Die Idee hinter Jump Force, dem kommenden Anime-Prügler aus dem Hause Bandai Namco, ist denkbar einfach. Wozu sich bei Anime-Beat 'em Ups nur auf einziges Franchise beschränken, wenn ich auch 50 Jahre Shonen Jump-Geschichte in das Kampfsystem gießen kann? Ein Crossover der größten und erfolgreichsten Anime-Franchise ist eine so gute wie naheliegende Idee.
Jump Force in der Preview
Ein Crossover-Fest für Anime-Fans
Ein Crossover-Fest für Anime-Fans
Stelldichein der Superlative
Mit J-Stars Victory VS (bzw. J-Stars Victory VS+) gab es bereits vor ein paar Jahren den Versuch, die großen Shonen Jump-Franchises zu vereinen. Doch der vielversprechende Ansatz des Prüglers blieb vor allem hinsichtlich einer zusammenhängenden Geschichte ungenutzt. Zum Glück feiert das japanische Shonen Jump-Magazin aber ein großes Jubiläum, das die erfolgreiche Manga-Historie der Institution mit Jump Force erneut in den Mittelpunkt rückt.
Bislang sind sechs Anime-Marken und insgesamt zwölf Kämpfer bestätigt. Wurden zunächst nur Dragon Ball, One Piece und Naruto vorgestellt, gesellten sich bald auch Bleach und Hunter x Hunter dazu. Auch die Death Note-Reihe ist mit von der Partie, aktuell aber nicht als spielbarer Part. Dieses Aufgebot ist für ein Crossover schon ganz ordentlich, aber ich hoffe noch auf deutlich mehr Lizenzen, die ihren Weg in Jump Force finden.
50 Jahre Manga-Geschichte im Gepäck
Wie bereits erwähnt, basiert Jump Force auf den Feierlichkeiten zum 50. Geburtstag des Shonen Jump-Magazins. Das enorm erfolgreiche Manga-Magazin erscheint wöchentlich mit einem Umfang von nahezu 500 Seiten und kostet umgerechnet gerade einmal 1,80 Euro. Kein Wunder also, dass das Magazin nicht nur beliebt ist, sondern auch die Heimat vieler Manga-Erfolgsgeschichten. Ein derartiges Sprungbrett lassen sich nur die wenigsten Zeichner entgehen.
Zum theoretischen Portfolio von Jump Force gehören dank der Shonen Jump-Verbindungen auch Klassiker wie Dr. Slump, dem Debüt von Dragon Ball-Erfinder Akira Toriyama, der Sammelkarten-Wahnsinn Yu-Gi-Oh! und sogar der Fußball-Klassiker Captain Tsubasa (leider wurden die Sport-Mangas von den Entwicklern bereits dementiert). Und selbst wenn nur Mangas in Betracht gezogen werden, in denen gekämpft wird, haben wir da immer noch Fist of the North Star, JoJo's Bizarre Adventure oder Shaman King. Die Möglichkeiten sind nicht endlos, aber fast.
Hannes Rossow
@Treibhausaffekt
Auch wenn ich ein bisschen was über die Anime-Geschichte der letzten 20 Jahre weiß, geht fast alles an der Shonen Jump-Geschichte an mir vorbei. Und dennoch freue ich mich auf Jump Force, denn ich setze auch ein bisschen darauf, dass mir das Spiel ein paar Manga-Reihen schmackhaft macht, die ich bisher immer ignoriert habe. Ich kenne keine einzige Seite und keine einzige Folge von Hunter x Hunter, und genau deswegen freut es mich, dass Gon ebenfalls mitmischen darf. Vielleicht mache ich durch Bandai Namcos Prügler ja noch ein paar tolle Entdeckungen.
Andere machen es doch auch
Die Super Smash Bros.-Reihe hat es gezeigt, wie sich Figuren aus vollkommen unterschiedlichen Vorlagen in ein Spiel stecken lassen. Und es wäre auch nicht das erste Mal, dass Mitbewerber versuchen, diese Idee auf das eigene Lizenzpaket zu übertragen. Erinnern wir uns doch nur an PlayStation All-Stars Battle Royale, das Kratos, Nathan Drake und den Sack Boy in einen Topf geworfen hat.
Aktuell versucht Brawlout die bekanntesten Protagonisten aus Indie-Spielen zu sammeln - bislang sind schon Guacamelee!, Hyper Light Drifter und jüngst auch Dead Cells vertreten. Aber bei beiden Projekten geht es um Franchises, die selbst nur wenige Jahre alt waren oder sind. Nintendo hingegen kann auf Charaktere zurückgreifen, die 30 Jahre oder älter sind. Und diesen Vorteil hat Jump Force eben auch.
Man muss nur wollen
Der Reiz von Crossover-Spielen wie Super Smash Bros. liegt darin, Franchises zu verknüpfen, die jahrzehntelang nur in sich selbst existiert haben. Die Shonen Jump-Marken bieten sich hier perfekt an, zudem sie auch nicht nur als Manga-Vorlage existieren, sondern oftmals auch mehrere Serien- und Filmumsetzungen spendiert bekamen. Und wenn wir die anderen Shonen Jump-Feierlichkeiten zum Vorbild nehmen, dürfen wir bei Jump Force auf Großes hoffen.
Mit dem Mobile-Spiel Shonen Jump Stadium gibt es nämlich noch ein weiteres Crossover-Projekt, das die beliebten Anime-Charaktere in einen Ring wirft. Anders als bei Jump Force ist hier das Kämpfer-Lineup schon bekannt und bietet exakt die Figuren, von denen ich weiter oben geredet habe. Von Arale über Yu-Gi-Oh bis hin zur Joestar-Familie sind hier weitere, potenzielle Jump Force-Figuren vertreten.
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Zwar sehen sich die Charaktere durch den einheitlichen Chibi-Look allesamt recht ähnlich, doch das Super Smash Bros.-eske Shonen Jump Stadium gibt auf jeden Fall die Ansprüche der Lizenz-Kooperationen. Hier ist aber Konami am Drücker und es bleibt abzuwarten, ob sich Bandai Namco beim grafisch deutlich aufwändigeren Jump Force ebenfalls einen derart umfangreichen Cast zutraut.
Lasst mich doch träumen
Vielleicht setze ich zu viele Hoffnungen in Jump Force, aber wenn es das Spiel schafft, dutzende Manga-Marken miteinander zu verbinden, könnte eine IP entstehen, die sich ähnlich wie Super Smash Bros. regelmäßig erneuern und erweitern darf. Und dann geht es auch nicht mehr nur um neue Kämpfer, sondern auch um Stages, Soundtracks, Easter Eggs und mehr.
Wie wäre es denn, mit dem kleinen Son Goku auf seiner gelben Wolke über den Strafraum von Captain Tsubasas Fußball-Stage zu düsen, um gemeinsam mit Sanji und Robert E. O. Speedwagon auf den Blauäugigen Weißen Drachen von Kaiba einzuprügeln? Vielleicht wird es soweit niemals kommen. Es sollte aber so kommen.
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