Zu Gast bei Freunden?
Wenige Minuten später haben wir das Gebäude endlich erreicht. Zu unserer Überraschung steht dort ein Alien, mit dem wir interagieren können. »Das ist eine der Rassen im Spiel« sagt Sean Murray. Einige der Außerirdischen geben uns kleinere Aufträge, außerdem dürfen wir mit ihnen Elementen handeln, beziehungsweise tauschen.
Allerdings: Zu Beginn können wir die fremde Sprache noch nicht verstehen und müssen diese zunächst entschlüsseln. Anfangs sehen wir auf dem Bildschirm nur kryptische Schriftzeichen, wir können die Aliens aber nach einzelnen Wörtern fragen, die decodiert werden und uns danach auf Englisch angezeigt werden.
Durch die Begegnung mit verschiedenen Vertretern einer Alienrasse lässt sich so Stück für Stück eine Sprache lernen. Je nachdem wie sehr man sich mit einer bestimmten Rasse auseinandersetzt, ist sie uns entweder freundlich oder feindlich gesinnt. Haben wir ihr Vertrauen, statten sie uns später mit neuer Technologie oder sogar neuen Raumschiffen aus.
Gebäude dienen neben dem Handel und der Rasseninteraktion aber auch als Rückzugsort - gerade auf unwirtlichen Planeten können wir nämlich nur eine bestimmte Zeit im Freien überleben, danach müssen wir in einer Zuflucht erst wieder regenerieren.
Ordnung muss sein
Wir ziehen weiter und stolpern über weitere Tierarten, Rohstoffe und experimentieren ein bisschen mit unserem Laserblaster herum. Als uns bei unseren »Zielübungen« auffällt, dass wir sogar große Löcher in Felsen ballern können, fragen wir nach. Teile der Umgebung sollen im Spiel zerstörbar sein, Star-Wars-mäßige Planeten-Exekutionen gibt es aber nicht.
Als wir mit unserem Blaster ein Tier aus Versehen über den Haufen schießen, bekommen wir Ärger. Metallene Drohnen schwirren plötzlich heran und eröffnen das Feuer. Ähnlich wie in GTA gibt es in No Man's Sky einen Fahndungslevel - je nachdem wieviel Mist wir bauen, desto heftiger werden wir gejagt. Dann müssen wir uns entweder mit Waffengewalt wehren, ins Gebäude oder mit unserem Raumschiff ins All flüchten.
Einfach nur Wow!
Genug gesehen von Balari V, wir laufen zurück zu unserem Raumschiff. Blöd: Es gibt keine Bodenfahrzeuge oder andere Möglichkeiten zur schnelleren Fortbewegung, lediglich die Laufgeschwindigkeit unseres Charakters lässt sich später per Upgrade aufmöbeln. Große Zeit für Grummelei bleibt aber nicht, denn wir erleben direkt im Anschluss den wohl tollsten Moment, den No Man's Sky regelmäßig zu bieten hat.
Wir schwingen uns ins Cockpit, heben ohne Ladepause ab, preschen durch die Atmosphäre und finden uns Sekundenbruchteile später im Dunkel des Alls wieder. Hier fliegen wir direkt auf den nächsten Planeten zu, der in der Ferne grün leuchtend im Nichts prangt. Praktisch: Per Druck auf beide Schulterknöpfe aktivieren wir einen Boost, dadurch verkürzt sich die Reisezeit auf wenige Sekunden.
Zu Beginn des Spiels haben wir diesen Turboschub aber noch nicht, die Reisezeiten zwischen einzelnen Planeten eines Sonnensystems können dann schon mal zehn Minuten oder mehr dauern. Später schalten wir zudem den Hypersprung frei, der uns dann zu anderen Sonnensystemen reisen lässt und uns damit näher ans Zentrum des Universums bringen. Im All gibt es aber auch noch andere Dinge zu entdecken - Raumstationen zum Beispiel, die wie Gebäude zum Auffüllen unserer Energie und Treibstoffreserven (bestimmen, wie weit wir reisen können) dienen, oder Raumpiraten, die die Galaxie unsicher machen.
Ein Schlachtfest im Weltraum sollte aber niemand erwarten, No Man's Sky bleibt ein Entdeckerspiel. Während unserer Anspielzeit feuern wir im All jedenfalls keinen einzigen Schuss ab, sondern sehen die Raumgefechte nur im Video - dort wirken sie aber ziemlich eindrucksvoll.
Willkommen auf Yavil
Wie schon der Abflug von Balari V ist der Anflug auf den nächsten Planeten - Yavil - der Hammer. Beim Eintauchen in die Atmosphäre glüht die Hülle unseres Raumschiffs rot auf, danach gleiten wir durch einige weiße Wolkenfetzen und landen anschließend per Knopfdruck auf der Oberfläche. Alles ohne Ladezeiten oder sonstige Unterbrechungen!
Yavil macht schon auf den ersten Blick einen weitaus freundlicheren Eindruck als Balari V. Grasflächen erstrecken sich bis zum Horizont, es gibt farbenprächtige Bäume, Seenlandschaften und lustige Gremlin-ähnliche Tiere, die durch die Gegend schlendern.
Wir lassen unsere Augen über die Szenerie streifen und halten nach den nächsten möglichen Ressourcen Ausschau - und sind irgendwie schon jetzt in der Welt von No Man's Sky gefangen. Wir könnten jetzt wieder auf die Reise gehen, Loot oder Elemente sammeln, Tiere entdecken, handeln oder einfach ins All rausfliegen und einen neuen Planeten ansteuern - No Man's Sky ist ein Sandbox-Spiel im besten Sinne des Wortes.
Auf dem Event kommt das »Entdeckergefühl« bereits sehr gut rüber, auch die Steuerung klappt schon hervorragend. Lediglich die Menüs - die mit ihrem runden Auswahl-Cursor frappierend an Destiny erinnern - wirken noch etwas komplex und unübersichtlich, da wird sich bis zum Release im Juni aber sicher noch etwas tun.
Allein, allein
No Man's Sky legt den Fokus auf den Singleplayer, einen klassischen Multiplayer-Modus oder gar MMO-Tendenzen gibt es nicht. Da aber alle Spieler im gleichen Universum unterwegs sein werden, kann es durchaus zu Begegnungen kommen. Diese sind dann aber wie in Journey eher zufällig und wohl gerade deshalb so speziell. Auf unsere Frage, ob Koop-Mechaniken- oder Modi geplant seien, verneint Sean Murray zunächst, ergänzt aber, dass man sich darüber möglicherweise in Zukunft Gedanken machen wird. Bis dahin wird man die Galaxie hauptsächlich alleine unsicher machen.
Und eins steht dabei schon jetzt fest. Alle 18 Quintillionen Planeten in No Man's Sky werden niemals entdeckt. »Selbst wenn jede Sekunde einer gefunden werden würde«, sagt Sean Murray, »würde das über zehn Milliarden Jahre dauern.« Und zu diesem Zeitpunkt hat die Sonne bereits die Erde verschluckt. Nicht im Spiel. In echt.
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