Kingdom Come: Deliverance 2 nimmt uns mit in eine äußerst lebendig wirkende und detailverliebte Mittelalterwelt. Um Heinrichs Abenteuer so glaubwürdig darzustellen, war natürlich jede Menge Recherchearbeit in allen Bereichen notwendig.
Da der Titel aber natürlich auch als Rollenspiel funktionieren muss und auch gar nicht alles (objektiv und allgemeingültig) überliefert ist, musste Warhorse sich natürlich die ein oder andere Freiheit erlauben. Andrej Pfeiffer-Perkuhn vom YouTube-Kanal Geschichtsfenster hat sich ganz speziell mal die Rüstungen im Spiel mit Expertenblick vorgenommen – und spannende Erkenntnisse geteilt.
Historischer Darsteller sagt: Heinrichs Unterhose in KCD2 war 1403 längst aus der Mode
Andrej hat Geschichte studiert, außerdem langjährige Erfahrung als historischer Darsteller und tauscht sich regelmäßig mit anderen Experten aus. In seinem Video zu KCD2 zeigt er uns unterschiedliche Ausrüstungsteile und Kombinationen und zieht Vergleiche zu erhaltenen Rüstungen in Museen, bei Statuen oder auf Abbildungen.
Gleich ziemlich am Anfang des Videos macht er uns auf eine Modesünde Heinrichs aufmerksam: Seine Unterhose ist 1403 bereits komplett veraltet. Die sogenannte "Bruche", mit der unser Protagonist und Hans ein Bad im See nehmen, sei zu dieser Zeit nicht mehr üblich gewesen. Aber nun ja, vielleicht sind die beiden jungen Männer auch einfach Retro-Fashion-Anhänger.
Hier könnt ihr euch das gesamte Fazit anschauen:
Link zum YouTube-Inhalt
Wer will, kann sich aber in KCD2 sehr realistisch einkleiden
Insgesamt fällt Andrejs Fazit allerdings trotz Heinrichs Retro-Wäschestyle ziemlich positiv aus. Für sehr viele Rüstungen im Spiel findet der YouTuber historische Vorbilder, denen die Pendants im Spiel sehr nahe kommen, auch wenn er sich ab und an über die Bezeichnungen wundert. Beispielsweise beim "Magdeburger Kürass" kann Andrej die Verbindung zur Stadt nicht nachvollziehen.
Außerdem schreibt uns das Spiel an manchen Stellen Unterkleidung wie die Bundhaube vor, die der historische Darsteller unter den entsprechenden Rüstungsteilen nicht für notwendig oder gängig hält. Manche Outfits passen außerdem laut dem YouTuber nicht zu 100% zur Jahreszahl, sondern werden von ihm auf einige Jahrzehnte früher oder später datiert.
Allerdings zeigt er auch Verständnis für bestimmte Abweichungen, aus zwei guten Gründen: Erstens ist KCD2 schließlich ein Rollenspiel und will eine gewisse Vielfalt für Fashion-Fans bieten, zweitens müssen die Ausrüstungsteile auch noch frei kombinierbar sein und mit ganz unterschiedlichen Komponenten funktionieren.
Gerade Letzteres befindet der historische Darsteller als sehr gut gelungen. Er erklärt außerdem, dass alle, die sich ein wenig auskennen, die Möglichkeit haben, sich sehr realistische Rüstungssets zusammenzustellen, die wunderbar in die Zeit passen. Um das zu ermöglichen, war sicherlich jede Menge Recherchearbeit und Hirnschmalz nötig.
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Kingdom Come Deliverance 2: Heinrich und Hans laufen durch das echte Kuttenberg in Tschechien
Und natürlich wollen wir auch die Kirche im Dorf lassen: Kingdom Come: Deliverance ist immer noch ein Rollenspiel und keine strikte Mittelaltersimulation und muss vor allem als solches funktionieren und begeistern. Genau das hat eben ziemlich gut funktioniert! Trotzdem finden wir es spannend, bestimmte Elemente mit historischen Vorlagen zu vergleichen und es umso beeindruckender, wie realitätsnah einiges ist.
Aber jetzt seid ihr gefragt: Wie sieht das bei euch aus? Findet ihr den Vergleich zu echten Überlieferungen und Stücken interessant und habt ihr sogar Lust, Heinrich möglichst authentisch auszustatten? Oder sind euch Rüstwert und Fashion wichtiger?
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