'Nintendo hat sich bedroht gefühlt': Analyst nennt mögliche Gründe für Palworld-Klage

Nintendo und The Pokémon Company haben die Palworld-Macher Pocketpair wegen Verstößen gegen das Patentrecht verklagt. Das soll laut einem bekannten Analysten vor allem am überragenden Erfolg des Spiels liegen.

Da kann man sich schon mal bedroht fühlen, wenn Palworld den eigenen Spielen ähnelt und erfolgreich ist. Da kann man sich schon mal bedroht fühlen, wenn Palworld den eigenen Spielen ähnelt und erfolgreich ist.

Palworld hat Anfang des Jahres für viel Wirbel gesorgt: Das Survival-Spiel sah auf den ersten Blick wie Pokémon mit Waffen aus, entpuppte sich dann aber doch als mehr. Innerhalb kürzester Zeit wurde der Titel zu einem gigantischen Erfolg. Genau davon soll sich Nintendo laut einem Analysten bedroht gefühlt haben, was wiederum zur Klage geführt haben könnte, von der wir gestern schon berichtet haben.

Pokémon-Company und Nintendo sollen sich durch den Palworld-Erfolg bedroht gefühlt haben, sagt Analyst

Darum geht's: Weil die Palworld-Macher*innen offenbar gegen mehrere Patentrechte verstoßen haben, reichen Nintendo und die Pokémon-Company Klage ein. Allem Anschein nach waren die Pals den Pokémon dann doch zu ähnlich. Alle Infos zur Klage und wie die Menschen hinter Palworld darauf reagieren, könnt ihr hier nachlesen:

Was sagt jetzt der Analyst? In einem Gespräch mit GamesRadar denkt der bekannte Analyst Dr. Serkan Toto laut über die möglichen Gründe nach, die zu der Klage geführt haben könnten. Ihm zufolge sei es am wahrscheinlichsten, dass Nintendo und der Pokémon Company vor allem der Erfolg von Palworld ein Dorn im Auge gewesen sei:

"Diese Klage wäre nie zustande gekommen, wenn Palworld 500 Spieler*innen auf Steam gehabt hätte. [Nintendo] hätte gesagt, 'okay, was auch immer, lasst uns diese Leute in Ruhe lassen, das Spiel wird sterben'.

Aber Palworld war ein gigantischer Erfolg. Die Spieler*innenzahlen auf Steam haben damals Rekorde gebrochen (die mittlerweile allerdings alle von Black Myth: Wukong einkassiert worden sind), mittlerweile wurde nach dem Xbox Game Pass-Release auch eine PS5-Version angekündigt und sogar ein Anime-Projekt zu Palworld nebst Merchandising befindet sich in der Entwicklung.

Nintendo verklagt Palworld: Das steckt dahinter | Von Jun Rechtsanwälte Video starten 25:22 Nintendo verklagt Palworld: Das steckt dahinter | Von Jun Rechtsanwälte

Nintendo soll sich bedroht gefühlt haben:

"Das kannst du mit Nintendo nicht machen. Ich verstehe, dass Nintendo Schaum vorm Mund hatte und sich gesagt hat 'Guck, diese Leute gehen Multiplattform und sie machen Animes und Merchandising für ihre Pals'. Und Nintendo hat sich bedroht oder respektlos behandelt gefühlt oder war einfach nur sauer und hat diese Bombe auf sie geworfen."

Laut dem Analysten sieht es nicht gut für Pocketpair aus. Nintendo habe langjährige Erfahrung in dieser Hinsicht und blicke auch auf mehrere Erfolge zurück. Außerdem deute die seit dem Launch von Palword vergangene Zeit darauf hin, dass die Anwälte Nintendos sich die Zeit genommen hätten, eine wasserdichte Klage vorzubereiten, die nicht so leicht abgewehrt werden könnte.

Aber kann das der Grund sein? Immerhin ist Nintendo durchaus auch dafür bekannt, gegen kleinste Fan-Projekte vorzugehen, die nicht einmal zum Verkauf angeboten werden. Selbst die unscheinbarsten Spiele Marke Eigenbau haben bereits die volle juristische Macht des riesigen Konzerns zu spüren bekommen, dasselbe gilt für eSports-Turniere, in die sich Nintendo ebenfalls schon eingemischt hat, um kuriose Regeln vorzuschreiben.

Wir wundern uns also tendenziell eher darüber, dass es so lange bis zur Klage gedauert hat, und nicht, dass es überhaupt dazu gekommen ist. Wer sich mit Nintendo anlegt – und sei es nur, eine gewisse Ähnlichkeit im Spielprinzip oder Monster-Design zu haben oder ihre Namen zu verwenden – kann davon ausgehen, früher oder später von den Anwälten des Unternehmens zu hören.

Wie denkt ihr über die möglichen Gründe und rechnet ihr Pocketpair Chancen aus, davonzukommen?

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