Nach der Blair Witch-Demo habe ich Angst vor Bäumen

Auf der gamescom hat Redakteurin Ann-Kathrin die Demo zu Blair Witch gespielt. Seitdem misstraut sie dem Wald.

Blair Witch - Vorschau-Video zum neuen Horror-Spiel Video starten 11:05 Blair Witch - Vorschau-Video zum neuen Horror-Spiel

Ich weiß ja nicht, wie es euch geht, aber für mich haben Waldspaziergänge immer etwas sehr friedliches. Die Geräusche des Verkehrs verebben, niemand nervt mich auf dem Handy weil ich keinen Empfang habe und wenn ich mal jemanden treffe, haben die meistens einen Hund dabei und sind ebenfalls gut gelaunt.

Die gamescom-Demo von Blair Witch hat mich daran erinnert, dass ich das Ganze auch anders sehen kann: Die Stille um mich herum bedeutet, dass niemand meine Schreie hört. Ohne Handyempfang kann ich keine Hilfe rufen. Und was, wenn die Schritte hinter mir keinem freundlichen Hundebesitzer gehören?

Dabei hatte die Demo so harmonisch angefangen. Als Ex-Cop will ich an der Suche nach einem verschwundenen Kind teilnehmen und spaziere deswegen mit meinem Schäferhund Bullet in Richtung eines wirklich hübschen Waldes. Zwar bin ich zu spät und niemand von den anderen Polizisten ist mehr zu sehen, aber das von der Herbstsonne golden gefärbte Laub und das sanfte Rauschen der Bäume laden geradezu zu einem Waldspaziergang ein.

Auf den ersten Blick ist das doch ziemlich hübsch hier. Auf den ersten Blick ist das doch ziemlich hübsch hier.

Irgendwas stimmt hier nicht

Natürlich wäre Blair Witch kein Horror-Adventure, wenn ich eine halbe Stunde mit Bullet durch den Wald streifen, das Kind in einem Brunnen finden und dann zufrieden wieder nach Hause fahren würde. Stattdessen beschleicht mich bei jedem Schritt in den Wald hinein immer mehr das Gefühl, dass hier irgendwas nicht stimmt. Der ein oder andere Ast knackt zu laut, es wird viel zu schnell dunkel und der Hund knurrt weil er irgendetwas bemerkt hat, was ich noch nicht erkennen kann.

Schon in den ersten Minuten der Demo merke ich: Stimmung kann Blair Witch wirklich gut. Wer wie ich in erster Linie auf psychologischen Horror steht, der ruhig mal ohne ein Monster auskommen kann, wird hier fündig. Aber keine Bange, liebe Freunde von Blut und Mord, es bleibt nicht bei einem unbehaglichen Gefühl.

Denn wir sind nicht allein im Wald. Und das, was mit uns durch das Unterholz streift, hat es auf Bullet und mich abgesehen.

Nicht alles, was die Taschenlampe erleuchtet, möchte ich auch sehen. Nicht alles, was die Taschenlampe erleuchtet, möchte ich auch sehen.

Es stellt sich nämlich heraus, dass das Rascheln doch nicht von den Zweigen kommt, sondern von schattenhaften Erscheinungen, die immer ganz am Rand meines Augenwinkels herumlungern und mich aus der Dunkelheit heraus angreifen.

Hier erweisen sich der Hund und meine Taschenlampe als wertvolle Helfer. Bullet, weil er schon im Vorfeld die Präsenz der Wesen spürt und mich mit einem Knurren warnt. Und die Taschenlampe, weil ihr Licht die Monster zwar nicht tötet, aber wenigstens so lange aufhält, dass ich fliehen kann.

Vages Unhehagen

Weil ich die Wesen nie wirklich sehen und schon gar nicht besiegen kann, bleiben sie in der Demo eine Bedrohung, die auch die vermeintlich entspannten Spaziergeh-Passagen beherrschen. Immerhin könnten die fiesen Viecher jederzeit auftauchen.

Das wirkt sich auch auf die Rätsel aus, die sich mir bei der Erkundung des Waldes stellen. Zum Beispiel ist es wirklich unentspannt, zu versuchen ein Zahlenschloss zu öffnen, wenn im Stock über mir die schweren Schritte von Etwas über den Boden schlurfen, dem ich garantiert nicht begegnen möchte.

Dabei sollte ich mich wahrscheinlich eher auf die Rätsel konzentrieren, denn hier muss ich oft um die Ecke denken. Dazu nutze ich meine Videokamera, die ich, kluger Cop der ich bin, eingepackt habe. Allerdings nehme ich mit der nicht, wie im allerersten Blair Witch-Film, ängstliche Nachrichten an meine Eltern auf, sondern öffne im wahrsten Sinne des Wortes Türen.

Gebastelt wird auch noch. Aber das will ich euch nicht vorwegnehmen. Gebastelt wird auch noch. Aber das will ich euch nicht vorwegnehmen.

Im Wald verteilte Tapes helfen mir nämlich dabei, die Wirklichkeit zu manipulieren. Auf den Kasetten sind Szenen aus dem Wald, die real werden, wenn ich sie ablaufen lasse. Wenn beispielsweise im Video eine in echt verschlossene Tür aufgeht, und ich die Kamera da pausiere, passiert das gleiche auch in echt. Ob ich dann durch diese Tür durchlaufen möchte, ist allerdings eine andere Sache. In Horrorspielen sind Türen nämlich meistens aus einem guten, oft tödlichen, Grund verschlossen.

Ich bin selbstverständlich trotzdem durchgegangen, Und habe mich fürchterlich erschreckt. Die Demo von Blair Witch hat es geschafft, mir mitten in den Wirrungen der geschäftigen Messe einen Schauer über den Rücken zu jagen. Zwar weiß ich noch nicht, ob das Spiel auch in den angekündigten sechs Stunden Spielzeit seine Spannung halten kann, die erste Stunde hat es das jedoch sehr erfolgreich geschafft.

Was sagt ihr zu Wäldern? Friedlich oder verdächtig?

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