(Reinge)Fallen
Dass wir quasi ohne große Mühen durch die Spielweisen schalten können, liegt daran, dass Lords of the Fallen nur zu Beginn drei Klassen vorgibt (Krieger, Schurke und Kleriker), die wir aber dann nach Belieben modifizieren und ausbauen können. Ein Kleriker ist also nicht das ganze Spiel eher auf defensive Spielweise gebucht. Überhaupt defensiv? Ha! Doch nicht nach dem Triumph gegen die zwei gerade erledigten Gegner.
Voller Elan geht's weiter in den nächsten Gang. Wo uns ein besonders fetter Typ mit einem gigantischen Schild den Weg versperrt. Von hinten rankommen und seinen ungeschützten Rücken malträtieren? Keine Chance. Aber wir haben ein paar Meter vorher ein paar verdächtig lose Bretter auf dem Boden gesehen.
Wie wäre es, wenn … Tatsächlich, der Koloss springt auf uns an, als wir versuchen, ihn aus seiner Starre zu lösen. Er stürmt auf uns zu, wir weichen zurück, dann aus - und sehen noch mit einer unglaublichen Genugtuung, wie er durch die Bretter in einen bodenlosen Schacht fällt. Na, das war ja einfach. So kann's weitergehen. Tut es aber nicht. Gleich im nächsten Raum fallen wir den Giftattacken einer riesigen Spinne zum Opfer. Also alles noch mal ab dem letzten Speicherpunkt.
Eine sichere Bank
Wir sollten dabei möglichst flott vorgehen, denn am Ort unseres Ablebens warten tatsächlich unsere bis dahin verdienten und noch nicht in Skills und Werte investierten Erfahrungspunkte auf uns. Leider nicht dauerhaft. Je länger wir zu unserer Sterbestätte brauchen, desto weniger Punkte können wir wieder aufklauben. Trödeln wir gar zu sehr, sind alle futsch.
Um solche schmerzhaften Verluste zu vermeiden, hat sich Deck 13 einen hübschen Kniff ausgedacht. Wir dürfen Erfahrungspunkte in einer Art Bank ablegen. Allerdings sind die so vor Verlust gesicherten Punkte weitaus weniger wert als die, die wir sozusagen mit uns rumschleppen. Wir müssen also abwägen: lieber auf Nummer Sicher gehen und für einen neuen Skill Punkte um Punkte um Punkte horten oder darauf vertrauen, dass wir nicht ins Gras beißen und so schneller zu coolerem Kram kommen.
Der Boss
Wir vertrauen, ignorieren die Bank und ziehen weiter. Es ist ja ohnehin nur eine Demo, wir müssen uns sowieso keinen Kopf um Erfahrungspunkte machen. Außerdem klappen die Auseinandersetzungen auch immer besser, inzwischen haben wir uns neben dem Schild nämlich noch einen magischen Handschuh übergestülpt, mit dem wir Gegner aus der Distanz zumindest schon mal schwächen können.
Aber von einer Sekunde auf die andere kippt unsere Euphorie in kaltes Entsetzen. In einer großen Arena wartet einer der mächtigen Bosse auf uns. Klar, wir erkennen seine Angriffsmuster recht schnell, aber unsere Taktik, den Riesen mit dem gigantischen Metallhelm und den Messerarmen immer und immer wieder mit einem Schildschlag zu betäuben (klappt nur mit bestimmten Schilden), geht nicht auf.
Unsere Finger verpassen drei Mal den richtigen Moment, wir werden über den Haufen gerannt und verlieren Lebenspunkte um Lebenspunkte. Zwar richtet es ein Heiltrank kurzzeitig, aber als der Boss die nächste Stufe erreicht (brennende Messer) und wir auch nur eine halbe Nanosekunde nicht aufpassen, ist's vorbei.
Unsere schwitzigen Hände legen das Gamepad (Maus und Tastatur sollen auch möglich sein) zur Seite, wir atmen durch und freuen uns darauf, dem Zwischengegner spätestens im fertigen Spiel mit mehr Geduld und Vorbereitung erneut gegenüber zu treten. Und so lange dauert's ja nicht mehr. Bereits im kommenden Herbst soll Lords of the Fallen erscheinen.
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