Bis zum Ende des aktuellen Fiskaljahres, also spätestens am 30. Juni 2023, möchte Microsoft die Übernahme von Activision Blizzard über die Bühne bringen. Zuletzt gaben die Aktionäre des Unternehmens dem Mega-Deal bereits ihren Segen, doch noch sind einige Meter zu gehen. Konkret muss das Xbox-Team glaubwürdig darstellen, warum die mit rund 70 Milliarden US-Dollar bisher größte Übernahme der Tech-Industrie nicht gegen das Kartellrecht verstößt. Die Argumentation ist durchaus überraschend.
Klage gegen Activision Blizzard: Aktuell ist gegen Call of Duty-Publisher Activision Blizzard eine Klage wegen Diskriminierung, sexuellen Übergriffen und schlechten Arbeitsbedingungen im Gange. Alle Infos zu den Vorwürfen von vor einigen Wochen findet ihr hier, alles zum neueren Skandal rund um CEO Bobby Kotick hier. Einen Kommentar von GamePro-Chefredakteurin Rae Grimm bezüglich unserer Berichterstattung zum Thema findet ihr hier.
Activision entwickelt laut Microsoft keine einzigartigen Spiele
Darum geht es: In einem Bericht der New Zealand Commerce Commission ist eine Antwort von Microsoft zu lesen, in der das Unternehmen die Bedeutung der Übernahme von Activision Blizzard herunterspielt. Konkret geht es um die Spiele des Publishers, die dem Microsoft-Team laut eigener Aussage keine entscheidenden Vorteile bringen würden (via Rock, Paper, Shotgun):
Es gibt nichts Einzigartiges an den von Activision Blizzard entwickelten und veröffentlichten Videospielen, das für konkurrierende Distributoren von PC- und Konsolen-Videospielen ein „Must-Have“ wäre, und das Anlass zu Bedenken hinsichtlich einer Marktabschottung geben könnte.
Warum die Aussage? Warum sollte Microsoft so viel Geld für ein Unternehmen in die Hand nehmen, das ihnen „nichts Einzigartiges“ bringt? So merkwürdig diese Aussage erst einmal klingen mag, der Zweck dahinter ist lediglich klarzustellen, dass die Übernahme von Activision Blizzard nicht dazu führen würde, dass Microsoft den Markt alleine kontrolliert und somit gegen das Kartellrecht verstoßen würde. Hinter der Aussage steht also ein klarer Zweck.
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Was ist dran an den Aussagen von Microsoft?
Ob Activision Blizzard nun tatsächlich Must-Have-Titel entwickelt oder nicht, darüber kann man sicherlich streiten. Fest steht, dass Call of Duty noch immer das erfolgreichste Franchise der Gaming-Industrie ist und sich Jahr für Jahr wie warme Semmeln verkauft. Auch mit Diablo und Warcraft hat der Publisher beliebte IPs.
Hier lest ihr, welche Franchises mit dem Deal bald zu den Xbox Game Studios gehören:
Dieser Meinung ist auch Sony: Bei einer Befragung der brasilianischen Wettbewerbsbehörde gab Sony zuletzt an, dass alleine CoD so beliebt sei, dass viele Leute von der PlayStation zur Xbox wechseln könnten, selbst wenn das Franchise auch weiterhin für die eigene Plattform erscheinen würde. Andere Publisher dagegen sehen das verhaltener und nennen etwa PUBG oder Apex Legends als ernstzunehmende Konkurrenten für Call of Duty.
Was glaubt ihr, gibt es Spiele, die ernsthaft mit CoD, Diablo, Warcraft und Co. konkurrieren können?
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