"Das wird nichts" waren meine Worte nach der Beta zu Nioh vor gut drei Jahren. Ein Jahr und gut 50 Stunden mit dem Action-Rollenspiel später war ich der Auffassung, dass ich nie ein besseres Kampfsystem in einem Videospiel erlebt habe - da konnten auch die geliebten Spiele von Entwickler From Software nicht mithalten.
Würdet ihr mich dennoch heute fragen, ob ich Nioh einem Teil der Souls-Reihe vorziehen würde, wäre meine Antwort eindeutig, nämlich "nein" - und das schließt auch das vergleichsweise schwächere Dark Souls 2 mit ein. Dafür hatte mich die Welt schlichtweg zu wenig in ihren Bann gezogen.
Was müsste sich ändern?
Die Frage ist also, was Nioh 2 im Vergleich zu seinem Vorgänger besser machen müsste, damit sich das künftig ändert und Anfang 2020 das beste Souls-ähnliche Spiel erscheint. Es sind vorrangig zwei Punkte:
- eine interessante Spielwelt, die einzigartige Settings bietet und weniger recycelt
- bei den Bosskämpfen noch eine Schippe an Extraklasse draufpacken
Durch zwei Demos gestorben
Auf die Einladung von Sony - Nioh 2 erscheint konsolenexklusiv für die PS4 - hatte ich in Frankfurt am Main die Möglichkeit, zwei Demos frisch von der Tokyo Game Show ganze zwei Stunden zu spielen.
Meine wichtigsten Erkenntnisse gleich zu Beginn: Der Nachfolger kann rein spielerisch noch einen Gang zulegen, ist erbarmungsloser denn je, kommt aber auch (zumindest in den Demos) mit den alten Schwächen daher.
Durch den Wald zum Pferdeboss
Meine erste spielerische Berührung mit Nioh 2 führte mich in einen recht unspektakulär wirkenden Waldabschnitt, den ihr mir gut und gerne als geheime Abzweigung aus dem Erstling hättet verkaufen können. Alles wirkte vertraut, fast schon zu vertraut. Denn gerade in Sachen Optik hat sich scheinbar wenig getan: Weiterhin wirkt das asiatische Fantasysetting grafisch angegraut, wenngleich Nioh kein hässliches Spiel ist, versteht mich hier bitte nicht falsch.
Die Sache mit der Katze: Dass es sich hier aber definitiv nicht um Teil 1 handelte, wurde spätestens mit einer Art Katze klar, die mich zunächst an die grünen Kodamas erinnerte, die ebenfalls wieder mit dabei sind. Ihre Funktion ist jedoch eine andere: Findet und streichelt ihr sie, läuft sie wie von der Tarantel gestochen um euch herum und verleiht einen Buff.
(Noch) Bessere Kämpfe: Wenn ich von "spielerisch noch eine Schippe zulegen" spreche, ist die Rede von Dämonen, die euch ab sofort im Tausch gegen Ausdauer ihre Kräfte leihen. Diese legt ihr auf Shortcuts und könnt so im nächsten Kampf beispielsweise mit einem fetten Hammer samt schickem Effektfeuerwerk auf eure Gegner einhämmern oder eure Waffe in Flammen hüllen.
Die Dämonenfähigkeiten erlangt ihr durch das Besiegen von (Mini-) Bossen. Und keine Sorge, die bekannten Schutzgeister stehen euch im Kampf ebenfalls wieder zur Seite.
Apropos Bosse: Am Ende der relativ kurzen ersten Demo wartete Pferdeboss Mezuki mit einer riesigen Lanze darauf, mir gehörig den Poppes zu versohlen. Kleiner Teaser: Mission geglückt. Dass er und auch der Boss der zweiten Demo aber richtig, richtig knackig waren, das habe ich euch ja bereits in der Meldung von der Tokyo Game Show beschrieben.
Erinnerungen an Sekiro
Die zweite Demo führte mich in ein brennendes asiatisches Dorf. Wer von euch in diesem Jahr Sekiro gespielt hat, wird hier mit hoher Wahrscheinlichkeit an das Hirata Anwesen erinnert, so ähnlich sehen sich beide Schauplätze.
Wie bereits bekannt, spielt ihr in Nioh 2 keinen festgelegten Charakter, sondern könnt euch vor Spielstart via Editor einen wahlweise weiblichen oder männlichen Samurai basteln. Wie sich das auf die Geschichte auswirkt, ist noch nicht bekannt.
Ähnlich zu ersten Demo, die ich gespielt habe, bekommt das Gesehene keinen Innovationspreis. Auffällig war hier lediglich die höhere Dichte an Minibossen, die optisch und kämpferisch voll überzeugen konnten (siehe Bildergalerie) und mich noch stärker als bereits im Vorgänger forderten.
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