Vielleicht war es den hohen Herren von Konami irgendwann zu bunt. Vielleicht kam ihnen das Spieltempo ihrer weltweit beliebten Metal-Gear-Solid-Reihe irgendwann einfach zu langsam vor. Schnarchig. Angestaubt. Also griff man zum Telefonhörer und bat Entwickler Platinum Games, die sich mit Flitz-Action-Titeln wie Bayonetta und Vanquish einen Namen gemacht hatten, um Hilfe. »Sorgt mal für ordentlich Zug in der Bude. Und damit es richtig polarisiert, nehmt Raiden als Hauptcharakter!«
So oder so ähnlich stellen wir es uns das jedenfalls vor. Und selbst wenn es nicht so gewesen sein sollte: Metal Gear Rising: Revengeance ist genau die Abwechslung vom Solid-Snake-Schleichalltag geworden, die man sich erhofft hatte. Ein Highspeed-Schnetzler, der nicht nur mit nahezu allen Serientraditionen bricht, sondern auch eindrucksvoll zeigt, wie es und dass es anders funktionieren kann.
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Nochmal: Metal Gear Rising: Revengeance ist ein Spin-off. Es gibt keinen Solid Snake oder Naked Snake. Und auch die Story hat bis auf die sporadische Erwähnung der mächtigen Patriots nichts mit den Ereignissen von Metal Gear Solid 1-4 zu tun. Der unter Fans umstrittene Blondschopf Raiden arbeitet in der nahen Zukunft für eine private Militärorganisation und ist dort hauptsächlich für Personenschutz zuständig. Als er in Afrika den Ministerpräsidenten N’mani schützen soll, wird sein Konvoi von Mitgliedern der fiesen Organisation Desperado Enforcement überfallen und Raidens Schützling entführt.
Deutsche Version geschnitten?
Metal Gear Rising: Revengeance erscheint in Deutschland komplett ungeschnitten mit einer Freigabe ab 18 Jahren. Sämtliche Effekte sowie der Blade-Modus sind enthalten, Unterschiede zur internationalen Version gibt es nicht.
Eine wilde Verfolgungsjagd entbrennt, doch Raiden kommt zu spät. Die Oberbösewichte Sundowner und Sam töten N’mani, Raiden verliert beim Kampf gegen die beiden Superschurken einen Arm und sein linkes Auge. In der Zukunft ist das aber überhaupt kein Problem, wozu gibt es schließlich Cyborg-Technologie? Also bekommt der angeschlagene Blondschopf flugs einen Chip ins Auge gepflanzt und einen verbesserten Arm angeschraubt.
Wild entschlossen begibt sich Raiden auf die Suche nach den Verantwortlichen und gerät schon bald in einen Strudel aus Korruption, Macht und Menschenhandel – alles steht im Zusammenhang mit Cyborgs. Die Spur führt ihn dabei unter anderem nach Abchasien, Mexiko und in die Zentrale eines globalen Konzerns in Denver, Unterstützung erhält er dabei von seinem Team unter der Leitung des Russen Boris.
Mehr sei hier noch nicht verraten, die Story ist für ein Actionspiel aber überdurchschnittlich gut, bietet eine Vielzahl sehr prägnanter Charaktere und packt mit einer behutsamen Herangehensweise, die unter anderem philosophische Fragen wie »Wieviel Mensch steckt eigentlich in einem Cyborg« anreißt.
Dabei wird Raiden auch mit seiner eigenen Vergangenheit konfrontiert, was ihn im Verlauf der Story immer mehr aufwühlt und ein neues Licht auf seinen Charakter wirft. Der Geschichte merkt man den Einfluss von Mastermind und Metal Gear Solid-Papa Hideo Kojima definitiv an, der bei Revengeance als ausführender Produzent am Ruder stand.
1A Kampfsystem
Im Kampfanzug von Raiden erlebt ihr im Verlauf der Hauptkampagne acht größere Kapitel, in denen ihr Jagd auf die Mitglieder von Desperado Enforcement und die Strippenzieher dahinter macht. Ihr bewegt den Cyborg-Ninja dabei durch größtenteils sehr lineare Level und schnetzelt euch mit Raidens Energiekatana durch jede Menge feindliche Cyborgs.
Und das passiert schnell. Sehr schnell. Kein Vergleich zu dem bedächtigen Vorgehen in bisherigen Metal Gear-Spielen, denn Raiden erledigt alles im D-Zug-Tempo. Das Kampfsystem reduziert sich dabei prinzipiell auf eine harte und eine weniger harte Attacke. Das war’s.
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