Seite 2: Okamiden - Test für Nintendo DS im Test - DS-Kunstwerk oder billige Kopie?

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Der Pinsel ist mächtiger als das Schwert

Wie im Vorgänger Okami zeichnet ihr euch bei einer Stelle im Spiel eine Maske. Wie im Vorgänger Okami zeichnet ihr euch bei einer Stelle im Spiel eine Maske.

Neben der sogenannten »Guidance-Pinseltechnik« erlernt ihr im Laufe des auf etwa 20 bis 25 Stunden angelegten Abenteuers zahlreiche weitere Kritzel-Fähigkeiten. So restauriert ihr mittels »Rejuvenation« poröse Brücken, und mit der »Bloom«-Technik haucht ihr verdorrten Bäumen neues Leben ein, um die sogenannten Praise Orbs zu ernten. Letzteres solltet ihr übrigens nicht vernachlässigen, da ihr für eine bestimmte Anzahl gesammelter Orbs entweder eine weitere »Solar Unit« (Herzcontainer) oder ein weiteres Tintenfläschchen erhaltet. Wenn euch ein Felsbrocken den Weg versperrt, zieht ihr flux einen waagrechten Strich -- kein noch so großer Stein ist dem »Power Slash« gewachsen! Diese mächtige Pinselfähigkeit kommt übrigens auch in den Kämpfen zum Einsatz.

Besonders mit der Pinseltechnik Power Slash teilt ihr in den Kämpfen ordentlich aus. Besonders mit der Pinseltechnik Power Slash teilt ihr in den Kämpfen ordentlich aus.

In den Arealen (»Shinsui Fields«, »Agata Forest«, »Izayoi Palace« etc.) schwirren dämonische Schriftrollen umher. Kommt ihr in Kontakt mit den Dingern, schaltet das Spielgeschehen in den Kampfbildschirm um. Auf Knopfdruck teilt Chibi Standardattacken aus, hüpft und weicht den Angriffen der Dämonen aus. Wenn ihr die Gegner ausreichend geschwächt habt, sind sie für kurze Zeit gelähmt. Das ist der perfekte Moment, um erneut zum Pinsel zu greifen: Besonders der Power Slash oder die Pinselfähigkeit »Cherry Bomb«, bei der ihr eine Bombe zeichnet, zeigen Wirkung gegen die Standardgegner, die euch aber nicht besonders fordern. Anders sieht es da bei den insgesamt neun Bosskämpfen aus. Die riesigen Dämonen stecken nicht nur einiges weg, sondern sind jeweils nur mit einer bestimmten Taktik zu knacken. In den meisten Fällen führt der durchdachte Einsatz des Pinsels zum Erfolg. Für gewonnene Kämpfe gibt’s Kohle (stilecht in der japanischen Währung Yen), die ihr bei Händlern beispielsweise für Tintennachschub verprasst.

Abgepaust!

Auf dem oberen Bilschirm navigiert ihr Meerjungfrau Nanami durch ein Wasserlevel. Auf dem oberen Bilschirm navigiert ihr Meerjungfrau Nanami durch ein Wasserlevel.

Soweit, so Okami, denn die Neuerungen halten sich bei Okamiden ziemlich in Grenzen. Viele Gebiete und Rätsel hat man sogar eins zu eins aus dem großen PlayStation 2-Bruder übernommen. So repariert ihr im Dorf Kamiki an der exakt gleichen Stelle die exakt gleiche Wäschestange für die exakt gleiche Dorfbewohnerin. Anderes Beispiel: Um unentdeckt ein Dämonenversteck zu infiltrieren, malt ihr euch eine Monstermaske. Was bei Okami noch unverbraucht und witzig war, wirkt bei Okamiden ausgelutscht. Sehr schade, denn gerade die Pinselfähigkeit eröffnet dem Entwicklerteam doch eigentlich viel kreativen Spielraum für neue Ideen.

Eine gravierende und sehr gelungene Neuerung gibt es aber dennoch: Kuni bleibt nämlich nicht der einzige Schicksalsgefährte der Nachwuchsgottheit. Im Lauf des Spiels trefft ihr auf vier weitere Partner, die euch mit ihren individuellen Fähigkeiten unterstützen: Die Meerjungfrau Nanami navigiert ihr mit dem Pinsel durch Wasserlevel, das Mädchen Kagu unterstützt euch mit spirituellen Fähigkeiten, und der dickliche Manpuku heizt euren Gegnern mit der Inferno-Technik ein. Trotz vieler recycelter Ideen und Spielelementen (die die Qualität des Vorgängers unterstreichen) erwartet Action-Adventure-Fans mit Okamiden ein extrem liebevoll inszeniertes und spannendes Abenteuer. Dank der charmanten Charaktere, der atmosphärischen Tuschemalerei-Optik, witziger Minispiele und des großen Umfangs lohnt sich die Reise ins alte Nippon auf alle Fälle.

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