Hinter jedem Anime, den ihr schaut, und jedem Manga, den ihr lest, steckt außerhalb Japans Übersetzungsarbeit dahinter. Weil das Ursprungsmedium aus Japan kommt und die japanische Sprache sich weit entfernt vom Deutschen befindet, bedeutet das eine Menge Arbeit.
Deswegen halten wir es für interessant, einen kleinen Einblick hinter die Kulissen zu bekommen. In einem TikTok-Video des offiziellen Accounts vom Carlsen Verlag erfahren wir mehr über die One Piece-Übersetzerin Antje Bockel.
Die Person hinter den deutschen One Piece-Mangas: Antje Bockel
In TikTok-Clip erzählt Antje Bockel von ihrer Übersetzungsarbeit und beantwortet unterschiedliche Fragen über One Piece. Unten könnt ihr euch das Video direkt selbst anschauen oder darunter unsere Zusammenfassung lesen:
So wurde Bockel zur Übersetzerin von One Piece
Obwohl es je nach Standort heutzutage Ausbildungen als Übersetzer*in gibt, ging Bockel den Weg über ein Japanologie-Studium. Sie beschreibt es als breit gefächertes Studium, was ich als Bachelor-Abschließende nur bestätigen kann. Ihr könnt es euch als Mischung eines intensiven Sprachkurses und einem philologischen Studium vorstellen, das die japanische Gesellschaft mitsamt Geschichte, Politik und Co. behandelt.
Deswegen war es wahrscheinlich auch notwendig, dass Bockel die Jahre 1992 bis 1996 in Japan verbracht hat, um ihre Sprachkenntnisse im realen Alltag feinzuschleifen. Als sie für ihre Dissertation wieder zurück nach Deutschland kam, ist sie über einen Kontakt zum Carlsen Verlag gekommen, um Mangas zu übersetzen.
Für One Piece ist sie seit dem Jahr 2008 zuständig, was sieben Jahre nach dem Release des ersten Bandes hierzulande ist.
Bockel über One Piece
Von One Piece zeigt sich Bockel besonders begeistert. Obwohl sie hinter anderen großen Namen wie My Hero Academia, Blue Box oder Kagurabachi steckt, habe One Piece für sie nochmals eine ganz andere Dimension. Es behandle wichtige Themen auf eine lustige und charmante Art und Weise, die ihr Publikum immer zu unterhalten wissen.
Das spiegelt sich in ihren Lieblingscharakteren Brook und Emporio Ivankov wider. Beide sind unglaublich lustig und charmant. Ivankov sei zusätzlich dazu ein positiver Vertreter für die queere Gemeinschaft, ja, sogar ein Vorbild.
Die Übersetzungsarbeit ist dabei nicht immer einfach. Bockel erzählt, dass One Piece noch mehr Text als andere Mangas vorweise: in den Sprechblasen, aber auch an vielen anderen Stellen innerhalb der Manga-Panels, wie zum Beispiel bei visualisierten Geräuschen. Durch den Hype der letzten Jahre, der unter anderem durch die Netflix-Serie weiter angestiegen ist, macht sie sich außerdem mehr Druck, um dem Produkt gerecht zu werden.
Deswegen hält sie sich mittlerweile von Leser*innen-Feedback zurück. Zu häufig werde es im Internet negativ, zu schnell komme Kritik bei kleinen Unzufriedenheiten in der Übersetzung.
Aus meinen eigenen Spracherfahrungen kann ich sagen, dass Japanisch eine extrem kontextabhängige Sprache ist. Was wortwörtlich vielleicht das eine bedeutet, kann je nach Kontext komplett anders gedeutet werden. Zusätzlich kommen völlig andere Satzstrukturen hinzu, die nichts mit dem Deutschen zu tun haben. Deswegen: Danke und Hut ab, Frau Bockel!
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