Connecting people
Ähnlich wie in Eternal Sonata werden die Kämpfe in Echtzeit ausgetragen. Auf Knopfdruck führt Capell entweder eine Standart- oder eine Spezialattacke mit seinem Schwert aus. Die automatische Zielerfassung nimmt stets den Gegner ins Visier, der euch am nächsten ist. Die Angriffe eurer Gegner könnt ihr jedoch nicht blocken! Mit dem richtigen Timing pariert ihr zwar Standartattacken, springt euch aber ein baumhoher Ork an, nützt euch selbst eine Glanzparade rein gar nichts!
In den Kämpfen erhaltet ihr stets Unterstützung von maximal drei Mitstreitern, die eigenständig agieren. Mit der sogenannten Connect-Funktion lasst ihr eure Gefährten spezielle Angriffe einsetzen, oder steuert sie manuell. Davon raten wir euch jedoch dringend ab! Während ihr damit beschäftigt seid, eines eurer Teammitglieder zu »connecten« und den Befehl zum Angriff in den Controller zu hämmern, knüppeln eure Gegner weiter auf euch ein. Erschwerend kommt die Kamera hinzu, die ihr ständig nachjustieren müsst, um die nötige Übersicht zu bewahren.
Auch der Einsatz von Gegenständen ist extrem umständlich: Während ihr das Ausrüstungsmenü nach einem heilenden Wunderkraut durchforstet, verpassen euch die Widersacher hässliche Beulen, da der Kampf nicht pausiert wird. Besonders bitter, wenn ihr einen gefallenen Kollegen wiederbeleben wollt und beim Versuch das zeitliche segnet. Zumindest die Verarztung von normalen Wunden ist simpler: Wenn ihr die »Y«-Taste drückt, eilt einer eurer Gefährten den angeschlagenen Teammitgliedern zu Hilfe und versorgt sie automatisch mit einem Heilzauber- oder Trank.
Für gewonnene Kämpfe erhalten eure Mitstreiter genretypisch Erfahrungspunkte. Insgesamt erwarten euch übrigens 18 spielbare Charaktere. Hier haben es die Entwickler unserer Meinung nach etwas übertrieben. Zwar könnt ihr eure vierköpfige Kampftruppe in den Dörfern jederzeit neu aufstellen, für einige Spielabschnitte wird euch jedoch eine bestehende Formation zugewiesen. Um für jede Situation gewappnet zu sein, müsst ihr daher mit allen Charakteren Erfahrungspunkte in Kämpfen sammeln und sie mit Gegenständen, Waffen und Rüstungen bestücken. Das ist nicht nur mühsam und zeitaufwendig, sondern auch extrem teuer!
Schwert und Symphonie
Hin und wieder erwarten euch auch kleine Action- und Knobeleinlagen. So müsst ihr ein riesiges Burgtor mit Hilfe eines Katapults durchbrechen, etwas später geht ihr mit Köpfchen vor, um einen versteckten Geheimgang zu finden. Oftmals ist Musik der Schlüssel zum Rätselerfolg. Ähnlich wie Link in The Legend of Zelda: Ocarina of Time hat auch Capell eine Schwäche für Holzblasinstrumente. Wie im gefeierten Nintendo 64-Titel erlernt ihr im Laufe des Spiels neue Melodien, mit denen ihr euch zum Erfolg trötet. Die Musikstücke klingeln nicht nur zauberhaft, sondern haben magische Eigenschaften. So erscheinen bei der richtigen musikalischen Untermalung unsichtbare Schatztruhen oder versteckte Geheimgänge. Aber Vorsicht: Das Gedudel kostet Magiepunkte.
Ab und zu nutzt ihr auch die speziellen Fähigkeiten eurer Truppenmitglieder, um ein Rätsel zu lösen.. In einem Abschnitt macht ihr von Ricos Fertigkeit Gebrauch, Gegner zu manipulieren. Um den Bann einer versiegelten Tempeltüre zu brechen, hypnotisiert ihr mit Ricos Fähigkeit »Penguin Parade« zwei Monster. Mit den benommenen Viechern im Schlepptau lässt sich das Tor öffnen. Im Anschluss erwartet euch eine kurze Zwischensequenz in Spielgrafik. Hier waren die Entwickler übrigens besonders schlampig, denn einige Textpassagen wurden synchronisiert, andere wiederum nicht. Überhaupt bietet das Action-Rollenspiel nur technisches Mittelmaß: Unspektakuläre Optik, Square Enix untypisch maue Zwischensequenzen und gelegentliche Tonausfälle hinterlassen einen sehr durchwachsenen Gesamteindruck.
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