Wende bei der größten Gaming-Akquise aller Zeiten. Der angestrebte Kauf von Activision Blizzard in Höhe von ca. 69 Mrd. US-Dollar wurde nun von der britischen CMA (Competition and Markets Authority) blockiert.
Cloud Gaming-Markt als Grund für Blockierung
Grund für die Blockierung des Kaufs von Activision Blizzard sind nicht etwa große Marken wie Call of Duty, World of Warcraft oder Diablo, vielmehr ist Cloud Gaming der Auslöser:
"(die Akquise) wird die Zukunft des schnell wachsenden Cloud-Gaming-Marktes beeinträchtigen und in den kommenden Jahren zu weniger Innovation und weniger Auswahl für britische Spieler führen."
Quelle: VGCHintergrund: Laut des Berichts ist Microsoft derzeit mit ihrer Azure-Technologie und Xbox Cloud Gaming bereits im Besitz von 60-70% aller Cloud Gaming-Services weltweit. Die Befürchtung der CMA: Activision könnte nach der Übernahme Spiele wie CoD, World of Warcraft und Co. zukünftig über die Cloud anbieten und so Microsofts Vorteil noch weiter ausbauen.
UK großer Entscheider bei MS/Activision-Deal
Die Entscheidung der britischen CMA zur Blockierung des Deals ist eine, wenn nicht die bislang wichtigste bezüglich der angestrebten Akquise, wird der UK-Markt neben dem US-amerikanischen und europäischen als einer bedeutendsten angesehen.
Während in den USA aktuell ein Verfahren bezüglich der angestrebten Akquise läuft, wird in Europa aktuell noch über den Kauf beraten. Die Entscheidung erfolgt am 22. Mai.
Microsoft reagiert umgehend
Wie bereits bekannt geworden ist, hat Microsoft Berufung gegen das Urteil der CMA eingelegt:
"Wir halten an dieser Übernahme fest und werden Berufung einlegen. Die Entscheidung der CMA lehnt einen pragmatischen Weg ab, um Wettbewerbsbedenken auszuräumen, und entmutigt technologische Innovationen und Investitionen im Vereinigten Königreich."
Brad Smith, Präsident von Microsoft (via Twitter)Das sagt Activision Blizzard: Der US-amerikanische Videospiel-Publisher und -Entwickler hat sich in Form von CEO Bobby Kotick ebenfalls zu Wort gemeldet.
Die britische Regulierungsbehörde CMA hat heute beschlossen, unsere Fusion mit Microsoft nicht zu genehmigen. Das ist nicht die Nachricht, die wir uns gewünscht haben - aber es ist noch lange nicht das letzte Wort zu diesem Geschäft.
Quelle: VGCWeiter spricht Kotick davon, die Entscheidung der CMA gemeinsam mit Microsoft anzufechten und in Berufung zu gehen und sieht die angestrebte Akquise als positives Zeichen für den Wettbewerb auf dem Gaming-Markt.
Was die Blockierung für den MS/Activision-Deal bedeutet
Bis diese Frage final zu beantworten ist, müssen wir zunächst die Berufung, aber auch die Ergebnisse aus den USA und Europa abwarten. Klar ist nur, dass Microsoft bis zu einem abgeschlossenen Deal noch allerhand Hürden nehmen muss.
Entscheidung binnen neun Monaten: Wie aus einem Tweet von Branchenanalyst Piers Harding-Rolls hervorgeht, will die CMA die Berufung binnen neun Monaten bearbeiten. Es kann daher gut sein, dass 2023 keine Entscheidung mehr bezüglich der Übernahme fällt.
Sollte die CMA allerdings bei ihrer Entscheidung bleiben, selbst dann wäre die Akquise noch nicht endgültig blockiert. Microsoft könnte zum einen Zugeständnisse bezüglich des Deals eingehen, zum anderen Mittel und Wege finden, den Deal ohne Zustimmung der CMA dennoch durchzuführen - nur eben mit deutlichen Einschränkungen in Großbritannien. Mit welchen genau, lässt sich aktuell nur schwer einschätzen.
Seid ihr vom Rückschlag bezüglich der Akquise überrascht und was meint ihr: sollte der Deal zustande kommen?
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