Zwischen den Fronten
Ihr beginnt mit einem kleinen Rachefeldzug durch Solanos Anwesen, bei dem ihr lernt, dass so gut wie alles, was herumsteht, auch eingeäschert werden kann. Habt ihr alle wichtigen Ziele ausgeschaltet und die Inneneinrichtung demoliert, wird die Villa zu eurem neuen Hauptquartier, von dem aus ihr Jagd auf den geflohenen Bösewicht macht. Allerdings braucht ihr dazu Unterstützung: Neben eurer Mitarbeiterin am Funkgerät schließen sich euch im Verlauf des Spiels noch mehrere weitere Charaktere an, die jeweils ihre eigenen Fähigkeiten in die Operation mit einbringen. So dürft ihr zum Beispiel erst dann Bombenabwürfe ordern, wenn ihr Zugriff auf einen Kampfjet habt, und in der Gegend herumstehende Geldpaletten, Raketen und Treibstofftanks könnt ihr erst dann stehlen, wenn sich euch ein Helikopterpilot angeschlossen hat. Treibstoff? Treibstoff ist wichtig für Flugeinsätze: Wollt ihr den Helikopter oder den Jet starten lassen, kostet das je nach Auftrag eine bestimmte Menge Sprit. Deshalb solltet ihr immer darauf achten, die Kerosinvorräte hoch zu halten -- etwa durch Stehlen fremder Tanks oder Aufsammeln herumliegender Reservekanister -- und gegen Bares die Kapazität eurer Tanks aufzurüsten.
Mit dem Klauen von Treibstoff solltet ihr allerdings vorsichtig sein, denn das könnte eure Beziehungen zu einer der Fraktionen gefährden, mit denen ihr es im Spielverlauf zu tun bekommt. Um Geld zu verdienen und euch weiter an euer Ziel heranzuarbeiten, müsst ihr nämlich Aufträge für fünf rivalisierende Gruppierungen wie den Ölkonzern Universal Petroleum oder die »People’s Liberation Army of Venezuela«, kurz PLAV. Schießt und sprengt ihr euch lediglich durch die Story-relevanten Aufträge, ist das Spiel recht schnell vorbei. Befasst ihr euch hingegen auch mit den über 100 Nebenmissionen, habt ihr einige Stunden länger dran zu knabbern: Es gilt, versteckte Ersatzteile zu finden, Rennen zu fahren, bestimmte Häuser zu sprengen, oder Zielpersonen gegen ein Kopfgeld auszuschalten.
Anspruchslose Zerstörungsorgie
Alles aufzuzählen, was ihr bei Mercenaries 2: World in Flames anstellen könnt, würde einerseits den Rahmen sprengen und andererseits auch den Spielspaß mindern. Pandemics Open-World-Kriegsspiel lebt nämlich zu einem Teil davon, euch immer wieder mit neuen, abgefahrenen Dingen zu überraschen. Ihr findet es schon cool, per Minispiel einen Panzer zu kapern? Dann wartet mal ab, was ihr mit einem Enterhaken und einem Helikopter anstellen könnt! Ihr findet den ersten Bombenabwurf spektakulär? Dann wartet mal ab, bis ihr später die richtigen Monsterkaliber bekommt!
Mercenaries 2 hat definitiv das Herz am rechten Fleck, wenn man so etwas von einem Spiel sagen kann. Allerdings hapert es gewaltig an der Ausführung. Fragwürdige K.I., stellenweise hässliche Optik, sich ständig wiederholende Minispiele und fehlende Betätigungsfelder abseits des Söldneralltags ziehen den Titel etwas runter.
Auch Spielelemente wie die Tarnfunktion sind zwar nette Ideen, aber eher unnütz: Übernehmt ihr ein gegnerisches Fahrzeug und entkommt darin für eine bestimmte Zeit dem Blickfeld der Gegner, geht ihr als Verbündete durch. Letztlich ist das recht sinnlos, da es sowieso nur um Zerstörungsorgien geht, und nicht um die behutsame Infiltration gegnerischer Basen. Mehr Entwicklungszeit und weniger halbherzig integrierte Ideen hätten dem Spiel bestimmt nicht geschadet! Wer allerdings auf effektvoll inszenierte Randale, sinnfreie Ballereien sowie einstürzende Hochhäuser steht und den Vorgänger mochte, wird bestens bedient. Und wenn ihr dazu noch einen willigen Kumpel mit Online-Anbindung habt, dürft ihr zu zweit im Koop durch Venezuela toben: Doppelt sprengt besser!
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