Von wegen harmlose Familienunterhaltung: Beim Anspiel-Event zu Lego Star Wars: Das Erwachen der Macht dreschen wir jähzornig auf jedwedes Level-Inventar ein. Ob Marktstand, Hütte oder Kiste - nichts ist vor der hektischen Demontage sicher. Denn schließlich spucken zerdepperte Objekte hier wieder einmal gold glänzende Klötzchen aus, und die fungieren in den Lego-Spielen traditionell als Freischaltwährung.
Tatsächlich richtet sich der Action-Spaß vorwiegend an Jäger und Sammler: 200 Charaktere können insgesamt entdeckt und gespielt werden, wer je zehn Minikit-Kanister aufklaubt, der darf eines der 40 Vehikel (darunter auch Reittiere) in seine virtuelle Garage stellen. Im Mittelpunkt steht indes die Story-Kampagne: Erstmals kann man die kompletten Geschehnisse von Kino-Episode 7 der Star Wars-Serie in Videospiel-Form erleben. Es empfiehlt sich also, zuerst die Filmvorlage anzusehen, um den Plastik-Reigen auch voll genießen zu können.
Heitere Helden-Hommage
Für die Szenen aus Das Erwachen der Macht veranschlagt Entwickler Travellers Tales Games (kurz TT Games) elf Missionen, verteilt auf kürzere Abschnitte. So man begleitet man etwa die Plündererin Rey bei ihren Abenteuern auf Jakku, flüchtet mit Poe und Finn vom Sternenzerstörer der Ersten Ordnung und spaziert mit dem Duo Han Solo sowie Chewbacca durch die eisige Starkiller-Basis. Das ebenso bekannte wie bewährte Grundprinzip der Lego-Titel bleibt dabei erhalten: Wir haben es mal wieder mit reinrassiger Action zu tun, die den Koop-Gedanken in den Mittelpunkt rückt.
Jeder Held besitzt spezielle Talente, die zum Weiterkommen benötigt werden. Während Rey mit einem Stab bewaffnet ist und per Scannerbrille versteckte Eingänge sichtbar macht, ballert Finn dank seines Laserblasters auf weit entfernte Widersacher. Charmanteste Figur ist aber zweifellos der Roboter BB-8. Mit seinem kugeligen Rumpf aktiviert die Blechbüchse rotierende Schalter - ergänzt durch praktische Hacking-Fähigkeiten, die stets via Puzzle-Minispiel zum Einsatz kommen.
Kämpfe spielen entsprechend nur eine untergeordnete Rolle: Anrückende Sturmtruppen und anderes Gesindel werden simpel mittels Tastengehämmer in ihre Einzelteile zerlegt. Erfolgreiche Treffer generieren Spezialenergie, die wiederum für mächtige Einmal-Attacken benötigt wird. Und wenn dann doch mal die Lebensherzchen der Spielfigur zu Neige gehen, wird man an Ort und Stelle wiederbelebt - lediglich um ein paar eingesackte Bonus-Klötzchen erleichtert. Wer eine echte Herausforderung sucht, der ist hier dementsprechend an der falschen Software-Adresse: Lego Star Wars richtet sich an die ganze Familie, und da ist eine gewisse Einsteigerfreundlichkeit dann eben unvermeidbar.
Freiheit für Baumeister
Ein Großteil der Puzzles dreht sich freilich um das Zusammensetzen von Lego-Klötzchen: Subtil hin und her wackelnde, verstreut herumliegende Plastiksteine machen dem Spieler deutlich - hier kann etwas gebaut werden! Allerdings hat man neuerdings die Qual der Wahl: War das finale Konstrukt in den bisherigen Lego-Titeln stets konkret vorgegeben, so sorgt das neue Multi-Build-System nun für ein (kleines) Maß an Kreativität. Beim Drücken der entsprechenden Bau-Taste erscheinen bis zu drei Silhouetten: Jede dieser 3D-Blaupausen steht für ein Objekt, das man aus den vorhandenen Teilen auftürmen kann.
So können wir ein gefährliches Luggabiest entweder mit einem knuffigen Mausdroiden weglocken oder aber eine Kiste Karotten zusammenzimmern - schließlich ist das Vieh ja gefräßig. Ganz so simpel wie in diesem Beispiel ist die Sache allerdings nicht immer: Einige Rätsellösungen verlangen nach einer bestimmten Bau-Reihenfolge, man muss seine Konstruktionen also auch gelegentlich wieder zerstören respektive ummodeln. In der PS4-Demofassung basteln wir mit Rey eine Elektroplattform, die BB-8 auf eine höhere Ebene katapultiert - nur um den Aufbau gleich danach in eine Hebelapparatur zu verwandeln, die unserem Robo-Kumpel wiederum eine Türe öffnet.
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