Zeichentrickklassiker in anders
Nach der Schlacht darf sich die Geschichte entfalten, die stets mit exzellent kontrolliertem Tempo besticht. Maleficent lernt die Liebe kennen und muss erfahren, dass die Gier der Menschen selbst solche Bande zerreißen kann. Aus der guten Fee wird eine rachsüchtige Hexe, eins führt zum anderen und plötzlich steht Madame Miesepeter im Thronsaal des Königs und gibt der neugeborenen Tochter ihren sehr...speziellen Segen.
Regisseur Robert Stromberg versucht dabei so nah wie möglich an der Vorlage zu bleiben und lässt dabei sogar ganze Dialogpassagen und Kameraeinstellungen aus dem Disney-Zeichentrick-Klassiker Dornröschen (1959) in die Echtwelt übertragen. Erst in der zweiten Filmhälfte weicht die Geschichte vom Animationsfilm drastisch ab, denn Maleficent ist hier weitaus ambivalenter angelegt und hat weder einen klassischen Bösewicht noch ein typische Heldenfigur.
Neben der tollen Kameraarbeit und Angelina Jolies Leistung darf man auch Sharlto Copley und Elle Fanning loben, die ihre Rollen mit viel Tiefe füllen. Und selbst die Computerffekte, die in den ersten Trailern noch arg artifiziell aussahen, wurden in den letzten Monaten noch derart poliert, dass die märchenhafte Welt mit all ihren drolligen Kreaturen nun wirklich zauberhaft wikt, statt wie der Fiebertraum des Zentralcomputers bei ILM.
Fazit
David Hain: Was für ein wundervoller Film! Ein nahezu perfektes Exzerpt der kreativen Schaffenskraft im Hause Disney, ein Paradebeispiel dafür, mit welcher Leichtigkeit das Traditionsstudio in seinem Genre die Fäden ziehen und damit jung wie alt berühren kann. Und ein Triumph für die Casting-Agentur. Maleficent hätte kaum perfekter besetzt werden können als mit Angelina Jolie, die lange nicht mehr so kraftvoll, sexy und anmutig gewirkt hat wie hier.
Abgesehen davon ist Maleficent endlich wieder ein Märchen, wie es sie viel zu selten im Kino gibt. Eines dass auf seine Charaktere vertraut, ihnen Herz und Seele verpasst und Computereffekte nicht als Augenwischerei sondern als Unterstützung einsetzt, um die Welt lebendiger und bunter zu machen. Lachen, Weinen und mit leuchtenden Augen aus dem Kino kommen - auch das gibt es viel zu selten.
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