Konsolen: Komfort und Couch-Koop
Der Erfolg von Minecraft ruft schnell Konsolen-Hersteller wie Microsoft auf den Plan. Nach der Einigung mit Mojang entwickeln die beauftragten 4J Studios aus Schottland eine Umsetzung für die Xbox 360. Diese Fassung erscheint im Mai 2012 und setzt die Minecraft-Erfolgsgeschichte fort. Gamepad-Spieler erhalten mit dieser Version dank Tutorial und Crafting-Assistenz deutlich mehr Hilfestellung als bei der Ursprungsversion.
Mittlerweile gibt es Minecraft als Konsolenversion für Xbox One, PlayStation 4, PlayStation 3, Xbox 360 sowie PlayStation Vita. Obwohl das Spielprinzip auf jeder Plattform gleich bleibt, bestehen wichtige Unterschiede mit Vor- und Nachteilen gegenüber der PC/Mac-Version. Klarer Vorteil der Konsolenversionen ist zweifellos der Splitscreen-Modus mit bis zu vier Spielern, der unkomplizierte Coop-Abenteuer mit Freunden ermöglicht.
Online können sich hier sogar bis zu acht Spieler auf einer Karte herumtreiben. Karte, Karte... da war doch was: Vor einem Kauf sollte man sich über die stark begrenzten Spielwelten der Last-Gen-Konsolen im Klaren sein. Auf Xbox 360 und PlayStation 3 misst die Map gerade mal 862 mal 862 Blöcke - das reicht für einige Abenteuer und so manches Bauwerk. Großprojekte sollte man hier aber nicht planen.
Laut Sony und Microsoft sind die Karten der aktuellen Konsolengeneration 36 Mal größer: Die Welt besitzt hier also eine Seitenlänge von 5172 Blöcken. Das reicht zwar nicht an die praktisch unendlichen Bauflächen der PC/Mac-Fassung heran (60 Millionen Blöcke), sollte für die meisten Spieler aber genügen. Auch die Sichtweite wurde mit dem Generationswechsel von 16 auf bis zu 32 so genannte Chunks verbessert, sie ist aber nicht wie auf dem Computer veränderbar.
Ebenfalls nicht modifizierbar, aber dafür tadellos: die Performance auf den Konsolen. Während sich so mancher PC-Besitzer in seine Tastatur verbeißt, weil Java wieder eine neue Diashow präsentiert, können Gamepad-Spieler hier entspannt bleiben. Auch die tadellose Controller-Steuerung, der unkomplizierte Multiplayer-Modus sowie die eingebauten Hilfsanzeigen richten sich klar an Freunde der gemütlichen Gangart.
Die Entwickler haben ein ausführliches Tutorial eingebaut, das den Spieler mit der Steuerung und dem vereinfachten Crafting-System samt Baumenü vertraut macht. Das Spiel erklärt sogar alle neu entdeckten Materialien, Tiere oder andere Objekte ausführlich und beschreibt, wofür man sie verwenden kann. Der Herstellungsprozess von Gegenständen ist hier also deutlich vereinfacht, die Rezept-Recherche auf separaten Websites entfällt.
Kehrseite der Komplexitäts-Medaille: Das Konsolen-Minecraft bietet neben den kleineren Karten auch deutlich weniger Anpassungsmöglichkeiten als die PC/Mac-Version. Zwar können wir uns auch im Xbox Marketplace und PlayStation Store mit Texturen und Skins eindecken, die befinden sich aber nur in vorgefertigten kostenpflichtigen Paketen. Die grenzenlose Auswahl von ständig neuen Gratis-Mods aus der Community steht hier nicht zur Verfügung. Und auch Grafik-Upgrades sowie Gameplay-Mods haben auf den Konsolen (noch) keine Chance.
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Das ist für viele Hobby-Abenteurer sicher verschmerzbar, sollte vor dem Kauf aber bedacht werden. Dafür gibt es mittlerweile selbst die cleveren Adventure-Maps auf der Konsole, ein wichtiger Schritt für die Community. Letztlich entfaltet Minecraft auf PlayStation und Xbox die gleiche Faszination wie die Ursprungsversion und gibt sich (von den Kartengrößen mal abgesehen) technisch keine Blöße. Auch hier erforschen wir die Welt im Survival-Modus und werden im Creative-Modus zum Bauherrn - allerdings müssen wir uns im Hinblick auf Inhalts-Patches etwas in Geduld üben.
Konsolen: Noch nicht ganz aktuell
Trotz vieler Updates hinken die Konsolenfassungen seit der ersten Xbox-360-Version anno 2012 inhaltlich etwas hinter dem PC/Mac-Minecraft her. Während dort Anfang September das Update 1.8 erschien, besitzen die aktuellen Konsolen-Versionen die Bezeichnungen TU16 sowie 1.06, was dem Stand des PC/Mac-Patches 1.3.2 entspricht, der im August 2012 erschien. Immerhin verfügen die jetzigen PlayStation- und Xbox-Spiele bereits über einige Features aus Version 1.5.2 vom Mai 2013.
Zudem stellten die 4J Studios bereits die baldige Ankunft von Pferden (zuerst auf PlayStation 4 und Xbox One) in Aussicht - ein wichtiger Teil des »Horse Updates« 1.6 vom Juli 2013. Bis sich die Lücke für Konsolenspieler weiter schließt, fehlen also noch einige Spielelemente wie zusätzliche Biome (etwa Savanne, Eiszapfentundra, Tafelberg, Blumenwald, Riesentaiga) oder diverse Blöcke (Podsol, Packeis, roter Sand, gefärbtes Glas, weitere Holzarten).
Sonys und Microsofts Konsolen unterstützen übrigens die Umwandlung der eigenen PlayStation 3- und Xbox 360-Welt auf die jeweilige Next-Gen-Fassung. Eine tolle Möglichkeit für treue Gamepad-Abenteurer, in ihrer alten Umgebung mit neuer Technik und größerer Karte weiterzuspielen - wenn auch wahnsinnig kompliziert (und bei der PS4 kostenpflichtig).
Mobile: Klötzchen-Spaß für unterwegs
Neben den insgesamt sechs Minecraft-Versionen für verschiedene Plattformen, die sich spielerisch kaum voneinander unterscheiden, existiert noch eine siebte Fassung für Smartphones und Tablets: die Minecraft: Pocket Edition. Ursprünglich als Exklusivtitel für das Sony Xperia Play angedacht, wurde es im Oktober 2011 auch für weitere Android-Geräte sowie einen Monat später für iOS veröffentlicht.
Allerdings erwartet uns hier ein etwas abgespecktes Spielerlebnis, das weniger Baumaterialien zur Verfügung stellt. Die wichtigsten Blöcke wie Holz, Stein, Eisen, oder Wolle sind zwar mittlerweile im Spiel, einige weiterführende Objekte wie Schienen oder der Zaubertisch fehlen aber noch. Zudem vermissen wir einige wichtige Survival-Bestandteile wie das Hungersystem oder auch das Brauen. Außerdem ist die Weltkarte noch überschaubar und wird von einer unsichtbaren Mauer umringt.
Im Juli dieses Jahres veröffentlichte Mojang die Version 0.9.0, die sehr viele neue Spielelemente wie eine verbesserte Weltgenerierung, neue Biome und Gesteinsarten, Dorfbewohner, Wölfe, Setzlinge, Monsterspawner oder hohes Gras hinzufügte. Auch Monster sowie Rüstungen, Waffen, Werkzeuge und Nahrungsmittel existieren bereits.
Die Mobile-Version bietet ebenfalls die Spielmodi Survival, Creative und Multiplayer. Im Mehrspieler-Modus lässt sich die Pocket Edition plattformübergreifend zwischen Android und iOS spielen - entweder über LAN, oder den Online-Dienst »Pocket Realms«. Um die Nachteile der gut umgesetzten Touchscreen-Steuerung auszugleichen, wurde das Inventar komplett umgebaut und das Crafting stark vereinfacht.
Mit ihren »großen Brüdern« kann die Minecraft: Pocket Edition aufgrund des limitierten Umfangs zwar noch nicht mithalten, als kleines Klötzchen-Abenteuer für lange Zugfahrten oder kurze Mittagspausen unterhält es aber allemal. Auf dieser Wiki-Seite kann man überprüfen, ob die Minecraft: Pocket Edition auch das eigene Gerät unterstützt.
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