Oddworld: New 'n' Tasty im Test - Damals herausragend, heute besser

Im Test zu New 'n' Tasty für die PS4 kann das Remake von Oddworld: Abe's Oddysee mit neuer Grafik überzeugen, ohne den Charme des Originals von 1997 einzubüßen. Das eigentliche Highlight aber sind die cleveren Verbesserungen der Spielmechanik.

Was ist... Oddworld: New n Tasty? - Angespielt-Video: Mehr als nur ein HD-Upgrade Video starten 15:57 Was ist... Oddworld: New 'n' Tasty? - Angespielt-Video: Mehr als nur ein HD-Upgrade

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Schon wenn uns Abe im Hauptmenü des Plattformers Oddworld: New 'n' Tasty zuzwinkert, werden Erinnerungen wach. Erinnerungen an obszöne Furzgespräche mit Außerirdischen und knackige, um nicht zu sagen bockschwere Hüpfeinlagen. Das Spiel ist eine Neuauflage des PS1-Abenteuers Oddworld: Abe's Oddysee aus dem Jahre 1997 und stammt vom Entwicklerstudio Just Add Water, das unter anderem schon dem Serienableger Oddworld: Strangers Vergeltung das HD-Korsett überstülpte.

New 'n' Tasty, das bisher nur für PS4 erhältlich ist, bietet aber nicht nur ein paar aufgehübschte Texturen, sondern auf Basis der Vorlage komplett neugestaltete, zusammenhängende 3D-Kulissen, die flüssig ineinander übergehen. Dadurch wirkt die Spielwelt im Gegensatz zu den damaligen Einzelbildschirmen wie aus einem Guss.

Auf der Flucht vor dem Metzger

Wer das Original nicht kennt, hier ein kurzer Abriss der Geschichte: Wir übernehmen die Kontrolle über den Mudokaner Abe, der als Putzkraft in der Fleischfabrik Rupture Farms arbeitet. Weil dem Metzgerladen aber allmählich die Wildtiere ausgehen, sollen künftig die Mudokaner zu Snacks verarbeitet werden. Abe bekommt zum Glück Wind von der Sache, bevor er auf der Schlachtbank landet, und flieht. Fortan rennen, hüpfen und knobeln wir uns von links nach rechts durch unterschiedliche Schauplätze des Planeten Oddworld.

Da sich Abe als unbewaffneter Hilfsarbeiter nicht wehren kann, vermeiden wir tunlichst Kontakt, schleichen langsam an schlafenden Wachen vorbei und verstecken uns in Dampfwolken. Oder wir machen uns die Umgebung zunutze, indem wir die Feinde etwa mit einem geworfenen Kronkorken in Kreissägen oder zuvor aktivierte Minen locken. Und wenn es das Spiel zulässt, also keine Sicherheitsdrohnen in der Luft schweben, schlüpfen wir per Gedankensteuerung kurzerhand in die Haut eines Gegners.

Neben schießwütigen Slig-Soldaten, flinken Hundekreaturen und Monstern mit Riesenmäulern lauern zahlreiche weitere Gefahren auf dem Weg in die Freiheit. Abgründe, Fleischwölfe, Sprengkörper, herabfallende Felsbrocken- in New 'n' Tasty beißen wir im Minutentakt ins Gras.

Grübeln und sterben

Aber gerade das macht den Reiz des Spiels aus. Jede Situation ist wie ein Puzzle, das unsere grauen Zellen fordert. Wie kommen wir an den Schalter? Wozu dient das Portal im Hintergrund? In welcher Reihenfolge gehen wir vor? Häufig hilft reines Ausprobieren, wobei manchmal auch mehrere Lösungen zum Ziel führen. Darüber hinaus verlangt das Abenteuer vor allem bei den eingestreuten Geschicklichkeitseinlagen viel Geduld sowie exaktes Timing, etwa wenn wir mit einem Emul-Saurier über mit Minen gepflasterte Plattformen hüpfen oder von Deckung zu Deckung rollen, um Feindfeuer zu entgehen.

Chanten So lösen wir Probleme: Zuerst per Chanten die Kontrolle über einen Gegner übernehmen ...

Ballern ... dann mit der Waffe des Slig-Soldaten die andere Wache töten.

Problem gelöst Zu guter Letzt noch in die Minen hüpfen, schon ist der Weg frei.

Platzte uns beim ersten Oddworld: Abe's Oddysee aufgrund der störrischen Bedienung der Kragen, hält sich der Frust diesmal dank überarbeiteter Bedienung, drei verschiedener Schwierigkeitsgrade sowie fair verteilter Rücksetzpunkte in Grenzen. Außerdem dürfen wir nun mittels Touchpad jederzeit zwischenspeichern und schnellladen, um längere Passagen nicht ständig wiederholen zu müssen. Somit gerät der Spielfluss trotz Trial-&-Error-Prinzips nicht zu sehr ins Stocken.

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