Am Horizont der endlosen Weite zeichnet sich ein gewaltiges Bergmassiv ab. Vögel ziehen am strahlend blauen Himmel ihre Bahnen, auf der Wiese grasen Kälber und Kühe. Die Idylle ist herrlich. Der Held steht regungslos mitten in der Landschaft und lässt seine Blicke streifen. Plötzlich setzen sich aus dem Nichts mehrere Kreaturen zusammen, die sofort mit Vollgas auf den Helden zustürmen. Der rührt sich aber immer noch nicht, verzieht keine Miene. Erst im allerletzen Augenblick, in der letzten Sekunde zückt der Held sein Schwert. Das erste Wese kann ihm schon fast die Krallen ins Gesicht jagen. Die Klinge saust durch die Luft, der Held setzt alle Kraft in diesen einen Angriff und es passiert: Nichts. Kein erhöhter Pulsschlag, kein Schweiß auf der Stirn -- nichts. Beim Spieler bleibt alles kalt. Nier ist das neue Action-Adventure von Square Enix. Entwickelt wurde das Spiel von den Drakengard-Machern Cavia Inc., also beides Schmieden, die ihr Handwerk verstehen. Nichtsdestotrotz will der zündende Funke bei Nier nicht überspringen.
Nier: Story und Missionen
Die Geschichte von Nier dreht sich um den Titel gebenden Helden, der auf der Suche nach dem Heilmittel für die Runenpest ist, von der auch seine Tochter befallen wurde. Die Lösung liegt in den „Versiegelten Versen“, die die Pest auslöschen sollen. So besteht eure Aufgabe darin, die verstreuten Verse zu finden, dabei allerlei Monster zu plätten und immer wieder nach eurer Tochter zu sehen, die sich in eurer Heimatstadt befindet. Nier besteht im Grunde genommen aus drei Phasen: Alles, was in eurer Stadt stattfindet, die Reisen zu den einzelnen Orten, wo die Verse versteckt wurden und zu guter Letzt die Dungeons, in denen ihr die wertvollen Zeilen dann letztendlich erhaltet. In eurer Heimatstadt gibt es einiges zu tun: Ihr sprecht mit den Einwohnern (die in den meisten Fällen nichts Relevantes von sich geben), kauft auf dem Markt Waffen und Heilobjekte, seht nach eurer Tochter (liegt jammernd im Bett eures Hauses) und holt euch in der örtlichen Bibliothek Anweisung über den Ort der Verse ab. Es gibt darüber hinaus noch etliche Nebenbeschäftigungen: Ihr könnt den Einwohnern bei kleineren Problemen behilflich sein, um zum Beispiel entlaufene Hühner einzusammeln -- damit solltet ihr euch aber nicht aufhalten, da immer nur wenig Geld dabei herausspringt, das ihr bei euren „richtigen“ Missionen deutlich schneller verdient. Hobbygärtner pflanzen sich (die entsprechende Geduld vorausgesetzt) seltene Kräuter vor die Haustür, um sich ihren eigenen Vorrat an Heilpflanzen anzulegen. Unser Tipp: Lasst die Kräuter Kräuter sein, die findet ihr auf euren Reisen zuhauf, die Zeit könnt ihr euch also sparen. Ein großes Problem ist, dass ihr zwischen den Missionen immer wieder in eure Stadt zurückkehrt. Das nervt ab dem dritten Mal ganz gewaltig, außerdem haben es die Entwickler versäumt, kleinere spannende Events oder Ereignisse einzubauen, die die Besuche aufpeppen.
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