Ich kann mir nicht so recht erklären, was sich Electronic Arts und Visceral bei diesem Test-Event zu Battlefield Hardline gedacht haben. Gerade noch spricht der Creative Director Ian Milham gegenüber den anwesenden Redakteuren von »wichtiger Taktik« und »Absprache« und so, und dann schaue ich ein paar Minuten später auf meine Konsole und muss feststellen, dass alle Charaktere den gleichen Namen tragen, und dass den Kopfhörern ein Mikrofon für die angeblich ja so wichtige Kommunikation fehlt.
Die Frage, ob sich zumindest was an den Namen ändern ließe, verneinen die anwesenden EA-Techniker. Überhaupt Test-Events für Multiplayer-Shooter! Wer sich das ausgedacht hat! Doch das ist eine andere Geschichte, über die ich gerne mal an anderer Stelle referiere.
Immerhin sitzen wir deutschen Journalisten allesamt in einer Reihe und fühlen uns zunächst sicher, weil wir uns kennen und immerhin noch zubrüllen können. Aber auch das klappt nicht so, wie gedacht. Oft sind wir in unterschiedlichen Teams, und ein Wechsel ist auch nicht immer möglich. Am zweiten Tag spielen wir nicht einmal alle durchgängig auf dem gleichen Server, weil sich die Italiener unsere Plätze vom Vortag geschnappt haben. Zum Verständnis: Die Server sind nach Sitzreihen aufgeteilt.
Okay, die Event-Bedingungen könnten besser sein - vielleicht kommen die Stärken des Spiels ja später auf den öffentlichen Servern besser rüber. Denn taktisches Vorgehen ist ja immer am einfachsten, wenn man mit über die Welt verstreuten Unbekannten spielt. Ja, das war ironisch, im Idealfall rottet man sich mit seinen Kumpels zu einem Squad zusammen. Aber ich bin zum Spielen da, nicht zum Meckern. Und gespielt wird danach auch. Alle Modi, alle Karten. Was taugt es denn nun, das neue und vermeintlich »kleine« Battlefield?
Ich fahre um den Sieg
Die Waffen fühlen sich erstmal gut an, da unterscheidet sich für mich zunächst nicht viel von Battlefield 4. Was mir allerdings fehlt, ist der spürbare Fortschritt. Für das Event hat uns Visceral alles freigeschaltet, ich renne von Beginn an mit einer durchschlagkräftigen Waffe und entsprechend hilfreichen Aufsätzen rum. Was ja einerseits nett ist, aber andererseits … wie gesagt, der von mir erspielte Fortschritt fehlt. Auch wenn man in Hardline seine Waffen nicht klassisch nacheinander freischaltet, sondern mit verdientem Geld kauft.
Wer hauptsächlich schießen will, sollte in Battlefield: Hardline übrigens einen großen Bogen um den Modus »Hotwire« schlagen. Darin braust man mit Autos (quasi mobilen Flaggenpunkten) über die Maps, und je länger man die Kisten am Laufen und von feindlichen Raketenwerfern fern hält, desto mehr Punkte sackt man ein. Das spielt sich kurzweilig, chaotisch, mit viel Gelächter, wird zumindest mir aber nach drei, vier Runden hintereinander langweilig. Ich finde es deutlich befriedigender, mit Knarre im Anschlag über die Maps zu laufen. Natürlich kann man das in Hotwire auch, aber allzu viele Abschüsse und allzu viele Punkte gibt's so nicht, der Modus ist für Autofahrer gemacht.
Klein ist besser
Am besten gefällt mir an den zwei Eventtagen tatsächlich »Conquest«, ausgerechnet der Modus, den ich in den anderen Battlefields gar nicht so wahnsinnig gerne spiele. Es wirkt sicher so, als würde ich hier den Marketing-Sprech von Visceral nachplappern, wenn ich sage, dass ich keine Lust darauf habe, gefühlte Stunden zum Flaggenpunkt zu laufen oder zu fahren, nur um da dann erschossen zu werden und dass mir deswegen die kompakteren Karten von Hardline mehr taugen. Aber genau so ist es nun mal.
Ich vermisse die Jets und Panzer nicht eine Sekunde. Okay, zwei Helikopter pro Team gibt's noch immer, aber die gehen mir als passioniertem Infanteristen längst nicht so sehr auf die Nerven wie der sonst übliche große Fuhrpark. Diese eine Partie »Dust Bowl« mit fünf nah beieinander liegenden Flaggenpunkten jedenfalls ist für mich ein grandioser Spaß. Schnell, kein Leerlauf und trotzdem im Rahmen der Möglichkeiten durchaus koordiniert. Zumindest in meinem Team. Dass wir am Ende dann auch noch haushoch gewinnen - die Kirsche auf der Sahne.
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