Star Wars: Battlefront 2, Mittelerde: Schatten des Krieges, Forza Motorsport 7, Overwatch und eine ganze Reihe anderer Titel haben dafür gesorgt, dass aktuell sehr viel über Mikrotransaktionen diskutiert wird. Die massive Kritik aus der Community ließ EA sogar alle In Game-Käufe in Star Wars: Battlefront 2 abschalten – wenn auch nur vorerst. Belgien hat die Lootboxen bereits offiziell zum Glücksspiel erklärt und strebt ein Verbot an. Jetzt meldet sich ein Betroffener in einem offenen Brief zu Wort.
Mehr als 13500 Dollar für Ingame-Käufe
Der Reddit-Nutzer Kensgold richtet sich mit seinem Schreiben an Electronic Arts und DICE, aber auch an alle anderen Entwickler, die Mikrotransaktionen in ihren Spielen implementieren. Er selbst bezeichnet sich als spielsüchtig und erklärt, er habe insgesamt 13500,25 US-Dollar für In Game-Inhalte ausgegeben. Der Seite Kotaku hat Kensgold offenbar sogar Kontoauszüge und Rechnungen geschickt, um seine Ausführungen zu untermauern.
"Der Hauptgrund dafür, dass ich diesen Post gemacht habe, ist nicht wirklich, um EA oder irgendeine andere Firma, die das macht, in die Pfanne zu hauen. Sondern, um meine Geschichte zu teilen und zu zeigen, dass diese Transaktionen nicht so unschuldig sind, wie sie zu sein scheinen. Sie können dich in eine bestimmte Richtung lenken. Es ist nicht so, wie Kaugummi zu kaufen."
"Es ist nicht einfach nur ein einmaliger Kauf. Das ist es nie."
Bei Kensgold nahm das Übel wohl mit Mobile Games seinen Lauf. Für einen Clash of Clans-Klon hat der Gamer zum ersten Mal Geld ausgegeben, auch wenn es nur 30 US-Dollar waren. In The Hobbit: Kingdoms of Middle Earth ging es dann aber so richtig los. Um überhaupt eine Chance gegen andere Spieler zu haben, hat Kensgold zwischen 2013 und 2015 rund $800 ausgegeben. Zusammen mit den In Game-Käufen in Spielen wie Clash of Kings und Age of Warring Empire seien so 4116 US-Dollar in einem einzigen Jahr zusammengekommen.
Von den 300 bis 400 US-Dollar, die Kensgold zu seiner High School-Zeit in einem Nebenjob verdiente, gingen ihm zufolge 90 % für Mikrotransaktionen drauf. Wenn die Mutter ihm das Internet abgedreht hat, wich er aufs Smartphone mit 3G-Verbindung aus. Er habe sich sogar extra einen zweiten Job gesucht, um seine Sucht zu finanzieren. Später kaufte er sich einen PC und entdeckte Titel wie Smite und Counter-Strike: Global Offensive für sich. Was zur Folge hatte, dass er innerhalb der letzten drei Jahre mehr als 10.000 Dollar an Steam, Blizzard, Google Play und ähnliche Unternehmen zahlen musste.
Mehr:Star Wars: Battlefront 2 - Kontroverse um Mikrotransaktionen ändert nichts an EAs Strategie
Letztlich konnte Kensgold seine Sucht nur überwinden, indem er sich Hilfe in einer Therapie suchte:
"Ich musste den Mut aufbringen, um Hilfe zu bitten. Einen Therapeuten zu bekommen, der mir die Dinge darlegt, wie 'Das ist, was du tust, das ist, wie du dir selbst helfen kannst, hier sind die Werkzeuge, die dir helfen.'"
"Du erwartest wirklich nicht, dass es so sehr hilft, wie es das tut."
Auch wenn Kensgold immer noch ab und zu Spiele spielt, in denen es Mikrotransaktionen gibt, versucht er sich soweit es geht von ihnen fernzuhalten. Bei PUBG hatte der Zocker lediglich das Glück, bereits alle Loot Crate-Items zu besitzen, bevor sie für Geld zu haben waren.
Der offene Brief kann dabei helfen, ein größeres Bewusstsein für diese Problematik zu schaffen und möglicherweise andere Fans davor bewahren, ebenfalls Tausende Dollars für In Game-Items auszugeben.
Was haltet ihr von dem Brief? Habt ihr oder haben Freunde von euch schon ähnliche Erfahrungen machen müssen?
Mehr:Star Wars: Battlefront 2 - Belgien erklärt Lootboxen zu Glücksspiel und strebt Verbot an
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