Der omnipräsente Robert Downey Jr.
Robert Downey Jr. portraitiert den Iron Man schon seit seinem ersten Auftritt 2008 mit viel Selbstironie. Im dritten Teil fällt er dank eines guten Drehbuchs kaum aus seiner Rolle. Keine Situation ist ernst genug, als dass man ihr nicht noch eine witzige Seite abgewinnen kann. So kommentiert er alles mit Biss und sprachlicher Eleganz. Shane Blacks One-Liner sind auch nötig. Zumindest kurze Zeit sind zwei Personen zu sehen, die sich mit Downeys Leinwandpräsenz messen können.
So bekommt Tony Stark mitten im Film einen jugendlichen Sidekick spendiert (gespielt von Ty Simpkins, unter anderem als das verfluchte Kind aus Insidious bekannt), der mit Kulleraugen-Charme und frechen Einfällen dem großen Superhelden ein wenig die Show stiehlt. Auch Ben Kingsley beherrscht das exzentrische Mimikspiel mindestens genauso gut wie Downey Jr.. Mit viel Schminke im Gesicht erinnert seine Figur ein wenig an eine Mischung aus Bin Laden und einer Joker-Karikatur. Zudem ist er für den größten Twist im Film verantwortlich. Guy Pearce als zweiter Bösewicht Killian kann da nicht ganz mithalten. Zumindest beeindruckt er mit seiner Wandlungsfähigkeit vom harmlosen Nerd bis zum immer bedrohlicher wirkenden Machtmenschen.
Tony Starks Verbündete gehen im knapp 130 Minuten langen Film etwas unter. Pepper Potts (Gwyneth Paltrow), die Frau an seiner Seite, darf zwar zweimal in die Action eingreifen, ist aber ansonsten vor allem schrill und nervig. Man kann glatt nachvollziehen, warum Stark gerne mal den Iron-Man-Anzug ihr vorzieht. Nach Iron Man 2 war klar, dass im dritten Teil War Machine vorkommen muss. Doch Rhodey (Don Cheadle, zuletzt in Flight zu sehen gewesen) hat nur kleine Auftritte, die auch die Handlung kaum vorantreiben.
Wenig Glanz, viel Charakter
Nichts ist so, wie es scheint, in Iron Man 3. Während es sicherlich kaum einen überraschen dürfte, dass es auch im aktuellen Streifen einige Wendungen gibt, spielt der Regisseur vor allem mit der Erwartungshaltung der Zuschauer. So holt Shane Black Iron Man raus aus seiner Hochglanz-Welt. Auch wenn es im aktuellen Film wieder einige coole Technik-Gagdets zu sehen gibt, geht es auch direkt auf die Straße. Einfache Städte zur Weihnachtszeit (Iron Man 3 kommt offensichtlich entweder zu spät oder viel zu früh in die Kinos) und ein industrielles Containerterminal werden zum Schauplatz der Action.
Aber andere Orte heißen nicht, dass am Handwerk gespart wird. Von der kleinen Kampfeinlage mit improvisierten Waffen bis zur großen Computergrafik-Action-Materialschlacht ist alles dabei, was das Zuschauerherz begehrt. Gut für den Film: Jede dieser Einlagen steht in einem Zusammenhang, sodass es nie nur Action um der Action willen gibt. Das Handwerk hört aber auch nicht mit der Action auf. Tony Starks neuer Anzug ermöglicht einige überraschende Perspektivwechsel.
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