Wenn man sich über eines bei den Game Awards in der vergangenen Woche nicht beschweren konnte, dann war das die Fülle an Spielen und Ankündigungen. Die Trailer flogen uns nur so um die Ohren und wenn ich unseren Übersichtsartikel zu den Awards im Nachhinein noch einmal anschaue, wird mir auch jetzt immer noch ein bisschen schwindlig.
Aber trotz dieser immensen Trailer-Flut vermisste ich einen großen Namen auf den Game Awards besonders: Denn obwohl Microsoft in Person von Phil Spencer im Publikum saß, glänzten die zukünftigen First-Party-Spiele der hauseigenen Xbox Game Studios mit Abwesenheit. Wer also wie ich insgeheim auf neue Trailer zu Fable, Hellblade 2 oder vielleicht sogar Perfect Dark gehofft hatte, dürfte nach den Awards ein ziemlich langes Gesicht gemacht haben. Nicht mal die vergleichsweise bald erscheinenden Starfield, Redfall oder Forza Motorsport bekamen einen Auftritt.
Vom Überraschungsgaranten zum Nichtsankündiger
Mich hat das Fernbleiben der Xbox-Titel auf den Game Awards vor allem aus zwei Gründen negativ überrascht. Zum einen war es in den vergangenen Jahren oft Microsoft, das die ganz großen Überraschungen auf den Game Awards aus dem Hut zauberte – denkt nur an den Reveal der Xbox Series X im Jahr 2019 oder die Enthüllung von Perfect Dark ein Jahr später! Diese Ankündigungen waren auch lange danach noch großes Gesprächsthema, etwas in dieser Kategorie fehlte auf Xbox-Seite in diesem Jahr völlig.
Und zum anderen ist es ja nicht so, als könnte es Microsoft sich nach einem vollen Release-Kalender 2022 großartig erlauben, die Spiele des kommenden Jahres nicht zumindest einmal anzuteasen. Denn diese großen Releases gab es im nun ablaufenden Jahr schlicht nicht. Zwar erschienen einige durchaus gefällige Titel wie zuletzt Pentiment oder Grounded, aber die letzte wirklich große Produktion aus den Xbox Game Studios war Halo Infinite, dessen Release mittlerweile über ein Jahr (!) zurückliegt.
Das macht in diesem Jahr also kümmerliche NULL Blockbuster-Releases, einer davon war zwar geplant (Starfield), wurde aber ins kommende Jahr verschoben. Die Zukunft muss also eigentlich zwangsläufig rosiger aussehen, oder? Schließlich wissen wir ja, wie viele Xbox Studios aktuell an welchen Titeln arbeiten, in der Vergangenheit gab es ja sogar Aussagen zu künftigen Veröffentlichungs-Rhythmen dieser Titel.
Besserung ist in Sicht – vielleicht
Und genau deshalb stelle ich mir die Frage, warum davon bei den Game Awards nicht einmal ein Fünkchen zu sehen war. Irgendetwas, das mir zeigt: "Ja, 2023 wird für alle mit einer Xbox auch abseits von Starfield, Redfall und Forza definitiv besser". Ich weiß, dass Trailer auf einer Award-Show nicht zwangsläufig auch automatisch Releases im nächsten Jahr bedeuten müssen, aber ein bisschen geschürte Vorfreude hätte ich mir zumindest gewünscht.
Es war also aus meiner Sicht eine vertane Chance, die natürlich weiß Gott noch nicht das Ende aller Hoffnungen für ein besseres Xbox-Releasejahr 2023 bedeutet, aber die mich trotzdem ernüchterte. Immerhin sieht es aktuell so aus, als würde Microsoft diese Chance nachholen, es gibt zumindest erste Gerüchte zu einem Event im ersten Quartal 2023, auf dem der Publisher dann mutmaßlich Ankündigungen macht, die sich viele – auch ich – vielleicht von den Game Awards versprochen hätten. So oder so: Microsoft muss endlich mal in die Puschen kommen, um das mehr als durchwachsene 2022 vergessen zu machen.
Sehnt ihr Infos zu kommenden Xbox-Spielen ähnlich herbei wie ich oder bleibt ihr geduldig?
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