hatte, war in One Piece Pirate Warriors 3 aus dem Jahr 2015.
Durch das Spieltempo, das das Musou-Gerne mit sich bringt, war es in Pirate Warriors 3 kaum möglich, die Horror-Stimmung des Thriller Bark-Arcs gebührend wiederzugeben. Der Fokus liegt hier vielmehr auf den Kämpfen gegen die Gegnerhorden, nicht auf der Story oder der düsteren Umgebung, was viel Potential liegen lässt.
Im Test zu One Piece Odyssey könnt ihr nochmal nachlesen, was die Stärken und Schwächen des JRPGs sind:
Viel verschenktes Potential
Durch all diese Punkte hätte ich mich sehr gefreut, den Thriller Bark-Arc im modernen Gewand zu sehen und die Umgebung in Ruhe zu erkunden. Die Geisterinsel sticht für mich alle anderen Arcs aus und hätte ein wunderbar schauriges Setting ergeben.
Doch statt gruseliger Entdeckungstouren durch Gecko Morias Schloss geht es wieder mal in die allseits beliebten Arcs. Ich hoffe, dass der Thriller Bark-Arc in zukünftigen One Piece-Titeln doch einmal einen größeren Auftritt bekommt und zeigen darf, dass das One Piece-Universum auch eine düstere Atmosphäre bieten kann.
Wie seht ihr das, gibt es einen bestimmten Arc, den ihr unbedingt mal in einem One Piece-Spiel sehen wollt?
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