Das Ende von 2K Czechs Gangster-Epos Mafia 2ist -- milde formuliert -- ein recht frustrierendes Erlebnis, weil es die Geschichte um den Hauptprotagonisten Vito Scaletta nicht zu einem befriedigenden Abschluss bringt, sondern offen lässt. Empörte Stimmen schrieen in den Spieleforen von »Abzocke«, denn alle rechneten damit, dass die Story von Mafia 2 in einem kostenpflichtigen DLC zu Ende erzählt würde. Das widerlegt zumindest vorläufig eben jener erste DLC (Downloadable Content ) namens Jimmy's Vendetta, denn mit Vito oder der Haupthandlung hat die Download-Erweiterung nichts zu tun. Stattdessen schickt er einen neuen (Anti)-Helden in diverse Nebenmissionen. Der Eintrittspreis für dieses neue, umfangreiche Abenteuer: 800 MS-Points (ca. 10 Euro) bei Xbox Live Arcade und 7,99 $ im PSN.
Kein Held zum Liebhaben
Die Leitfigur in Jimmy's Vendetta heißt – Trommelwirbel – Jimmy, und ob ihr es glaubt oder nicht: Jimmy will Rache nehmen an seinen ehemaligen Arbeitgebern. »Das wollen wir doch alle!«, werdet ihr jetzt vielleicht denken, aber Jimmy hat allen Grund, wütend zu sein auf die Killer, Autoschieber und Erpresser, für die er die letzten Jahre gearbeitet hat. Denn wegen ihnen sitzt er zu Anfang des DLCs im Knast. Betrogen und verraten haben sie Jimmy, und dafür sollen sie in über dreißig Stadtmissionen bezahlen, nicht selten mit ihrem Blut. Wie und warum das alles passiert ist, können bislang nur Besitzer einer PlayStation 3 herausfinden, denn die Vorgeschichte wird dort im Content-Paket »The Betrayal of Jimmy« („Der Verrat an Jimmy“) erzählt, das exklusiv für Sonys Spielkonsole erschienen ist. Das finden wir - durch die Blume gesprochen - recht unfair. Zumal die PS3-Version von Mafia 2 die technisch schwächste ist, wie wir im Grafikvergleich festgestellt haben.
Aber zurück zu Jimmy: Am Anfang der DLC-Geschichte sitzt ihr also im Staatskittchen von Empire Bay. Der Computerspiellogik sei dank, kommt es nach einem einführenden Video zu einem Aufstand der Gefangenen. In dem chaotischen Handgemenge zwischen Wärtern und Inhaftierten gelingt euch die Flucht.
Open World
In Jimmy's Vendetta werden die Spielmissionen nicht wie in Mafia 2 durch Zwischensequenzen eingeleitet. Stattdessen blinken in den Straßen von Empire Bay bunte Auftragssymbole. Wenn ihr auf ein solches Symbol klickt, werdet ihr mit einem kurzen Text konfrontiert, in dem nicht bloß das Ziel eurer Mission erklärt wird (etwa die Zapfsäulen einer Tankstelle in die Luft zu sprengen), sondern auch Jimmys Motivation. Die Benzinlagune im Herzen der Großstadt gehört in diesem Fall einem »irischen Bastard« mit Namen Tom Brodie. Er ist nämlich einer dieser Halunken, die Jimmy PlayStation 3-exklusiv hintergangen haben. Weil ihr für die ersten Missionen unverschämt viel Geld bekommen, könnt ihr euch bereits früh im DLC alle Waffen kaufen, die Knarren mit Unmengen von Munition durchladen und Empire Bay in Schutt und Asche legen. Neben seinem Rachefeldzug übernimmt Jimmy in alter Gewohnheit auch Nebenjobs. Unter Zeitdruck müsst ihr etwa allerhand Autos klauen. Im ersten Schritt knackt ihr die Ouldtimer mit eurem Dietrich, danach fahrt ihr im Idealfall unbemerkt von der Polizei in die nächstgelegene Werkstatt, um die Nummernschilder auszutauschen. Auf dem Weg zum vereinbarten Abstellplatz liegt die Herausforderung darin, so schnell zu fahren, dass ihr die Ware rechtzeitig abliefert, ohne dabei von der Polizei gesehen zu werden. In einem anderen Auftrag müsst ihr Zigaretten klauen oder besser gesagt den LKW, der die Glimmstängel geladen hat. Zunächst schaltet ihr die Wachen aus, dann lenkt ihr den schweren Transporter durch die verwinkelten Straßenzüge von Empire Bay, und am Ende beschmeißen Nachzügler der Kippen-Mafia ihren eigenen Laster lieber mit Granaten, als euch mit der heißen Lieferung davonkommen zu lassen.
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