Iron Man 3 - Zweite Welle, erste Delle?

Regisseur Shane Black zieht dem Iron Man seinen Anzug aus. »Kein Verlust!«, sagen nicht nur Frauen. Denn ohne Superkräfte entdeckt Robert Downey Jr. seine wahren Waffen: Köpfchen und Mundwerk.

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Eigentlich kann Iron Man 3 nur scheitern: Direkt nach The Avengers, in dem der Regisseur Joss Whedon und seine Superheldentruppe zu Höchstform aufgelaufen sind, bleibt für den nächsten Film aus dem Marvel-Universum kaum Raum für Steigerung. Die Macher waren sich dieser Tatsache durchaus bewusst und haben sich um einen etwas anderen Ansatz bemüht. Genau wie Iron Man im Film musste der Autor und Regisseur Shane Black die wahren Stärken seiner Figur erkennen, um gut zu werden. Nicht der Superheld mit der größten Wumme gewinnt, sondern derjenige, der mit Charisma und Verstand einen Weg aus einer aussichtslosen Situation findet. So wird Iron Man 3 über weite Strecken zu einer One-Man-Show mit einem glänzend aufgelegten Robert Downey Jr., der vergnügt exzellente Dialoge zum Besten gibt.

Handlung

Hinter der Handlung von Iron Man 3 steckt die Geschichte eines kleinen Comebacks. Der letzte größere Film des Autors und Regisseurs Shane Black war Kiss Kiss Bang Bang aus dem Jahr 2005. Damals übrigens auch mit Downey Jr., den man zu diesem Zeitpunkt gerade kaum auf der Rechnung hatte. Black gehörte in den Achtzigern und Neunzigern zu den bestbezahlten Drehbuchautoren, was vor allem an seinem Debüt Lethal Weapon - Zwei stahlharte Profis lag.

Iron Man 3 ist nicht nur mit dieser Besetzung ein Griff in die Vergangenheit. Black holt einen der größten Bösewichte aus Iron Mans Comic-Frühzeit ans Tageslicht: Mandarin, im Film gespielt von Ben Kingsley (Ghandhi, Schindlers Liste, Hugo Cabret). Doch anders als Stan Lees ursprüngliche Figur gründet sich seine Macht nicht auf irgendwelchen Alien-Ringen, er ist vielmehr der Anführer einer mysteriösen Terrororganisation namens »Zehn Ringe«.

Gleichzeitig baut der aktuelle Iron-Man-Streifen eine zweite Bedrohung auf: Über die Organisation A.I.M. forschen Aldrich Killian (Guy Pearce - Memento, The Hurt Locker und zuletzt Prometheus) und die schöne Genetikerin Dr. Maya Hansen (Rebecca Hall - The Town: Stadt ohne Gnade) an einem biologischen Prozess namens Extremis, mit dem sich der menschliche Körper zu einer superhelden-artigen Waffe umformen lässt. Man ahnt es schon: Alle bösen Jungs sind nicht gut auf Tony Stark alias Iron Man zu sprechen und wollen darüber hinaus die amerikanische Gesellschaft ins Chaos stürzen.

Neuer Film, neues Monster

Das klingt ein wenig nach Monster des Monats und nach einem Vorwand, spektakuläre Action mit ein wenig heißer Luft zu füllen. Oberflächlich betrachtet mag das so sein: Iron Man 3 spart nicht bei Kampfszenen und Explosionen. Doch das große Thema sind zwei Was-wäre-wenn-Szenarien. Zum einen muss Tony Stark über weite Strecken auf seinen Wunderanzug verzichten, weil die neue Ausgabe dieser Rüstung Mark 42 (Ob 42 die Antwort auf alle Fragen hat, beantwortet der Film übrigens) zwar tolle neue Funktionen wie Modularität und eine Fernsteuerung hat, dafür aber deutlich verletzlicher und unzuverlässiger ist.

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Zum anderen ist Stark mit seinen Superhelden-Kräften nicht alleine. Extremis sorgt dafür, dass es nicht nur einen Widersacher gibt, sondern gleich eine ganze Armee kaum zerstörbarer und meist übelst gelaunter Superbösewichte. Damit steht weniger die Rettung der Welt am Abgrund im Vordergrund. Tony Stark muss sich vielmehr neu definieren, um nicht nur seine Umgebung, sondern auch sich selbst zu retten. Dieser Kniff macht Iron Man 3 deutlich persönlicher als seine Vorgänger. Und genau das macht aus einem potenziellen Desaster einen durchaus vergnüglichen Film.

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