Gestern Schweden, heute Deutschland, morgen Frankreich - schon seit Tagen jettet Daisuke Uchiyama von Game Republic (Folklore, Kampf der Titanen) durch Europa. Die Sätze des Produzenten von Majin and the Forsaken Kingdom klingen routiniert. »Der Majin ist der Starke, während der menschliche Held schnell und flink ist«, beschreibt der Japaner immer wieder das Offensichtliche. Umso schöner, dass es zwischen den vermeintlich klar verteilten Rollen der Hauptdarsteller auch leise Zwischentöne gibt: »Majin hat Angst im Dunkeln, aber mit dir nicht«, sagt der Koloss auf dem Bildschirm zu seinem Menschenfreund. Schon dieser Satz zeigt, wie wichtig die beiden Helden füreinander sind: Der Majin und Tepeu kämpfen und rätseln nicht nur gemeinsam, sondern entwickeln eine ungewöhnliche Freundschaft. Bleibt nur zu hoffen, dass die beiden auch bei deutschen Zockern viele Freunde finden - denn Majin and the Forsaken Kingdom wird eine sympathische Action-Adventure-Alternative zu explosiven Titeln wie Enslaved: Odyssey to the West oder Castlevania: Lords of Shadows. Bei einer Präsentation des Spiels in Frankfurt konnten wir die ersten zwei Stunden des Spiels in aller Ruhe ausprobieren und schildern euch unsere Eindrücke.
Teddy im Öko-Outfit
Die Geschichte von Majin and the Forsaken Kingdom ist das am wenigsten inspirierte Element: Der Schauplatz ist ein Fantasy-Reich, das von Schattenkriegern überrannt wird und nur von einem großen Krieger gerettet werden kann -- haben wir alles schon hundertmal gehört. Auch der junge Held, der den mystischen Krieger »Majin« erwecken will, kommt uns bekannt vor: jugendlicher Charme, ein durchtrainierter Körper und zur »Palme« hochgebundenes schwarzes Haar - die Entwickler scheinen den Prinz von Persien mit Disneys Aladdin gekreuzt zu haben. Als der Jungspund jedoch ein uraltes Schloss erkundet und schließlich den Majin (der eigentlich »Teotl« heißt) in seinem Gefängnis entdeckt, wird die Kreativität der Designer um Uchiyama sichtbar: Der Koloss sieht mit seinen gelben Augen, dem dichten Fell und dem Pflanzenbewuchs an den Armen aus wie ein überdimensionaler Teddy im Öko-Outfit. Der Majin ernährt sich jedoch weder von Tofu, noch wartet er auf Dinge, welche die Natur freiwillig hergibt: »Kraft in großer Frucht steckt«, sagt er dem menschlichen Helden, der diese daraufhin den Schattenkriegern im Schloss abluchst. Als der Majin das Obst verschlungen hat, zerreißt er seine Fesseln und die beiden entkommen aus dem alten Gemäuer - und nun startet ein Abenteuer in bester Zelda-Manier.
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