Vier von zehn untersuchte Spiele mit Lootboxen verstoßen gegen das Glücksspielgesetz. Das ist das Ergebnis einer Studie der niederländischen Glücksspiel-Behörde. Diese Spiele haben nun acht Wochen Zeit, ihr Geschäftsmodell zu korrigieren. Danach könnten die Behörden Strafen und sogar Verbote verhängen.
Die Behörde verriet nicht, um welche Spiele es sich handelt. Allerdings legte sie offen, nach welchen Kriterien die Beurteilung stattfand: Illegal sind jene Spiele, in denen kostenpflichtige Lootboxen zufällige Items mit echtem Geldwert ausspucken - will sagen, es liegt nur dann ein Gesetzesverstoß vor, wenn die Spieler mit den Items Handel treiben können. Denn dann gelten die Lootboxen rechtlich als Glücksspiel und die Entwickler bräuchten eine Lizenz, um sie verkaufen.
Auch PUBG illegal?
Damit wäre zum Beispiel Playerunknown's Battlegrounds aktuell nicht legal in den Niederlanden. Allerdings ist noch nicht bekannt, ob es zu den zehn untersuchten Spielen gehört. In Anbetracht seines Erfolgs wäre es aber zumindest naheliegend. Andere Spiele, die in die niederländische Definition von Glücksspiel fallen könnten, sind etwa Counter-Strike: GO und Fifa 18.
Warum sind Lootboxen bei uns kein Glücksspiel?Das sagt der Anwalt
In ihrer Studie schelten die Behörden aber auch die sechs Spiele, die rechtlich einwandfrei sind. Auch sie animierten junge Spieler mit glücksspielartigen Mechanismen zum Geldausgeben. Die Entwickler würden dabei keinerlei Maßnahmen ergreifen, um junge Kunden vor sich selbst zu schützen und könnten dazu beitragen, dass sie später im Leben glücksspielsüchtig werden. "Ich rufe alle Spielefirmen auf, Lootboxen nicht mehr an Kinder zu verkaufen und suchterregende Elemente zu entfernen", erklärte Marja Appelman von der Glücksspielbehörde.
Unklar ist noch, ob und wie die Niederlande im Zweifelsfall ein Verbot von reinen Online-Spielen wie PUBG durchsetzen wollen und wie die Spielehersteller auf das achtwöchige Ultimatum reagieren werden.
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