Update vom 19. Juli: Nintendo hat auf Twitter auf den Bloomberg-Bericht reagiert, nach dem die Gewinnspanne für das OLED-Modell höher sein soll. Der Hersteller dementiert darin die Behauptung und stellt zudem klar, dass es derzeit keine Pläne für weitere Switch-Modelle gibt.
Link zum Twitter-Inhalt
Originalmeldung: Die Nintendo Switch OLED bildet die aktuelle Brücke zwischen einer (möglichen) neuen Konsolengeneration und der originalen Switch. Das Gerät soll primär neue Spieler*innen ansprechen, die noch keine Nintendo Switch in ihrem Besitz haben. Dementsprechend gibt es auch keine bahnbrechenden Neuerungen, sondern nur marginale Verbesserungen der Nintendo Switch.
Trotzdem verlangt Nintendo 50 US-Dollar (knapp 30 Euro) mehr für das OLED-Modell. Solche Preissteigerungen gibt es bei der Konkurrenz, beispielsweise bei der PS4 Pro und der Xbox One X, nur im Zusammenhang mit einer Leistungssteigerung. In einem Bloomberg-Bericht analysiert Takashi Mochzuki, wie die Preiserhöhung zustandekommt.
Nintendo erhält Gewinn von 80 Prozent
Wie kommt der höhere Preis zustande? Laut Yoshio Tamura, Mitbegründer des Branchenforschungsunternehmens DSCC, kostet der Einbau des OLED-Bildschirms etwa 3 bis 5 US-Dollar mehr pro Gerät. Der zusätzliche Speicher, der statt 32 GB nun 64 GB beträgt, liegt laut Akira Minamikawa von Omdia bei zusätzlichen 3,50 US-Dollar.
Hinzu kommen die Kosten für den neuen Konsolenständer und den LAN-Anschuss, die Bloomberg auf wenige Dollar schätzt. Das bedeutet, dass die gesamten Upgrades ungefähr 10 US-Dollar.
Somit steigert Nintendo deutlich seine Gewinnmarge. Von den 50 US-Dollar, die Käufer*innen zahlen müssen, behält Nintendo 40 US-Dollar für sich selbst ein.
Was das neue OLED-Modell für die Preissteigerung bietet, seht ihr im entsprechenden Reveal-Trailer:
GamePro hat für euch angefragt, ob diese Berechnungen korrekt sind. Wir werden diesen Artikel auf den neusten Stand bringen, sobald wir eine Antwort erhalten.
Novum in der Konsolenpreisgestaltung
Obwohl hohe Gewinnmargen im Hardware-Bereich keine Seltenheit sind, sieht das im Videospielbereich etwas anders aus. Normalerweise werden Preise für Konsolen niedriger angesetzt, um den Gewinn über andere Bereiche reingeholt. Sony verkauft die PS5 beispielsweise unter den Herstellungskosten, generiert den Umsatz dafür über Software und Services wie PS Plus.
Nintendos Schritt zur Preiserhöhung, obwohl keine Leistungssteigerung erfolgt ist, könnte laut Hideki Yasuda, Analyst beim Ace Research Institute, einen Präzedenzfall für höhere Preise in der gesamten Branche schaffen.
Was die Nintendo Switch OLED zu bieten hat, könnt ihr im GamePro-Übersichtsartikel nachschlagen:
Was sagen Expert*innen dazu? Die Meinungen zur Preisgestaltung gehen auseinander. Kazunori Ito, Leiter der Aktienanalyse bei Morningstar, sieht nicht genug Mehrwert im OLED-Modell, um den Preisaufschlag von 50 US-Dollar zu rechtfertigen.
Dahingegen spricht Serkan Toto, ein unabhängiger Berater für Videospielfirmen, von einem weiteren Erfolg für Nintendo. Der Erfolg des Standardmodells trage dazu bei, dass für ihn eine Preiserhöhung vollkommen gerechtfertigt sei.
Nintendo könnte Nase vorn haben
In der Vergangenheit sind die Konsolenpreise auf Nintendos Heimatmarkt eher gesunken als gestiegen. Mit dem Abflauen der Corona-Pandemie ist bald damit zu rechnen, dass die Nachfrage nach Spielekonsolen zurückgehen wird.
Doch trotz alledem gehen Analysten davon aus, dass sich die Nintendo Switch in diesem Jahr noch besser verkaufen wird als die Xbox Series X/S und die PS5. Das ist vor allem auf die aktuell begrenzte Knappheit der neuen Konsolengeneration zurückzuführen. In wieweit das OLED-Modell die Verkaufszahlen der Nintendo Switch ankurbeln wird, bleibt abzuwarten.
Haltet ihr die Preissteigerung des OLED-Modells für gerechtfertigt?
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