Die drei Neuen
Komplett neue Tasten gibt es ebenfalls - und zwar gleich drei an der Zahl. Auf der Rückseite gesellen sich beim 3DS zu den bereits vorhandenen Schultertasten L und R auch die neuen Knöpfe ZL und ZR. Die lassen sich trotz der geringen Größe recht intuitiv bedienen (zum Beispiel, um im Hauptmenü mehrere Punkte zu überspringen), auch wenn es anfangs etwas ungewohnt ist, mit den Zeigefingern ein Stück weiter nach innen zu rutschen
Am C-Stick, der links über den vier Feuerknöpfen aus dem Gehäuse ragt und hauptsächlich für die Kamerasteuerung genutzt wird, dürften sich dagegen die Geister scheiden. Wer den Knubbel das erste Mal mit dem Daumen berührt, wundert sich über den großen Widerstand, das Ding lässt sich nämlich nicht weiter als ein paar Millimeter bewegen.
Das erinnert an die Trackpoints auf manchen Laptop-Tastaturen, und ähnlich wie dort muss man sich an der Steuerungsgefühl erst mal gewöhnen. Auch nach ein paar Spielstunden mit The Legend of Zelda: Majoras Mask 3D und Monster Hunter 4 Ultimate rutschen wir immer noch mit dem Daumen ab oder ärgern uns über die schwergängige Steuereinheit.
Das (allerdings optionale) Circle Pad Pro für den 3DS war da zwar wesentlich ausladender, aber auch deutlich komfortabler als der C-Stick. Der Weisheit letzter Schluss ist der Analogknubbel also nicht.
Ich sehe Pixel!
Gleiches gilt auch für die beiden Bildschirme. Die sind zwar etwas größer geworden (3,88 Zoll oben bzw. 3,33 Zoll unten) und sehr hell, farb- sowie kontraststark, liefern aber immer noch die gleiche klägliche Auflösung wie der Vorgänger, nämlich 800x240 Pixel auf dem oberen und 320x240 Pixel auf dem unteren Screen.
Das mutet im Jahr 2015 fast schon anachronistisch an, zumal die meisten von uns mit den Retina- und HD-Auflösungen von Smartphones und Tablets verwöhnt sind, die keine individuellen Pixel erkennen lassen. Einfluss auf den Spielspaß hat die Pixeloptik zwar nicht, geschadet hätte ein Auflösungsboost aber keineswegs, zumal das Gerät ja auch über eine bessere Hardware verfügt (dazu später mehr).
Statt vieler Pixel schlummert im unteren Screen ein anderes Goodie: ein NFC-Chip, der Nintendos Sammelfiguren Amiibos sofort nach dem Aufsetzen erkennt - zumindest klappte das bei unseren Tests mit Smash Bros. 3DS ohne Probleme.
Zeigt her eure Blenden
Als pfiffige Idee erweisen sich die wechselbaren Zierblenden (nur beim kleinen Modell) des New 3DS. Von denen sind bereits zum Start viele tolle Motive erhältlich (darunter Yoshi, eine Holzoptik oder Mario), der Preis fällt mit knapp 17 Euro pro Stück allerdings ziemlich happig aus.
Mit ein paar Handgriffen und dem oberen Teil des Stylus lässt sich die Plastikklappe zumindest auf der Oberseite in Sekundenschnelle wechseln. Auf der Unterseite benötigt man einen kleinen Schraubenzieher, um die Blende zu entfernen, die kleinen Schrauben sind direkt an der Klappe montiert und können dementsprechend nicht verloren gehen - lobenswert!
Weniger lobenswert ist allerdings, dass wir nur durch Abschrauben der rückwärtigen Zierblende an die Micro-SD-Karte gelangen. Das Wechseln des Speicherchips (4 GB sind im Lieferumfang enthalten) wird so unnötig verkompliziert, zumal es beim Vorgänger noch einen separaten Speicherkartenschacht gab.
Schief geht auch
Der 3D-Effekt des 3DS stieß nicht bei allen Spielern auf Gegenliebe. Zu gerade musste man vor dem Gerät sitzen, zu eingeengt war der Blickwinkel, in dem der (prinzipiell verblüffend gute) dreidimensionale Effekt seine volle Wirkung entfaltete. Der New 3DS macht es besser: Der eingebaute Gyrosensor und die integrierte Kamera erkennen Position und Bewegung des Spielerkopfs und richten den 3D-Effekt entsprechend aus - bei der Ersteinrichtung des Geräts wird diese Funktion festgelegt.
Unser Eindruck vom Facetracking ist gut, vorausgesetzt man bleibt jederzeit im Blickfeld der Kamera. Dann sieht man selbst bei leichten Neigungen des Kopfes noch ein dreidimensionales Bild, das nicht komplett verwaschen ist wie noch beim Vorgänger.
Auch der Einblickswinkel wurde leicht erhöht, im direkten Vergleich zum alten 3DS fällt das aber kaum auf. Das Ganze funktioniert auch bei Dunkelheit, allerdings mit leichten Problemen.
6:04
New Nintendo 3DS - Unboxing: Das ist das neue 3DS-Handheld
Zwei Screens, vier Kerne
Und die inneren Werte? Auch an denen hat Nintendo geschraubt, wenn auch nur behutsam. Im Gehäuse verrichtet weiterhin ein ARM11 MPCore-Prozessor seinen Dienst, der jetzt allerdings vier statt der bisherigen zwei Kerne besitzt. Der dem Arbeitsspeicher ähnliche FCRAM verdoppelt sich beim New 3DS auf 256 Megabyte und auch der Video-RAM bekommt einen Boost von bisher 6 auf 10 Megabyte.
Viel Zahlengedöns also, die große Frage ist natürlich: Merkt man das auch? Die klare Antwort lautet: Nein. Spiele wie Super Smash Bros. oder The Legend of Zelda: Majoras Mask 3D laufen auf dem neuen Gerät weder flüssiger, noch sehen sie besser aus oder bieten mehr Details. Einen deutlichen Unterschied gibt es dagegen bei den Zugriffszeiten.
Der New 3DS fährt deutlich schneller hoch als sein Vorgänger, auch das Hauptmenü reagiert etwas zackiger auf unserer Eingaben. Spiele starten ebenfalls fixer, die Differenz beträgt allerdings nie mehr als ein paar Sekunden. Und auch die Internetverbindung kommt uns flotter und stabiler vor, was insbesondere bei den Downloadzeiten von Spielen angenehm auffällt. Die dauern jetzt nämlich nicht mehr so lange wie beim alten Modell.
Datentransfer und Akkulaufzeit
Wer sich für den Kauf eines New 3DS entscheidet und schon ein älteres Modell besitzt, kann die Daten samt Nintendo ID problemlos per WLAN auf das neue Gerät transferieren. Vorsicht: Die Übertragung kann je nach Netzwerkstärke mehrere Stunden in Anspruch nehmen!
Wer seinen New 3DS von vornherein mit einer größeren Speicherkarte ausstatten will, sollte mindestens 32 GB einsetzen (wegen des unkomfortablen Wechsels über die Rückseite) und zudem darauf achten, dass das Speichermedium in FAT32 formatiert ist.
Der Akku des New 3DS hat im Vergleich zum Vorgänger eine leicht erhöhte Akkukapazität. Beim Test merkten wir dementsprechend auch eine Verbesserung. Je nach Auslastung und Stärke des 3D-Effekts war der Akku erst nach 3,5 bis 6 Stunden leer. Der alte 3DS musste dagegen spätestens nach 4,5 Stunden an den Strom.
Top 3DS-Titel:
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